Mannheim. Aufsteiger haben es manchmal etwas schwer, sich in einer neuen Liga zurechtzufinden. Gewöhnlicherweise spielen die Gegner auf einem höheren Niveau Fußball, lassen weniger Chancen zu und bestrafen Nachlässigkeiten im Abwehrverhalten konsequenter als die Kontrahenten aus der vergangenen Saison. Folgerichtig finden sich zahlreiche Aufsteiger rasch im Abstiegskampf wieder. Dies ist vor dem letzten Hinrunden-Spieltag der Landesliga Rhein-Neckar auch bei drei von vier Neulingen der Fall. Lediglich dem FK Srbija Mannheim ist es bisher gelungen, sich als Aufsteiger vorerst in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren.
„Wir verfügen jedoch über viel Potenzial und haben in den vergangenen Wochen fokussierten Fußball gespielt. Mit etwas mehr Effizienz wäre sogar der eine oder andere zusätzliche Punkt möglich gewesen“, überrascht Srbijas Cheftrainer Demir Duric das gute Abschneiden seiner Mannschaft kaum. Vielmehr bewertet er den siebten Tabellenplatz als logische Konsequenz einer positiven Entwicklung, die bereits im Sommer 2022 ihren Lauf nahm.
Damals stieg Srbija in die Kreisliga ab und stand gemeinsam mit dem aktuellen Coach vor einem Neuanfang. Der Club vollzog einen größeren personellen Umbruch und legte in dieser Phase das Fundament für die gegenwärtigen Erfolge. „Es ist uns nicht nur geglückt, gute Spieler zu verpflichten. Wir haben es auch geschafft, aus diesen eine echte Einheit zu formen“, lobt Duric, der den Abstieg 2022 für die Entwicklung des Vereins als „gar nicht mal so schlecht“ bewertet.
Nach dem Wiederaufstieg brach die spielstarke Mannschaft nicht auseinander, sondern konnte stattdessen punktuell verstärkt werden. Somit darf das Trainerteam der Balkan-Kicker auf einen breiten und altersmäßig gut gemischten Kader von knapp 26 Mann zurückgreifen, was sich auch in der Trainingsqualität bemerkbar macht. Im Regelfall nehmen mindestens 20 Spieler an den Einheiten teil.
Doch trotz einer Vielzahl an begabten Spielern mit gesunder Mentalität bleibt der FK Srbija auf dem Boden der Tatsachen. Demir Duric betont zwar gerne, dass seine Mannschaft bei guter Verfassung jeden Gegner in der Landesliga schlagen kann, fügt aber auch zähneknirschend hinzu, dass beispielsweise die Niederlage gegen den Tabellenletzten TSV Amicitia Viernheim (2:5) oder die Schlappe beim Mitaufsteiger SC Rot-Weiß Rheinau (0:4) als Warnung dienen sollen.
Starke Offensivreihe
Daher spielt an der Lauffener Straße auch niemand mit dem Gedanken, das Saisonziel nach oben zu korrigieren. Um einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt zu gehen, möchte Srbija am Wochenende zunächst die erfolgreiche Hinrunde mit etwas Zählbarem beim wiedererstarkten Tabellenzehnten FV Nußloch abschließen.
„Das wird sehr schwer. Nußloch hat sich nach dem unglücklichen Saisonstart mittlerweile gefangen und zuletzt in Ziegelhausen bis zur Nachspielzeit geführt“, erwartet Duric nach der 0:2-Niederlage Srbijas gegen die Topmannschaft SG Kirchheim erneut ein schweres Spiel. Einmal mehr ruhen seine Hoffnungen dabei auch auf der gefährlichen Offensivreihe mit 31 Toren in bislang 13 Spielen. Gemessen an den erzielten Treffern zählt der Aufsteiger damit zu den Top Fünf der Liga.
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