Triathlon

Ironman Hawaii: Laura Philipp aus Neckargemünd hat keine Angst vor Haien

Nach zwei vierten Plätzen peilt die Weltklasse-Triathletin vom Soprema Team TSV Mannheim bei der Ironman-Weltmeisterschaft diesmal die Top 3 an und erklärt, warum sie sich beim Schwimmen nicht vor Haien fürchten muss

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Jörg Aberle
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Die ultimative Herausforderung: Laura Philipp auf Hawaii. © Carla Nagel/Marcel Hilger

Mannheim/Kailua-Kona. Die finale Entscheidung bei einem über achtstündigen Ironman fällt immer auf der 42,195 Kilometer langen Marathonstrecke. Vor allem in der quälenden Hitze auf Hawaii kann auf den letzten Metern, auf denen jeder Schritt schmerzt, noch alles passieren. Die Grundlage für ein erfolgreiches Abschneiden bei einer Weltmeisterschaft auf der Langdistanz wird jedoch schon auf der 3,86 Kilometer langen Schwimmstrecke gelegt, wo ein zu großer Abstand beim Wechsel auf die 180,2 Kilometer lange Radstrecke vorentscheidend sein kann. Das gilt insbesondere für Triathletin Laura Philipp vom Soprema Team TSV Mannheim, die regelmäßig wertvolle Zeit im Wasser einbüßt, sich dann alleine auf der Radstrecke befindet und eine Aufholjagd starten muss.

Die ultimative Herausforderung: Laura Philipp beim Ironman. © Georg Wendt/dpa

Um am Samstag bei der Ironman-Weltmeisterschaft dennoch die Ernte für ihre Anstrengungen einzufahren, benötigt die Athletin aus Neckargemünd also direkt einen Blitzstart, damit sie ihre starke Rad-Laufkombination im Anschluss voll ausspielen kann. „Das Teilnehmerinnenfeld ist so stark wie noch nie. Dieses Jahr sind es sieben Starterinnen, die das Rennen gewinnen oder zumindest aufs Podium kommen können. Der Kampf um die Plätze ist von der ersten Minute an eröffnet“, erläutert Philipp, die bei ihren Teilnahmen 2019 und 2022 jeweils als Vierte ins Ziel kam.

Philipp legt Fokus auf das Schwimmen

Bei der dritten Teilnahme auf der Trauminsel im Pazifik soll endlich eine Podiumsplatzierung oder sogar mehr herausspringen. „Ich hoffe, ich kann ein gutes Rennen abliefern und komme nahe an meine Leistungsgrenze heran. Ich kann es nicht erwarten, gegen die Besten der Welt anzutreten“, sagt die 36-Jährige. Um beim Triathlon-Höhepunkt des Jahres fit zu sein, ging es für Philipp und ihren Ehemann und Trainer Philipp Seipp bereits am 11. September auf die Nachbarinsel Maui - damit sich Phillips Körper an die Zeitverschiebung und die hohen Temperaturen um die 30 Grad gewöhnt.

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Vor allem auf den Schwimmpart wurde in der dreiwöchigen Vorbereitung bewusst großer Wert gelegt, ehe es eine Woche vor dem Startschuss nach Big Island ging, wo der Wettkampf stattfindet.

Denn beim letzten Härtetest, der WM auf der Mitteldistanz, erhielt Philipp eine Lehrstunde beim Schwimmen, verpasste den Anschluss und wurde nur Sechste. Für diesen Fall der Fälle ist die Meisterin der Aufholjagd jedoch gerüstet und sagt: „Ich darf mich nicht verrückt machen lassen von den anderen starken Athletinnen und auch von möglichen großen Rückständen nach dem Schwimmen. Es kann viel passieren bei einem Ironman über so viele Stunden und ich versuche mich, auf mich zu konzentrieren, meine Bestleistung zu bringen und viel Geduld zu haben.“

Teamkollegin Marion Hebding aus Mannheim auch dabei

In der Vorbereitung vor Ort legte sich Philipp die Defizite beim Schwimmen noch als Vorteil aus. „Ich habe gehört, die Haie tun den langsameren Schwimmern nichts. Also bin ich nicht in Gefahr“, scherzte die Europameisterin. Alleine wird Philipp auf Hawaii außerdem nicht unterwegs sein: Teamkollegin Marion Hebding (AK 55-59) vom TSV Mannheim wird zum fünften Mal in Kona starten.

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Für die rund 50 Profi-Triathletinnen beginnt das Rennen am Samstag um 18.25 Uhr (MESZ/live im hr und sportschau.de). Und damit für Philipp bereits die mitentscheidende Phase für einen erfolgreichen Kampf um einen Podest-Platz.

Redaktion

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