Fußball-Verbandsliga

Gedämpfte Euphorie

Nach dem Sieg im Spitzenspiel macht dem VfR Mannheim die unklare Wertung der Partie gegen Neckarau Sorgen

Von 
Reiner Bohlander
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Blerton Muca (am Ball) erzielte im Spitzenspiel beim 1. FC Mühlhausen in der 55. Minute den entscheidenden Treffer zum 1:0-Endstand © Edmund Nohe/VfR

Mannheim. War das schon die Entscheidung? Fußball-Verbandsliga-Spitzenreiter VfR Mannheim hat bereits am Freitagabend das Gipfeltreffen beim Tabellenzweiten 1. FC Mühlhausen mit 1:0 (0:0) gewonnen und bei noch vier Saisonspielen sechs Zähler Vorsprung auf den Verfolger. Allerdings droht nachträglich ein Punktabzug. Der VfR hatte nämlich beim 1:0-Heimerfolg gegen den VfL Kurpfalz Neckarau einen Spieler eingesetzt, der nicht auf dem Spielberichtsbogen stand.

„Uns ist das später aufgefallen, dem Schiedsrichter auch. Wir hatten den Namen des Spielers ja schon eingegeben, aber er ist nicht im System aufgetaucht. Das war kein Täuschungsversuch, Neckarau hatte keinen Nachteil, wir keinen Vorteil“, betonte Hakan Atik, der Sportliche Leiter der Rasenspieler, am Wochenende auf Nachfrage dieser Redaktion und betonte: „Wir mussten nun eine Stellungnahme abgeben. Mal schauen, was da noch kommt. Aber es kann auch sein, dass es keine Strafe gibt, weil wir nichts falsch gemacht haben.“

Die Laune wollten sich die VfR-Offiziellen und Akteure dadurch aber nicht verderben lassen. „Es war ein sehr gutes Verbandsligaspiel“, befand der spielende Mannheimer Co-Trainer Richard Weil nach dem 1:0-Auswärtscoup vor 450 Zuschauern und sagte: „Wir haben bei der besten Offensive der Liga kein Gegentor zugelassen. Also haben wir nicht viel falsch gemacht.“

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Blerton Muca erzielte das Siegtor für den VfR in der 55. Minute. „Dass wir nach 28 Spielen noch ungeschlagen sind, ist sehr hoch einzuschätzen“, sagte Weil, der wie viele Akteure bei den Rasenspielern im Sommer von einem höherklassigen Verein den Weg zum VfR gefunden hatte. „Es macht gerade unheimlich viel Spaß hier. Ich habe ja noch einen Vertrag bis 2024 und werde in der kommenden Saison – so lange ich gesund bleibe – auf jeden Fall auf dem Platz stehen“, sagte der 35-Jährige. „Jeder der Spieler der Mannschaft wusste von Anfang an, was wir für eine Mission hier hatten. Und jeder lebt den Gedanken nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb vor. Natürlich gehört auch eine gute Portion Glück dazu. Aber wir haben in Mühlhausen gezeigt, dass wir unbedingt als Team aufsteigen wollen.“ Weil bemerkte aber auch, dass für Feierstimmung noch nicht die Zeit ist: „Jeder weiß, dass wir noch mindestens neun Punkte benötigen. Im Fußball gibt es immer wieder Dinge, die man nicht absehen kann. Deshalb: Wir sind auch nach dem Spiel in Mühlhausen noch lange nicht durch.“ vfr

Neckarau – Bretten 2:4 (2:2)

Wenn die Neckarauer noch drei Punkte am Grünen Tisch vom Spiel gegen den VfR bekommen würden, wäre die Niederlage am Sonntag noch nicht der offizielle Abstieg gewesen. Die zweimalige Brettener Führung durch Niklas Vogler (12., 31.) konnte Egzon Abdullahu (13., 33.) für Neckarau jeweils postwendend ausgleichen.

Luka Stojic (55.) und Mese Yüksel (75.) machten den Brettener Sieg dann aber perfekt. Der VfL Kurpfalz Neckarau bleibt Tabellenschlusslicht und hat 15 Punkte Rückstand auf Türkspor Mosbach, der den Relegationsplatz hält. vfl

Heddesheim – Langenst. 9:2 (3:0)

Die Fortuna feierte einen Kantersieg. Akin Ulusoy (4., 21.) und Salih Özdemir (41.) sorgten für eine 3:0-Führung zur Pause. Langensteinbach wirkte überfordert. Im zweiten Durchgang wurde es ein Trainingsspiel. Ilya Ertanir (50.), Cihad Ilhan (55.), Ulusoy (64.), Prince Juni (80.), Filippo Vlahov (85.) und Fabio Lo Porto (88.) erzielten die weiteren Heddesheimer Tore. Langensteinbach kam zum zwischenzeitlichen 1:5 und 2:5. fvh

Bruchsal – SV Waldhof II 0:2 (0:1)

Der SVW II ist wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Vor 50 Zuschauern zeigten die Waldhöfer defensiv eine sehr gute Leistung. Vorne beförderte Marc Barisic (39.) im ersten Durchgang den Ball ins Bruchsaler Gehäuse. Angel Arthee (90.+2) machte in der Nachspielzeit mit dem zweiten Treffer alles klar. In der Tabelle stehen die Waldhöfer nun auf Rang sieben. rod

Freier Autor

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