Fußball

Kurioser Abend des SV Waldhof Mannheim in Duisburg endet mit einem Punkt

Zwei Eigentore, ein Zähler - im Kellerduell der 3. Liga zwischen dem MSV Duisburg und dem SV Waldhof teilten sich beide abstiegsbedrohten Clubs die Punkte. Dabei sahen die Mannheimer zwei unterschiedliche Halbzeiten ihres Teams

Von 
Marc Stevermüer
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Terrence Boyd (rechts) traf ins eigene Tor und durfte sich am Ende dennoch über einen Punktgewinn in Duisburg freuen. © Imago

Duisburg. Es war ein kleiner Schritt, der möglicherweise aber noch von großer oder sogar entscheidender Bedeutung sein wird: Fußball-Drittligist SV Waldhof hat am Freitagabend mit dem 1:1 (0:1)-Unentschieden beim MSV Duisburg seine Erfolgsserie fortgesetzt und einen weiteren Punkt im Abstiegskampf gesammelt.

Vor 16.009 Zuschauern trafen der Mannheimer Terence Boyd (32.) und der Duisburger Tobias Fleckstein (69.) jeweils ins eigene Tor.

Es bleibt eng im Abstiegskampf der 3. Liga

Was der Zähler wert ist, wird sich zwar erst noch zeigen, das Remis hilft den Mannheimern momentan aber deutlich mehr als dem Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet. In der Tabelle bleibt die Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen acht Punkte vor den Duisburgern, für die der Klassenerhalt immer schwieriger wird. Allerdings kann der Hallesche FC an diesem Samstag mit einem Sieg bei Viktoria Köln seinen Rückstand auf die Mannheimer auf drei Punkte verkürzen.

MSV Duisburg – SV Waldhof 1:1 (1:0)

  • MSV Duisburg: Braune – Bitter (79. Feltscher), Knoll, Fleckstein, Engin (87. Müller), N. Kölle – Castaneda, Michelbrink (74. Köther), Pledl – Esswein (74. Ginczek), Pusch.
  • SV Waldhof Mannheim: Hanin – Klünter, Seegert, Karbstein, Carls (46. Jans) – Wagner (72. Rieckmann), Bahn – Hawkins (72. Gouras), Kobylanski (61. Arase), Abifade – Boyd (81. Sohm).
  • Schiedsrichter: Martin Petersen.
  • Zuschauer: 16 009.
  • Tore: 1:0 Boyd (32./Eigentor), 1:1 Fleckstein (69./Eigentor).
  • Beste Spieler: Pledl – Hanin.
  • Gelbe Karten: – Wagner, Seegert.
  • Nächstes Spiel: SV Waldhof MannheimRot-Weiss Essen, Sonntag, 21. April, 13.30 Uhr.

 

„Für uns wäre es heute wichtig gewesen, zu gewinnen. Aber den Punkt nehmen wir mit. In der ersten Halbzeit war Duisburg besser, aber in der zweiten haben wir unser Gesicht gezeigt“, sagte SVW-Mittelfeldspieler Fridolin Wagner. Ähnlich äußerte sich Antwerpen: „In der ersten Halbzeit mussten wir froh sein, nur mit 0:1 in die Pause zu gehen. Die zweite Halbzeit war wesentlich besser.“

Eine Veränderung in der Waldhof-Startelf

Die Waldhöfer begannen gegenüber dem 6:1 über die SpVgg Unterhaching mit einer einzigen Veränderung in der Startformation. Luca Bolay musste mit muskulären Problemen passen. Für ihn begann Jonas Carls. Bedeutete auch: Wagner blieb in der ersten Elf und Julian Rieckmann musste nach abgesessener Gelbsperre erst einmal auf der Bank Platz nehmen.

Der MSV startete erwartungsgemäß druckvoll in die Begegnung. Schon früh war SVW-Keeper Omer Hanin gegen den Ex-Waldhöfer Thomas Pledl gefragt (4.). Sieben Minuten später wiederholte sich dieses Duell: Erneut rettete Hanin in höchster Not. Zwischendurch hatten sich zwar auch die Mannheimer mit einem Distanzschuss von Martin Kobylanski angemeldet (8.), aber die Anfangsphase gehörte dem MSV. Nach knapp einer Viertelstunde verpasste Joshua Bitter nach einer Ecke erneut die Duisburger Führung.

Rückstand bringt SV Waldhof etwas aus dem Konzept

Danach gelang es den Waldhöfern, die Begegnung zu beruhigen. Der SVW nahm Tempo heraus und versuchte, über Ballbesitz an Sicherheit zu gewinnen. Das gelang, weshalb die Führung des MSV in dieser Phase überraschend fiel - auch wenn sie insgesamt verdient war. Bei einer langen Freistoß-Hereingabe irritieren sich gleich mehrere Mannheimer gegenseitig - mit fatalen Folgen. Denn Boyd köpfte den Ball unhaltbar ins eigene Tor (32.).

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Der SVW brauchte ein wenig, um sich nach dem Rückstand zu sortieren, zeigte dann aber recht schnell eine Reaktion: Malte Karbstein köpfte freistehend über das Tor (41.), eine Hereingabe von Samuel Abifade (42.) bekam Boyd nicht mehr ganz in Richtung Tor gedrückt.

Wagner schießt Fleckstein zum Mannheimer Ausgleich an

Antwerpen tauschte mit Beginn des zweiten Durchgangs sein schwarzes Polo-Shirt gegen ein weißes T-Shirt. So wie gegen Unterhaching, als sein Team die Partie anschließend drehte. Zu einer guten Tormöglichkeit kam seine Mannschaft zunächst aber nicht. Es fehlte an Präzision gegen aufmerksame Duisburger.

20 Minuten dauerte es nach dem Seitenwechsel, bis der SVW gefährlich wurde: Abifade probierte es im Strafraum aus halbrechter Position, schoss aber drüber (65.). Vier Minuten später fiel dann doch der Ausgleich - und wieder war es ein Eigentor: Ein mehrfach abgefälschter Ball landete bei Wagner, dessen Schuss Tobias Fleckstein abwehren wollte. Doch auch er beförderte den Ball ins eigene Tor (69.).

Nun war der MSV wieder gefordert. Doch die Verunsicherung wuchs bei den Duisburgern. Nur gelang es dem SVW nicht, daraus noch einmal Kapital zu schlagen.

Das nächstes Spiel: SV Waldhof Mannheim – Rot-Weiss Essen, Sonntag, 21. April, 13.30 Uhr.



Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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