Lampertheim. Es ist nur eine Randnotiz, aber sie dokumentiert eindrucksvoll, wie stark die Handballer des TV Lampertheim in dieser Runde sind: Drei Spieltage vor dem Ende haben sie bereits die Vize-Meisterschaft sicher. Doch sie wollen mehr. Sie wollen das „Endspiel“ um den Titel gegen den Spitzenreiter TSV Pfungstadt II, der einen Punkt mehr auf dem Konto hat. Dazu war der Auswärtssieg beim TSV Modau II ein ganz wichtiger Schritt. „Wir haben hier gegen eine ganz starke Mannschaft gespielt, die Akteure dabei hatte, die normalerweise in der Ersten von Modau spielen“, war TVL-Trainer Tobias Führer erleichtert, mit 32:29 (16:15) die Zähler aus dem Odenwald entführt zu haben.
Dass der Coach noch vor wenigen Tagen die Tatsache, dass seine Mannschaft noch keine engen Spiele gewonnen hat, als Nachteil für den Saisonendspurt ansah, kann damit zu den Akten gelegt werden. „Wir mussten schon kämpfen. Auch weil wir es uns in der Anfangsphase selbst schwer gemacht haben“, so Führer mit Blick auf den 3:7-Rückstand (7.), der ihn zu einer frühen Auszeit veranlasste. „So wie wir gestartet sind, das geht gar nicht“, ärgerte er sich noch nach dem Spiel über diese Phase. „Wir haben Kontertore kassiert von einer Mannschaft, die auf keinen Fall schneller sein darf, als wir“, monierte er Schwächen im Rückzugsverhalten und sah zudem in der Offensive einige Fehlwürfe und unvorbereitete Abschlüsse.
Torwart Wildt in starker Form
Modau blieb zwar auch nach der Auszeit vorerst vorne, doch allmählich stabilisierte sich Lampertheim, Nach dem 11:13 (21.) drehte der TVL das Resultat zur eigenen 14:13-Führung (25.). Doch noch einmal konterte der Gastgeber, legte nach der Pause ein 19:18 vor (33.), ehe ein Zwischenspurt zum 24:19 (44.) die Führer-Sieben auf die Siegerstraße brachte. „Das war die entscheidende Phase. Da haben wir begonnen, in der Deckung wesentlich konsequenter zu arbeiten“, so der Coach.
Hinzu kam, dass Torhüter Dimitri Wildt einige schwere Würfe parierte und zum sicheren Rückhalt des TVL avancierte. Obwohl die eigene Chancenauswertung immer noch nicht ideal war, konnte Modau nun auf Distanz gehalten werden. Erst nach dem 31:27 (55.) wurde es noch einmal etwas enger und Lampertheim musste einen langen Atem zeigen. „Es war nicht so knapp, dass eine Aktion zur Niederlage hätte führen können, aber es war schon eine gewisse Stresssituation“, erklärte Führer nach dem erlösenden Tor zum 32:29 durch Lukas Bach 18 Sekunden vor dem Ende.
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt den Lampertheim jetzt nicht: Schon am Donnerstagabend (20 Uhr) steht das vorverlegte Spiel gegen den SV Erbach auf dem Plan. „Das ist die nächste Herausforderung, die wir bewältigen müssen. Gelingt uns das, wartet dann Pfungstadt“, warnt Führer eindringlich vor dem SVE und erwartet einmal mehr einen Gegner mit Verstärkungen aus der ersten Mannschaft. „Wenn man um die Meisterschaft mitspielen will, muss man aber auch solche Aufgaben lösen“, stellt er klar.
TVL-Tore: Bach (8), Lochbühler (6), Pfendler (5/3), Karb (4), Nieter (4/2), Heiler (3), Kettler, Größler (je 1). me
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