Mannheim. Der Herbst ist offenbar die Jahreszeit des VfL Kurpfalz-Neckarau in der Fußball-Landesliga. Nach desolatem Saisonstart im Sommer, mit sechs Niederlagen in Folge, steht der VfL jetzt dort, wo es die Trainer Feytullah Genc und Bernd Wigand vor Wochen selbst nicht vermutet hätten: nämlich in Schlagdistanz zur Nichtabstiegszone. Gerade im Oktober stabilisierten sich die Neckarauer und entfernten sich immer mehr vom letzten Tabellenplatz.
„Wie sich das alles entwickelt hat – das war so nicht unbedingt zu erwarten. Es war schwierig zu Saisonbeginn, da mussten wir erst einmal an vielen Stellschrauben drehen. Die Art und Weise wie wir uns präsentieren, damals im Sommer und jetzt, das ist nicht zu vergleichen“, freut sich Genc über die enorme Entwicklung seiner Mannschaft. Dank des zuletzt überraschenden Punktgewinns beim Zweiten aus Heidelberg-Kirchheim (2:2), steht die Genc-Elf mit zwölf Zählern auf Rang 13 und ist punktgleich mit dem ersten Nichtabstiegsplatz, der vom SC Rot-Weiß Rheinau belegt wird.
Das Unentschieden beim Favoriten am Wochenende war eine echte Willensleistung. Nach einem 0:2-Rückstand kamen die Neckarauer noch einmal zurück, erzielten in der Nachspielzeit dann den verdienten Ausgleich. „Wir haben das erzwungen und haben vor allem in der zweiten Halbzeit den Kampf angenommen, das macht uns stolz. Es ist eng im Tabellenkeller, auch die anderen Mannschaften holen ihre Punkte. Es kann schnell nach oben, aber auch nach unten gehen, daher dürfen wir zu keiner Zeit nachlassen“.
Am Sonntag könnten die Neckarauer mit einem Punktgewinn die Abstiegszone verlassen und damit über dem Strich in die Winterpause gehen. Denn Rheinau hat spielfrei und kann somit nicht ins Geschehen eingreifen. Die Hürde für Neckarau heißt FV Nußloch. Der kommende Spieltag ist gleichzeitig der erste der Rückrunde, das Hinspiel gegen den FV verloren die Neckarauer im August denkbar knapp mit 2:3. „Nußloch hatte wie wir einen schweren Start in die Saison, da waren viele Verletzte, die nicht zur Verfügung standen und jetzt viel Qualität in die Mannschaft bringen. Der FV hat in den vergangenen Wochen gerade in der Tabelle einen enormen Sprung gemacht. Daher wird das Hinspiel absolut nicht zu vergleichen sein, mit dem, was beide Mannschaften am Sonntag auf den Platz bringen werden“, weiß Genc, der den Schlüssel zum Sieg für die kommende Partie kennt: „Wir müssen über die gesamte Spielzeit performen und auch die Zweikämpfe von Beginn an wieder annehmen. Wir dürfen dem Gegner keine Räume geben und die Stabilität der letzten Wochen wieder an den Tag legen. Wichtig ist: Noch haben wir nichts gewonnen“, mahnt Genc, der ein Überwintern auf einem Nichtsabstiegsplatz als echten Motivationsschub für seine Mannschaft sieht.
Hoffnung auf Winter-Zugänge
Trotz der ansteigenden Tendenz des Landesligisten, könnte die Mannschaft nach der Winterpause gerade personell ein anderes Gesicht bekommen. Die Neckarauer sind an neuen Spielern interessiert, doch die Transfermöglichkeiten im Winter sind gewohnt schwierig. „Es gibt aktuell Kontakte und auch diverse Gespräche. Noch haben wir aber keine konkreten Zusagen“, gibt Genc Einblicke in das Transferverhalten des Vereins. „Gerade im Winter muss man viel mit den anderen Vereinen abklären, das ist wie bei den Profis. Dennoch hoffe ich natürlich, dass der ein oder andere Spieler den Weg zu uns findet und am Projekt Klassenerhalt mitarbeitet“.
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