Mannheim. Während vor einem Jahr die Eröffnung der Regattasaison noch von unerwarteten Schneefällen geprägt war, konnte die Mannheimer Rudergesellschaft Baden (MRGB) den „Mannheimer Stadtachter“ dieses Mal ohne überraschende Niederschläge eröffnen. Bei der seit 1951 stattfindenden Traditionsveranstaltung fanden am Feudenheimer Neckarufer zahlreiche Wettkämpfe statt, bei denen sich nicht nur verschiedene Mannheimer Rudervereine, sondern auch Vertreter aus Heidelberg, Speyer und Worms maßen.
Als unbestrittener Höhepunkt galt der prestigeträchtige Stadtachter, der gleichzeitig den finalen Wettkampf markierte. In dieser Auseinandersetzung wetteiferte die MRGB mit dem direkten Nachbarn, der Mannheimer Amicitia, und dem favorisierten Mannheimer Ruderclub (MRC) von den Rheinterrassen um die inoffizielle Stadtkrone. „Den Stadtachter zeichnet vor allem der hohe ideelle Stellenwert aus“, erklärte Jan Erik Jonescheit, erster Vorsitzender des Mannheimer Regatta-Vereins (MRV), die Symbolkraft des Rennens. Der als Schirmherr fungierende MRV bildet ein Zusammenschluss von insgesamt sieben Rudervereinen aus Mannheim, Ludwigshafen und Frankenthal.
Starker Zulauf in allen Klassen
Dass der Rudersport in der Gesellschaft breite Anerkennung erfährt und für nahezu alle Altersklassen attraktiv ist, konnte bereits vor dem großen Finale in 34 Wettkämpfen beobachtet werden. „Unser Verein verfügt gegenwärtig über 240 Mitglieder. Allein im vergangenen Jahr konnten wir 40 neue Gesichter begrüßen“, verwies Klaus Essig, Finanzvorstand der MRGB, auf die hohe Zahl aktiver Ruderer im Verein.
Vor allem der Nachwuchs zwischen 15 und 20 Jahren zeichnet sich bei der MRGB durch besonders hohen Ehrgeiz aus. „In diesem Alter wird im Regelfall sechs oder sieben Mal die Woche trainiert. Auf der einen Seite sind wir ein Freizeitsportverein, auf der anderen Seite arbeiten unsere Sportler jedoch unter sehr professionellen Bedingungen“, lobte Essig die Talente seines Vereins, die etwa dem ehemaligen MRGB-Schützling Filip Adamski nacheifern, der 2012 bei den Olympischen Sommerspielen in London die Goldmedaille im Achter gewann.
„Oberrheinische“ in drei Wochen
Als kurz nach halb vier der Startschuss zum großen Finale erfolgte, zeichnete sich früh ein Sieg der Amicitia ab. Das Boot vom Hans-Reschke-Ufer ging auch mit den aufkommenden Windböen gut um und setzte sich auf der 500 Meter langen Strecke dank des gelungenen Startes ab. Den erarbeiteten Vorsprung gab die Amicitia nicht mehr aus der Hand und krönte sich somit zum etwas überraschenden Sieger des Stadtachters. Die Medaillen gab aus der Hand der Mannheimer Sportbürgermeisters Ralf Eisenhauer.
Der Mannheimer Stadtachter gilt traditionell als Startschuss für die nun anstehende Regattasaison. MRV-Chef Jonescheit warb bereits für die in drei Wochen stattfindende Oberrheinische Frühregatta am Mühlauhafen.
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