Groß-Rohrheim. Nur nicht unterschätzen lautet die Devise bei den Handballern des TV Groß-Rohrheim am Sonntag um 15.30 Uhr. Dann gastiert der TVG beim TuS Griesheim II. Auf dem Papier scheint die Sache klar, der Groß-Rohrheim ist als Bezirksoberliga-Tabellenführer beim Vorletzten haushoher Favorit.
„Aber so einfach ist das nicht“, warnt TVG-Trainer Frank Herbert und verweist auf die drei Spiele in Folge, die die Gastgeber zuletzt eingefahren haben. „Und diese waren nicht nur gegen andere Mannschaften aus dem Tabellenkeller, sondern mit dem 22:20 gegen die MSG Roßdorf/Reinheim auch gegen ein Schwergewicht der Liga“, gibt er zu Bedenken. Dieser Erfolg gegen den einstigen Top-Favoriten auf die Meisterschaft kostete schließlich dessen Trainer Jens Becker – der erst vor der Saison verpflichtet wurde – den Job.
Spielerisch haben die Griesheimer dem TVG-Trainer schon immer gefallen: „Sie haben gute Auslösehandlungen und spielen einen guten Ball“, findet Herbert. Bislang hätte ihnen allerdings etwas die Durchschlagskraft gefehlt, was sich aber in den vergangenen Wochen etwas geändert habe. Zudem hat sich mit Marius Meyer ein Haupttorschütze im Rückraum herauskristallisiert. „Der macht das schon richtig gut“, zollte Herbert dem Torjäger Respekt und sieht den Rest als homogene, gut ausgebildete Einheit.
„Ich bin mir sicher, dass meine Jungs das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen werden und werde sie auch entsprechend einstellen“, sagt Herbert. Das Ziel bei den Groß-Rohrheimern ist klar: Man will sich mit einem Sieg und dann als Tabellenführer – derzeit punktgleich mit dem Zweiten aus Modau, aber mit dem besseren Torverhältnis – in die sechswöchige Weihnachtspause verabschieden und damit zugleich die Hinrunde erfolgreich beenden.
Ob dabei auch die beiden Torhütern Luca Fox und der zuletzt so starke Alexander Wägerle mithelfen können, ist allerdings noch fraglich. Beide fehlten im Training krankheitsbedingt. „Ich hoffe natürlich auf eine rechtzeitige Genesung, zumindest bei Luca Fox sieht es gut aus“, sagte Herbert. Als Ersatz stünde laut dem Übungsleiter Jonas Sartorius bereit, der in dieser Saison schon zweimal erfolgreich ausgeholfen hatte. „Er ist ein erfahrener Spieler mit einer prima Einstellung. Jonas trainiert regelmäßig bei uns mit, obwohl er eigentlich kürzer treten wollte“, lobte Herbert den möglichen Ersatz. Zudem droht auch Levi Gabel, der zuletzt laut Herbert „im Aufwind war“ und bei der zweiten Mannschaft regelmäßig ordentlich gespielt hatte, krankheitsbedingt auszufallen.
Operation bei Fries verschoben
„Jeder Ausfall ist gleichzeitig auch wieder die Chance für einen anderen Spieler aus unserem Kader und genau das hat uns bislang so stark gemacht. Wir sind breit aufgestellt und haben selbst das Fehlen wichtiger Spieler immer kompensieren können“, hofft Herbert, dass nun auch wieder andere Akteure in die Bresche springen werden.
Immerhin: Die geplante Operation bei Jan Fries wurde verschoben. Der Kreisläufer und Abwehrstratege plagt sich schon lange mit Schulterproblemen herum, hatte eine lange Pause eingelegt, war aber in den vergangenen Wochen wieder zu einem ganz wichtigen Faktor im Spiel der Groß-Rohrheimer geworden. Nun soll er und seine Mitspieler mit einer intensiven Defensivarbeit und hohem Tempo im Umschaltspiel für einen erfolgreichen Jahresabschluss sorgen.
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