Lampertheim. Unterm Strich war es wieder einmal zu wenig, was der TV Lampertheim als Aufsteiger gegen ein Top-Team der Handball-Bezirksoberliga ablieferte. Gegen die HSG Groß-Bieberau/Modau II kassierten die Lampertheimer am Sonntagabend eine deutliche 24:36 (9:16)-Niederlage.
Schon im Vorfeld meinte TVL-Trainer Tobias Führer, dass alles passen müsste, um die starke Mannschaft der Gäste, die aus höherklassig erfahrenen Routiniers und jungen, sehr gut ausgebildeten Nachwuchskräften besteht, in Schach halten zu können. „Leider hat eben nicht alles gepasst“, meinte Führer nun nach der Partie und blickte dabei insbesondere auf die schwache Chancenverwertung seiner Mannschaft: „Wir hatten eine Trefferquote von um die 50 Prozent. Das ist einfach viel zu wenig“, sprach er das größte Manko an diesem Abend an.
Immer wieder leisteten sich die Spargelstädter technische Fehler und Ballverluste im Spielaufbau und scheiterten viel zu häufig im Abschluss, weil Groß-Bieberau/Modau sie zu schlechten Würfen zwang. Zudem stand der TVL etliche Male kurz vor dem Zeitspiel, weil die Gäste-Deckung keine Lücken bot. Im Umkehrschluss bedeutete dies, dass der Tabellenzweite häufig ins schnelle Umschaltspiel kam und einfache Tore erzielen konnte. „Groß-Bieberau konnte genau das Spiel aufziehen, was wir vermeiden wollten“, ärgerte sich Führer.
Lampertheim begann zwar ordentlich, führte nach acht Minuten mit 5:4, doch daran schloss sich eine ganz schwache Phase an. Groß-Bieberau/Modau legte einen 7:0-Lauf zum 12:5 (18.) hin und setzte damit bereits ein Ausrufezeichen. Besonders bitter: Selbst eine Phase in doppelter Überzahl – zwei Gäste-Spieler kassierten kurz hintereinander eine Zeitstrafe – konnte der TVL nicht nutzen, sondern kassierte sogar noch einen Treffer.
TVL-Torhüter Dimitri Wildt verhindert noch höhere Schlappe
In der Folge stabilisierte sich Lampertheim wieder etwas, aber an eine echte Aufholjagd war nicht zu denken. Als der Rückstand in der zweiten Hälfte beim 18:28 (45.) erstmals zehn Tore betrug, war die Partie entschieden. In der Schlussphase agierte der Gast weiterhin souverän, legte noch ein paar Treffer bis zum 36:24-Endstand nach. Der TVL konnte sich bei seinem Keeper Dimitri Wildt bedanken, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel. „Er hat gerade in der zweiten Hälfte eine starke Leistung gezeigt“, lobte Führer.
Ansonsten blieb die Erkenntnis, dass es beim Aufsteiger noch nicht reicht, um gegen die Top-Mannschaften der Liga zu bestehen. Gerade vor dem bevorstehenden Spiel am kommenden Samstag beim verlustpunktfreien Spitzenreiten SG Arheilgen alles andere als ein Mutmacher. Doch Führer gibt sich auch kämpferisch. Schließlich müsse jedes Spiel erst einmal gespielt werden: „Wir werden weiter gut arbeiten und wollen uns Schritt für Schritt verbessern.“
TVL-Tore: Purrmann (5), Eschenauer (4), Größler (4/4), Karb, Lochbühler (je 3), Nieter (2), Göbel, Heiler, Kettler (je 1). me
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