Fußball-Verbandsliga

Eine ganz besondere Hürde

Auf seinem Weg in die Oberliga muss der VfR Mannheim am Freitag gegen die U 23 des SV Waldhof bestehen

Von 
Reiner Bohlander
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In dieser Szene aus dem Hinspiel, das 1:1 endete, setzt Blerton Muca (rechts) den Waldhöfer Marc Lutz unter Druck. © Berno Nix

Mannheim. Der VfR Mannheim marschiert scheinbar unaufhaltsam in Richtung Verbandsliga-Meisterschaft. Doch am Freitagabend (19.30 Uhr) steht das Team von Trainer Volkan Glatt auf dem Weg in die Oberliga vor einer besonderen Hürde: Der Stadtrivale SV Waldhof II kommt ins Rhein-Neckar-Stadion. Die Mannschaft von Trainer Nico Seegert hat vor dem Derby selbst noch theoretische Chancen auf den Aufstieg. Für die Blau-Schwarzen ist Platz zwei seit dem vergangenen Wochenende bei sechs Punkten Rückstand auf den 1. FC Mühlhausen wieder in Sichtweite. Und die Waldhöfer haben nach zuletzt drei Siegen in Folge ohne Gegentor eine breite Brust.

„Wir kommen ins Rhein-Neckar-Stadion, um zu gewinnen – ganz klar. Die Top-Teams der Liga haben wir alle schon geschlagen“, gibt sich Seegert selbstbewusst. Und in den vergangenen Aufeinandertreffen hatte der VfR tatsächlich ziemliche Probleme mit dem Stadtrivalen. In der abgebrochenen Spielzeit 2019/20 gewannen die Rasenspieler noch beide Duelle gegen den SV Waldhof II (3:2, 2:1). In der ebenfalls nicht zu Ende gespielten Corona-Saison 2020/21 düpierten die Blau-Schwarzen den VfR dann aber im Rhein-Neckar-Stadion mit 3:0. In der vergangenen Runde waren die Waldhöfer sogar zweimal erfolgreich: Mit 2:1 gewann das Seegert-Team zu Hause, auswärts hatte der SVW II in der Hinrunde mit 3:1 triumphiert. Dem VfR fehlten in der Endabrechnung letztlich zwei Punkte auf Platz zwei. Kann der SV Waldhof II den Rivalen nun noch einmal ärgern?

Seegert: „Nichts zu verlieren“

VfR noch ungeschlagen

Im „kleinen“ Derby geht es für beide Teams noch um einiges: Der VfR ist mit 56 Punkten Spitzenreiter und in dieser Saison noch ungeschlagen. Die Waldhöfer belegen Platz sechs und haben theoretisch noch Chancen auf Rang zwei.

In der Verbandsliga spielen zudem: Fortuna Heddesheim am Samstag, 15.30 Uhr, beim SV Spielberg. Schlusslicht VfL Kurpfalz Neckarau steht am Sonntag, 15.30 Uhr, vor einem wichtigen Spiel beim Viertletzten TS Mosbach. bol

„Wir haben zuletzt immer gut gegen sie ausgesehen“, betont Seegert. „Wir haben nichts zu verlieren.“ Im Hinspiel in dieser Saison trennten sich beide Teams Ende September 2022 am Alsenweg mit einem 1:1. „Da waren wir besser“, erinnert sich Seegert, der ja nach der Runde sein Traineramt bei der Waldhöfer U 23 abgeben wird und momentan noch keine neue Wirkungsstätte in Aussicht hat.

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Volkan Glatt geht gelassen in das Duell. „Der SV Waldhof II ist eine starke Mannschaft, aber wir gehen in jedes Spiel, ohne uns groß am Gegner auszurichten. Wichtig ist, dass wir unsere Dinge abrufen“, erklärt der VfR-Coach. Dass der SVW II am Freitag vielleicht mit der ein oder anderen Verstärkung aus dem Drittlliga-Kader im Rhein-Neckar-Stadion auftaucht, ist für Glatt ebenfalls nicht der Rede wert. „Die Waldhöfer sind so oder eine gute Truppe. Ob da noch ein Akteur aus der Dritten Liga kommt , ist eigentlich egal“, sagt der VfR-Coach, dessen Team sich derzeit über einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den ersten Verfolger und Ligazweiten 1. FC Mühlhausen freuen darf. Allerdings wird beim Spitzenreiter wohl ein wichtiger Spieler fehlen: Kapitän Marco-Raimondo Metzger sah beim 2:1-Auswärtserfolg am vergangenen Wochenende beim VfB Bretten die Gelb-Rote Karte. Wer den Verteidiger ersetzen wird, ist noch offen.

Weil wieder einsatzbereit

„Ich habe viele Spieler, die seine Position spielen können. Wir haben vor der Saison gerade wegen solchen Situationen unseren Kader breiter aufgestellt. Das kommt uns jetzt zugute“, sagt Glatt. Entwarnung gibt es unterdessen bei Mittelfeldmann Richard Weil. Der ging gegen Bretten zur Halbzeit wegen muskulären Problemen frühzeitig vom Platz. „Das war eine Vorsichtsmaßnahme, er ist so weit wieder fit“, sieht Glatt Weils Einsatz nicht gefährdet.

Beide Trainer hoffen auf ein kleines Fußballfest. „Ich würde mich freuen, wenn zu diesem Derby viele Zuschauer kommen, beide Teams haben es verdient“, sagt VfR-Coach Glatt. Im Hinspiel waren es 700 Zuschauer. Ob diesmal die 1000-er-Marke geknackt wird?

Freier Autor

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