Jungadler Paul Mayer startet durch

Um sich seinen großen Traum vom Durchbruch bei den Adlern Mannheim zu erfüllen, investiert der 17-jährige Verteidiger im Sommer viel

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Christian Rotter
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Paul Mayer zählt zu den größten Talenten im deutschen Eishockey. Der junge 1,90-Meter-Mann will bei den Adlern Mannheim die nächste Entwicklungsstufe zünden. © Tina Kurz/Pix

Mannheim. Auf Urlaub verzichtete Paul Mayer in diesem Sommer. Okay, ein Besuch bei der Familie in Bayern war drin, mehr aber auch nicht. Dafür sind die Ziele, die sich der 17-Jährige steckt, viel zu groß. Bei den Adlern Mannheim will er den nächsten Schritt auf dem Weg zu einem vollwertigen Eishockey-Profi gehen, und Ende des Jahres steht die U-20-WM in Schweden an. Da möchte er dabei sein, obwohl er als 2005er Jahrgang eigentlich noch jede Menge Zeit hätte.

Um sich nachhaltig auf den Notizzettel zu spielen, nahm Mayer im Juni an einem Lehrgang der U 20 in Füssen teil. „Die Trainer haben danach gesagt, dass ich auf jeden Fall das Potenzial habe, bei der WM dabei zu sein. Ich weiß, dass die Konkurrenz nicht schläft, aber ich denke schon, dass ich Chancen habe“, sagt der in Kaufbeuren geborene Verteidiger mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen.

Die schweißtreibenden Tage bei den Junioren des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) zahlten sich für Mayer gleich doppelt aus. Denn beim Camp der Adler für Nachwuchsspieler, das am Freitag mit einem spaßigen Drei-gegen-drei-Turnier abgeschlossen wurde, musste er nicht bei null anfangen: „Es war sicherlich ein Vorteil, dass ich das Kanten-, Puck- und Eisgefühl schon hatte.“

Mit dabei beim sogenannten Prospect Camp waren seit Montag nicht nur junge Adler-Spieler wie Arno Tiefensee (Tor), Arkadiusz Dziambor, Fabrizio Pilu und Mayer (alle Abwehr) sowie Taro Jentzsch, Simon Thiel und Noel Saffran (alle Sturm). Auch etablierte Profis wie Stefan Loibl schauten vorbei, die Preto-Brüder waren als Gäste gerne gesehen, den Großteil der Truppe bildeten aber Nachwuchsspieler der Jungadler.

„Der erste Eindruck war wirklich positiv. Alle sind schon jetzt sehr willig, gieren nach den Neuerungen. Wir können erste Impulse setzen, die Grundzüge unseres Systems vorstellen, ein grobes Bild von dem Hockey zeichnen, das wir in der Saison spielen wollen“, sagte Mannheims neuer Chefcoach Johan Lundskog, der die Eiseinheiten mit seinen Co-Trainern Curt Fraser und Jeff Hill sowie Development Coach Marcel Goc leitete.

Das Trainerteam kam bei Mayer gut an. „Alle bringen sehr große Kompetenz mit, als junger Spieler kann man viel von ihnen lernen“, betonte der 17-Jährige, für den nach dem ersten Kennenlernen bereits feststand: „Wir werden defensiv gut stehen, offensives Eishockey spielen und wollen den Titel holen.“

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Um sich über kurz oder lang einen Platz in der Adler-Abwehr zu erkämpfen, investiert Mayer viel. Beim Sommertraining unter der Anleitung von Adrian König gab er sein Bestes, schließlich sollen seinem ersten DEL-Spiel im Januar gegen Düsseldorf weitere folgen. „Ich werde wohl erst einmal beim Kooperationspartner Spielminuten sammeln und will mich für höhere Aufgaben bewähren“, sagte der Linksschütze, der im Frühjahr in den DNL-Play-offs neun Scorerpunkte (vier Tore, fünf Vorlagen) zum Titelgewinn des Mannheimer Nachwuchses beitrug.

Im Kampf um einen U-23-Platz muss sich Mayer bei den Adlern gegen Dziambor und Pilu beweisen, die wegen ihrer größeren Erfahrung zunächst die Nase vorn haben werden. Obwohl nicht alle zum Zug kommen können, sei es ein gesunder Konkurrenzkampf, wie Mayer betonte: „Die Jungs sind super, ich bin wirklich sehr gut aufgenommen worden.“

Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara traut einem der größten deutschen Talente des 2005er Jahrgangs viel zu: „Paul hat eigentlich alles, um sich durchzusetzen. Jetzt hängt es von ihm ab, wie hart er für seinen Traum arbeitet“, erklärte der Schwede. Der arbeitsintensive Sommer 2023 hat Mayer aber definitiv seinem Ziel etwas näher gebracht.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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