Leutershausen. Handball-Drittligist SG Leutershausen empfängt am Samstag in der ersten Runde um den deutschen Handball-Pokal Zweitligist SG BBM Bietigheim in der Heinrich-Beck-Halle. „Das haben wir uns mit guten Leistungen in der letzten Saison verdient. Und jetzt freuen wir uns auf ein Spiel gegen einen Zweitligisten – gleich auf oberstem Niveau“, sagt Marc Nagel.
Nicht mehr dabei sein wird einer, der immer voranging und vorm Training gern noch eine Zusatzrunde lief: Niklas Ruß. Den SGL-Kapitän zog es beruflich bedingt an den Bodensee. „Für ihn ist die Stelle an dieser begehrten Schule mit Sportprofil ein Volltreffer. Das muss er machen. Zumal er dann noch in der Nähe seiner Lebensgefährtin wohnt“, zeigt Nagel, selbst Sport- und Mathematiklehrer in Karlsruhe, vollstes Verständnis.
Qualität dazugeholt
Sportlich kann er das mittlerweile auch einigermaßen entspannt sehen, denn mit Tim Götz aus Zweibrücken wurde frühzeitig ein gelernter und starker Mittelmann verpflichtet. Neu hinzu kam jetzt auch noch Robin Haller, ein erfahrener Mann mit Führungsqualität. Menschlich ist der Abgang des Kapitäns deutlich schwerer zu kompensieren, wie Nagel deutlich macht: „Er hat so viel drumherum gemacht. Um das zu ersetzen, muss jetzt die ganze Mannschaft in die Bresche springen.“
Aber: Mit den Zugängen, die der Sportliche Leiter Mark Wetzel für die SGL gewinnen konnte, gehen die Teufel sicher nicht schwächer in die Saison als zuletzt. „Dieses Niveau brauchen wir auch, um vorne mitmischen zu können. Zudem stehen wir konditionell besser da als in der vergangenen Runde. Natürlich wollen wir wieder in die Spitzengruppe“, sagt Nagel.
Dass Leutershausen in Sachen Fitness so gut da steht, hat auch den Grund, dass die Mannschaft über weite Strecken der Vorbereitung die Heinrich-Beck-Halle wegen des Umbaus nicht nutzen konnte und im Ausweichquartier der Sachsenhalle erst ab 21 Uhr ran durfte. „Die Spieler arbeiten alle, da war handballerisch kaum noch einer aufnahmefähig.“
Dafür standen umso mehr Ausdauer- und Fitnesseinheiten im Wald und auf dem Platz auf dem Trainingsplan. Etwas, das in der Vorsaison coronabedingt zu kurz kam. Zum Saisonende, als das Virus dann doch auch die Teufel erwischte, fehlten die berühmten Körner, um die so nahe Aufstiegsrunde doch noch zu erreichen.
Das knappe Scheitern mit drei verpatzten Matchbällen ist indes abgehakt, der Blick geht voraus. Und da muss Leutershausen gleich hellwach sein. „Die Liga ist sicher nicht schwächer geworden.“ Für Nagel sind die Junglöwen erneut der Favorit auf den Spitzenplatz in der Südgruppe. „Sie sind mit A- und B-Jugend Deutscher Meister geworden und die Rückraumspieler scheinen im Profiteam wieder keine Chance zu bekommen, bleiben so der 3. Liga erhalten. An den Löwen führt kein Weg vorbei.“
Die Östringer sind gleich erster SGL-Heimspielgegner. Am 3. September ist man bei der SG Pforzheim/Eutingen zu Gast – ebenfalls ein Team, das Nagel stark einschätzt, genau wie Fürstenfeldbruck, Oppenweiler, die sich mit Zweitligaspielern verstärkt haben und dem VfL Pfullingen, der nach oben will. „Bei zweiten Mannschaften weiß man zudem nicht, wer eventuell von oben runterkommt.“ AT/Ü
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