Kattowitz. Kattowitz. Die Leistung stimmte, das Ergebnis nicht. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat am Montagabend bei der Weltmeisterschaft gegen Medaillenkandidat Norwegen mit 26:28 (16:18) verloren und sich aufgrund einer schwachen Chancenverwertung um den Lohn gebracht. Nach der ersten Niederlage im sechsten Spiel beendete die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason die Hauptrunde als Tabellenzweiter und trifft am Mittwoch im Viertelfinale auf Olympiasieger Frankreich.
Drux fällt aus
Die deutsche Mannschaft fliegt am Dienstag von Krakau nach Danzig und wird dort am Abend noch trainieren. 24 Stunden später folgt das Viertelfinalspiel. „Da kommt es brutal auf die Tagesform an. Wir treffen auf eine Weltklasse-Mannschaft“, blickte Rechtsaußen Patrick Groetzki von den Rhein-Neckar Löwen bereits voraus. Für seinen Club-Kollegen Juri Knorr ist die Ausgangslage klar: „Wir sind der Außenseiter. Aber das bedeutet nicht, dass wir chancenlos sind.“
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Gegen Norwegen musste Bundestrainer Gislason kurzfristig auf Rückraummann Paul Drux verzichten. Ein Erkältungsinfekt sorgte für eine Zwangspause. Ob der 27-Jährige von den Füchsen Berlin am Mittwoch wieder mitwirken kann, ist noch offen.
Vor 4500 Zuschauern in der Spodek-Arena von Kattowitz begann überraschend Joel Birlehm im Tor der Deutschen, doch schon nach neun Minuten brachte Gislason seinen Stammkeeper Andreas Wolff. Und der führte sich gleich mit einer Parade ein. Nach einem zwischenzeitlichen 1:4-Rückstand (4.) kämpfte sich die deutsche Mannschaft Tor um Tor heran. Und das lag einmal mehr am überragenden Knorr. Bis zum 12:13 (12.) hatte er bereits sieben Treffer erzielt.
Ihm fehlte allerdings die Unterstützung von den Halbpositionen, von denen viel zu wenig Torgefahr ausging. Entsprechend wurde Knorr in einem extrem temporeichen Spiel zum Alleinunterhalter und setzte auch immer wieder Kreisläufer Johannes Golla in Szene. Dass der Kapitän jedoch gleich zweimal ganz frei aus kurzer Distanz scheiterte, tat ebenso weh wie die Unsicherheiten in der Abwehr. Norwegen spielte sich immer wieder klare Möglichkeiten heraus, auch die Umstellung auf eine offensivere Deckungsvariante brachte nicht den gewünschten Effekt und führte in der Konsequenz zu einem 16:18-Pausenrückstand.
„Es ist ein Spiel mit riesigem Tempo und riesigem Engagement auf beiden Seiten. Wir hätten noch effektiver abschließen können. Von der Spielanlage können wir nicht allzu viel anders machen, das machen wir gut – die Norweger allerdings auch“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer nach den ersten 30 Minuten.
Die Konsequenz im Abschluss fehlte auch unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Christoph Steinert, Patrick Groetzki und erneut Golla ließen riesige Möglichkeiten aus, Wolffs Paraden und eine deutlich verbesserte Defensive ebneten aber den Weg zum 20:20 (42.). Die Spannung spitze sich zu, die Begegnung gegen ein Spitzenteam wurde für die Deutschen zur erwarteten Bewährungsprobe. Und sie bestanden diese Prüfung – allerdings nur zum Teil. Denn nach einer 25:24-Führung (52.) und einer Roten Karte für Luca Witzke (54.) gab die DHB-Auswahl den möglichen Sieg noch fahrlässig aus der Hand.
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