Groß-Rohrheim. Der TV Groß-Rohrheim verabschiedet sich als Tabellenführer der Handball-Bezirksoberliga in die Weihnachtspause. Wobei „Pause“ lediglich die Pflichtspiele betrifft. „Wir werden komplett durchtrainieren“, erklärt TVG-Trainer Frank Herbert. „Zumindest werde ich Training anbieten, auch wenn zwischendurch immer mal wieder ein Spieler weg ist“, konkretisiert der Coach. Im letzten Vorrundenspiel beim Vorletzten, dem TuS Griesheim II, ließ Groß-Rohrheim nichts anbrennen und gewann in überzeugender Manier mit 35:22 (20:8). „Die Grundlage war wie so oft in den letzten Monaten unsere Deckung“, bilanzierte Herbert.
Der TVG legte los wie die Feuerwehr, führte nach sieben Minuten schon mit 6:1 und baute den Vorsprung im Laufe der ersten Hälfte konsequent aus. Der 20:8-Pausenstand war bereits die Entscheidung. Immer wieder gelang es dem TVG in der Defensive Ballgewinne zu realisieren und dann durch ein schnelles Umschaltspiel den Gegner unter Druck zu setzen.
Rang eins als Lohn der Arbeit
Im zweiten Durchgang wollten die Groß-Rohrheimer eigentlich mit dem gleichen Schwung und der gleichen Intensität weiterspielen, aber so recht klappte es dann doch nicht. „In der Pause hatten wir uns noch viel vorgenommen, aber die letzte Konsequenz fehlte dann schon“, gab der Coach zu, wollte aber auch nicht zu viel Kritik üben: „Bei dem Vorsprung ist das auch irgendwo nachvollziehbar, selbst wenn man sich als Trainer in der Situation erstmal ärgert.“ Gleichzeitig steckten die Griesheimer nie auf, wollten sich achtbar aus der Affäre ziehen.
Über 26:12 (41.) und 30:16 (50.) ließ der TVG bis zum 35:22-Endstand nie etwas anbrennen. So konnte sich Groß-Rohrheim diesmal sogar den Luxus erlauben, auf Jan Fries zu verzichten. Eigentlich sollte er am Freitag an der lädierten Schulter operiert werden, aber der Eingriff wurde kurzfristig verschoben, so dass er gegen Griesheim doch auf dem Spielberichtsbogen stand. „Er war allerdings erkältet und angesichts des Spielverlaufs haben wir uns dann entschlossen, dass wir ihn gar nicht bringen“, erklärt Herbert, der ansonsten die gesamte Breite seines Kaders nutzte.
Dass der TVG als Tabellenführer überwintert, ist dem besseren Torverhältnis gegenüber dem punktgleichen TSV Modau geschuldet. „Das liest sich schon schön, aber uns ist auch bewusst, dass man sich davon nichts kaufen kann“, betont Herbert. Zumal am Saisonende der direkte Vergleich bei Punktgleichheit zählen wird – und da wäre Modau derzeit durch den 29:24-Heimsieg vorn.
„Wir müssen auch in der Rückrunde die gleiche Leidenschaft und den gleichen Einsatz wie bisher an den Tag legen. Dann ist viel möglich“, glaubt Herbert und sieht Rang eins als Lohn für die bisherige Arbeit, sowohl im Team, als auch im Umfeld – und als Anreiz, nicht nachzulassen. „Es wurde hier in Groß-Rohrheim in den letzten Monaten extrem viel bewegt. Wir haben den Kader breiter aufgestellt, uns im Trainerstab vergrößert und auch bei den Zuschauern wieder großes Interesse geweckt“, freut sich der Coach.
TVG-Tore: Erlemann (7), Fröhlich (6), Fiechtner (5), Niklas Fries (4/2), Reis, Friedrich (je 3), Anthes, Baumann, Sebastian Haas (je 2), Ryan Haas (1). me
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