Mannheim. Seinen Ruf als Retter hat er sich redlich verdient. Denn Trainer Marco Antwerpen trat bereits mehrfach den Beweis an, dass er Mannschaften aus eigentlich ausweglosen Situationen doch noch befreien und sie auf wundersame Art und Weise zum Klassenerhalt führen kann.
Zuletzt bewies der 53-Jährige genau das beim Fußball-Drittligisten SV Waldhof, den Antwerpen in der vergangenen Saison mit einem spektakulären Endspurt zum Klassenerhalt führte. In den letzten zehn Saisonspielen sackte der SVW satte 19 Punkte ein und blieb drin.
Da der Start in diese Spielzeit mit zwei Punkten aus den ersten fünf Spielen und dem peinlichen Aus im Landespoal gegen Landesligist VfR Gommersdorf aber komplett daneben ging, wurde Antwerpen von seinen Aufgaben in Mannheim entbunden und durch Bernhard Trares ersetzt. Doch sein Retter-Ruf bleibt. Weshalb seine Qualitäten auch weiterhin gefragt sind.
Wie Drittligist VfL Osnabrück am Donnerstagabend bekanntgab, wird Antwerpen ab sofort die Niedersachen trainieren und schon am Sonntag gegen Rot-Weiss Essen auf der Bank sitzen. Als Tabellenletzter hat der VfL bereits acht Punkte Rückstand auf Rang 16, den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Die Essener belegen den drittletzten Rang und präsentierten kurioserweise gerade erst Ex-VfL-Trainer Uwe Koschinat als neuen Coach.
„Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich sehr genau, wie es nach dem bisher enttäuschenden Saisonverlauf aktuell innerhalb des Clubs und in der Kabine bestellt ist. Wir werden mit der ersten gemeinsamen Trainingseinheit nur einen Fokus haben, nämlich das Heimspiel gegen Essen. Und danach zählt nur noch eins, nämlich das Auswärtsspiel in Verl. Wir wollen diese beiden Spiele bis Winter gewinnen, den Abstand verkürzen und uns dann in der Pause für die Rückserie neu sortieren“, sagte Antwerpen bei seiner Vertragsunterschrift am Donnerstagnachmittag. Mit Blick auf die richtungsweisende Partie am Sonntag gegen Essen sprach er von „einem klaren Auftrag“. Drei Punkte müssen her.
VfL-Geschäftsführer Michael Welling berichtete, dass der Club „intern ein eindeutiges Profil für einen möglichen neuen Trainer diskutiert und dann definiert“ habe. „Marco Antwerpen erfüllt genau diese Anforderungen. Er kennt die 3. Liga, er kennt Abstiegskampf und vor allem: er hat ihn bereits mehrfach erfolgreich gemeistert. Er hat einen klaren, der Situation angemessenen Spielstil und eine direkte Ansprache mit entsprechender Klarheit und Konsequenz“, sagte Welling: „Die Gespräche mit Marco haben uns alle überzeugt, er konnte auf die für uns zentralen Fragen klare Antworten liefern und uns gegenüber eine überzeugende Herangehensweise aufzeigen.“
Die Osnabrücker hatten sich in dieser Woche von Sportchef Philipp Kaufmann und Trainer Pit Reimers getrennt. Letzterer hatte erst Ende September den Job von Koschinat übernommen, holte aber nur einen Sieg in neun Liga-Spielen.
Antwerpen hatte vor seinem Engagement in Mannheim auch den 1. FC Kaiserslautern in der Saison 20/21 zum Drittliga-Klassenerhalt geführt, Eintracht Braunschweig brachte er 2020 sogar in die 2. Liga. Kurz nach diesem Erfolg musste der Trainer aber gehen. Er gilt als unbequem und nicht gerade einfacher Charakter - möglicherweise brauchen die Osnabrücker aber genau das. Antwerpens Erfolge im Abstiegskampf sprechen zumindest für ihn.
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