Fußball

Der SV Waldhof will sich nicht aufs Glück verlassen

Pünktlich vor dem Drittliga-Start bei 1860 München findet der SV Waldhof einen neuen Hauptsponsor aus der Casino-Branche. Ein Saisonziel gibt es dagegen weiterhin nicht.

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Thorsten Hof
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Sportgeschäftsführer Tim Schork (l.) und Trainer Rüdiger Rehm posieren mit dem Waldhof-Trikot,auf dem nun auch ein Sponsoren-Logo prangt. © Michael Ruffler/Pix

Mannheim. Im Kader des Fußball-Drittligisten SV Waldhof ist vor dem Saisonstart am Samstag (14 Uhr) beim TSV 1860 München bekanntermaßen noch Platz für die ein oder andere Fachkraft, eine andere Lücke konnte pünktlich vor dem Auftakt in die neue Spielzeit nun aber immerhin geschlossen werden: So müssen die Waldhof-Profis im Grünwalder Stadion der Sechziger immerhin nicht mit blanker Trikotbrust antreten, sondern machen ab sofort Werbung für das neu gestartete Online-Casino CrazyBuzzer, das neben herkömmlichen Automatenspielen auch Sportwetten anbietet. Der Internet-Auftritt gehört zur weit verzweigten Merkur-Gauselmann-Gruppe, die alleine in Mannheim mit vier Spielhallen vertreten ist.

Damit soll die Glücksspielkomponente aber auch schon abgedeckt sein, ansonsten will der SVW in der anstehenden Spielzeit vor allem mit seriöser Arbeit auf sich aufmerksam machen - am besten gleich am Samstag bei den Münchner Löwen. „Da werden wir sehen, wo wir stehen“, blickt der neue Trainer Rüdiger Rehm mit ebenso viel Spannung wie Vorfreude auf den Startschuss im voraussichtlich ausverkauften Grünwalder Stadion.

Angesichts des ersten Pflichtspiels für seinen neuen Verein verspürt Rehm zwar keine Nervosität, räumt aber immerhin eine gewisse „Anspannung“ ein. „Die brauchen wir aber auch und ich freue mich einfach tierisch drauf, mit dem Waldhof aufzutreten und die Fans im Rücken zu haben“, blickt Rehm auf seine Premiere für den neuen Arbeitgeber.

Alle Feldspieler einsatzfähig

Personell kann der 44-Jährige bis auf Nachwuchs-Keeper Malwin Zok aus dem Vollen schöpfen, auch Samuel Abifade, der beim abschließenden Test gegen Eintracht Frankfurt II wegen muskulären Beschwerden zuschauen musste, ist wieder dabei. „Alle sind einsatzfähig, was heißt, dass wir entsprechend auch harte Entscheidungen treffen müssen, da wir nicht alle nach München mitnehmen können“, hat der Waldhof-Coach, der schon als Spieler das Trikot mit der Raute trug, die Qual der Wahl.

Wer am Samstag von Beginn an auflaufen wird, steht für Rehm dabei schon so gut wie fest. „Wir sind uns sicher, wie wir starten werden“, betont der Coach vor dem abschließenden Training am Freitag, ließ sich aber ansonsten nicht weiter in die Karten schauen.

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Fest steht jedenfalls, dass die Mannheimer nicht wie zuletzt im Mai beim ernüchternden 1:3 mit leeren Händen zurück in die Kurpfalz fahren möchten. „Wir wollen unseren Fans ein gutes Gefühl für die Heimfahrt geben und das Maximale mitnehmen“, sagte Rehm, bewegte sich wie Sportgeschäftsführer Tim Schork sonst aber vorwiegend in der Welt der Allgemeinplätze. Hätte auf dem Podium im Presseraum des Carl-Benz-Stadions am Donnerstagnachmittag das vom TV-Fußball-Talk „Doppelpass“ bekannte Phrasenschwein gestanden, hätte es fette Beute gemacht. Auch auf ein Saisonziel wollte sich nach außen weiterhin niemand festlegen, selbst die Unterscheidung erste oder zweite Tabellenhälfte fand Schork zu gewagt. „Wir werden keinen Tabellenplatz raushauen. Für uns geht es darum, stabiler zu werden“, sagte Schork, ließ dann aber immerhin durchblicken, wie er sich den Waldhof nicht nur langfristig, sondern auch schon zur neuen Spielzeit wünscht: „Ehrgeizig, ambitioniert - und mit Blick nach oben.“ Wie in den vergangenen Jahren dürfte also ein Platz in den Top Ten angestrebt werden.

Albenas weiter im Training

Dafür dürfte mit Blick auf den Transferschluss Ende des Monats sicher noch etwas passieren, in Wartestellung ist weiter der französische Abwehrspieler Madéno Jonas Albenas. der auch die vergangene Woche mittrainierte. Offenbar konnten sich beide Seiten aber immer noch nicht über die Details eines Vertrags einigen oder es hängt an bürokratischen Hindernissen. „Wir haben unsere Eindrücke gesammelt, wollen ihn dabei behalten und alles weitere wird man dann sehen und ist zu verkünden, wenn alle Formalitäten geklärt werden“, deutete Schork eine Verpflichtung des 21-Jährigen an.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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