Fußball-Landesliga

Einstellung entscheidend

Türkspor-Trainer Gürsoy kritisiert vor dem Heimspiel gegen Spitzenreiter St. Leon die Mentalität seiner Spieler

Von 
Moritz Kaltwasser
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Heiß umworben: Spielmacher Ayhan Sabah möchte in dieser Saison mit dem FC Türkspor Mannheim unbedingt den Sprung in die Verbandsliga realisieren. Seine Zukunft lässt er offen. © Berno Nix

Mannheim. Dass in der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar kein Gegner unterschätzt werden darf, musste am Ostermontag der ambitionierte FC Türkspor Mannheim auf schmerzliche Weise erfahren. Die Begegnung beim Abstiegskandidaten FV Nußloch verlief nicht nur schwieriger als erwartet, sondern kostete schlussendlich sogar zwei wertvolle Punkte im Aufstiegskampf. „Das war eine sehr schwache Vorstellung. Wir haben uns dem Gegner angepasst und hatten am Ende sogar noch Glück“, sagte ein verärgerter Türkspor-Trainer Serif Gürsoy zu dem 2:2-Unentschieden. In seinen Augen deutete sich der enttäuschende Auftritt allerdings in den Tagen zuvor an. Die Trainingseinheiten verliefen suboptimal, sowohl die Beteiligung als auch die Qualität ließen zu wünschen übrig. „So wie du trainierst, wird schlussendlich eben gespielt“, stellte Gürsoy fest und ergänzte: „Darüber hinaus begreifen einige Akteure momentan nicht, um was es geht. Gelegentlich fehlt dann die richtige Einstellung in den Partien“, kritisierte er auch die Mentalität mancher Spieler im Aufstiegskampf.

Aufstiegsrelegation für den FC Türkspor weiter in Reichweite

Dennoch ist die tabellarische Situation beim Drittplatzierten nicht aussichtslos. Zwar dürfte der Spitzenreiter VfB St. Leon nur noch schwer einzuholen sein, doch mit dem Zweitplatzierten, SG Heidelberg Kirchheim, ist der FCT immerhin punktgleich. Somit befinden sich die Aufstiegsrelegationsspiele weiterhin in Reichweite. Sportlich lief in den vergangenen Wochen ebenfalls nicht alles schlecht: Vor dem Rückschlag in Nußloch ließen beispielsweise zwei aufeinanderfolgende Siege in Ketsch und gegen Kirchheim auf eine positive Trendwende hoffen. Um wieder in die Erfolgsspur zu finden, braucht es am kommenden Sonntag (15 Uhr) aber eine deutliche Leistungssteigerung. Gegen den unangefochtenen Tabellenführer VfB St. Leon könnte die anstehende Aufgabe jedoch schwieriger kaum sein. „Die absolvieren eine überragende Saison und stehen zurecht da oben“, hat Gürsoy großen Respekt vor dem nächsten Gegner.

In der Hinrunde bewies Türkspor allerdings, dass selbst der Spitzenreiter bezwingbar ist. Die Mannheimer trumpften in St. Leon groß auf, erarbeiteten sich viele Chancen und gewannen unterm Strich hochverdient mit 1:0. Ob am Sonntag dem souveränen Tabellenführer erneut ein Bein gestellt werden kann? Ayhan Sabah ist von einem Sieg zumindest überzeugt. Türkspors 24-jähriger Spielmacher möchte in dieser Runde unbedingt den Sprung in die Verbandsliga realisieren und zweifelt nicht im Entferntesten an der fußballerischen Qualität des FCT.

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Für ihn steht außer Frage, dass Türkspor eigentlich die stärkste Mannschaft der Landesliga ist. „Daher liegt der Aufstieg einzig und allein in unseren Händen“, sagte Sabah, der sich jedoch nicht erklären kann, weshalb innerhalb des Teams „die Chemie nicht immer stimmt.“ Auch Serif Gürsoy ließ erkennen, dass ihm zurzeit primär die Mentalität Sorgen bereitet. Zwar müsse gegen St. Leon auch das große Manko Chancenverwertung optimiert und die individuellen Fehler reduziert werden, doch schlussendlich werde „vor allem die Einstellung zum Spiel entscheidend sein“, betonte der Trainer. „Kicken können die Jungs ja alle“, schob er hinterher.

Abseits des Rasens trieb Türkspor derweil die Personalplanungen für die kommende Saison voran. Der Verein und Serif Gürsoy einigten sich darauf, die Zusammenarbeit in der anstehenden Runde unabhängig von der Ligazugehörigkeit fortzusetzen. Ob Ayhan Sabah nächste Saison noch das FCT-Trikot tragen wird, steht jedoch noch nicht fest. Der ehemalige Verbandsligaspieler will seinen Verbleib zwar nicht direkt an den Aufstieg koppeln, allerdings machte er deutlich, dass ein weiteres Landesliga-Jahr extrem bitter wäre. „Aktuell ist noch alles offen“, ließ sich der heiß umworbene Sabah diesbezüglich nicht in die Karten schauen.

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