Fußball

Darum wird Felix Lohkemper für den SV Waldhof Mannheim immer wichtiger

Beim 1:1-Unentschieden in Verl traf Felix Lohkemper erneut für den SV Waldhof. Doch der Stürmer gewinnt nicht nur deshalb an Wert für den Mannheimer Fußball-Drittligisten

Von 
Marc Stevermüer
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Felix Lohkemper jubelt nach seinem Tor in Verl gemeinsam mit Vorlagengeber Kennedy Okpala. © Titgemeyer/Pix

Mannheim. In seiner schillernden Karriere hat Oliver Kahn den einen oder anderen Spruch rausgehauen. „Das einzige Tier bei uns zuhause bin ich“, sagte der einstige Weltklasse-Torwart einmal. In Erinnerung bleibt aber vor allem etwas viel Profaneres, das durchaus als sein Karrieremotto durchgeht: „Weiter, weiter, immer weiter.“

Diese Worte waren häufiger von ihm zu hören. Und damit wollte der Kult-Keeper ausdrücken, dass er sich nicht unterkriegen lässt, dass es immer nur um die nächste Herausforderung geht, dass Rückschläge als Motivation dienen. Was ihn zu einer Art Vorbild macht. Ob gewollt oder nicht.

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Die Kahnsche Herangehensweise hat auf jeden Fall auch Waldhof-Stürmer Felix Lohkemper im Sinn, nachdem die Drittligapartie der Mannheimer beim SC Verl mit einem 1:1 und entsprechend einer kleinen Enttäuschung endete. Denn der späte Ausgleich hatte sich nicht angedeutet. Dem SVW wurde noch dazu ein reguläres Tor von Terrence Boyd durch Schiedsrichter Felix Wagner aberkannt.

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„Wir machen gerade eine harte Phase durch. Mit dem Saisonstart sind wir nicht zufrieden. Aber dieses Spiel war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Und nun müssen wir im Derby den großen Schritt nachlegen“, blickt Lohkemper nach einem Punkt aus drei Spielen bereits auf den mit Spannung erwarteten Südwestkracher am Samstag (14 Uhr) gegen den 1. FC Saarbrücken.

In Verl Kapitän - und auch im Mannschaftsrat vertreten

Der 29-Jährige kam in Verl zu seinem ersten Liga-Startelfeinsatz in dieser Spielzeit und zahlte das Vertrauen mit seinem zweiten Saisontreffer zurück. Der Angreifer sei ein „ständiger Unruheherd“ für den Gegner gewesen, lobt Anthony Loviso, der Technische Leiter Sport des SVW. Doch nicht nur deshalb gewinnt Lohkemper an Bedeutung.

Trainer Marco Antwerpen adelt den vor der Saison vom 1. FC Nürnberg gekommenen Zugang als einen „sehr fokussierten Spieler“, der „sehr klar in seiner Meinung und in seinem Spiel“ sei. Lohkemper ist also einer, auf den er sich verlassen kann. Weil der Spieler stets ein Mindestniveau abruft und genau weiß, dass es nicht immer um das Besondere, sondern vor allem um das Richtige geht. Was sich dann in Verl schnell zeigte.

Der gebürtige Wetzlarer erzielte die Führung und führte die Mannschaft als Vertreter der zunächst auf der Bank sitzenden Marcel Seegert und Boyd als Kapitän aufs Feld, obwohl er erst seit wenigen Wochen ein Waldhöfer ist. Von Antwerpen war der ehemalige Zweitligastürmer zuvor schon in den Mannschaftsrat berufen worden. Sein Stellenwert beim Trainer ist also klar.

Umgekehrt weiß Lohkemper wiederum, was von ihm erwartet wird. Neben Toren auch Führungsstärke. Was nicht immer einfach ist. Denn um ein Führungsspieler zu sein, reicht es keinesfalls, hier und da oder doch ein wenig häufiger ein paar schlaue Worte zu sagen. Führungsspieler-Worten müssen immer auch Führungsspieler-Taten folgen. Sonst fehlt die Glaubwürdigkeit.

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„Ich möchte Verantwortung übernehmen“, sagt Lohkemper, der schon bei der 1:2-Auftakt-Niederlage beim FC Ingolstadt getroffen hatte und im Landespokal gegen den VfK Diedesheim und den TSV Tauberbischofsheim jeweils drei Treffer erzielte: „Jedem Stürmer verleihen Tore ein gutes Gefühl. Manchmal ist es auch gegen die kleinen Gegner nicht so leicht, wenn die den Bus vorm eigenen Tor parken.“

Gegen Saarbrücken gemeinsam mit Boyd?

Doch ob Gelenk- oder Doppeldeckerbus. Lohkemper trifft. Er hat gerade einen Lauf. Es wäre daher schon sehr verwunderlich, wenn der Angreifer am Samstag gegen den 1. FC Saarbrücken plötzlich auf der Bank sitzt. Möglicherweise bleibt genau dieses Schicksal aber auch Boyd erspart, weil diese beiden Personalien nicht zwingend auf eine Entweder-oder-Entscheidung hinauslaufen.

Zusammen mit Boyd auf dem Feld, „das funktioniert auf jeden Fall“, ist sich Lohkemper sicher: „Ich habe in Nürnberg auch schon um einen großen Stürmer (Manuel Schäffler: Anmerkung der Redaktion) herumgespielt. Terrence ist ein super Stürmer.“ Und noch dazu einer, der in Verl ebenfalls ein Tor erzielte. Auch wenn es dann nicht zählte.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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