Groß-Rohrheim. Die Rollen waren schon im Vorfeld klar verteilt: Auf der einen Seite der Aufsteiger TV Groß-Rohrheim, der sich zwar durch vier Spiele ohne Niederlage Respekt verschafft hat, aber immer noch als Neuling in der Handball-Oberliga auf der Suche nach Stabilität ist. Und auf der anderen Seite die HSG Hanau II, eine Drittliga-Reserve, die mit hervorragend ausgebildeten Jugend-Bundesliga-Spielern aufwartet und zu den Top-Teams der Liga zählt. „Wir hatten uns vorgenommen, uns achtbar zu schlagen“, erinnert TVG-Co-Trainer Andreas Ochs an die Vorgabe. Doch selbst damit wurde es nichts: Die Groß-Rohrheimer unterlagen überaus deutlich mit 26:45 (9:20).
„So hatten wir uns das nicht vorgestellt, aber man muss auch gestehen, dass Hanau herausragend gespielt hat“, sagte Ochs. Der Co-Trainer musste in diesem Auswärtsspiel das Coaching übernehmen, da Cheftrainer Frank Herbert zur Verlängerung seiner A-Lizenz in Norddeutschland weilt. Aber klar ist auch: Selbst mit Herbert wäre nichts drin gewesen. „Niemand verliert gerne so deutlich, aber es spiegelt die Verhältnisse wieder“, so Ochs, der aber genau aus diesem Grund nicht davon ausgeht, dass die Niederlage Spuren hinterlässt: „Es war ja nicht so, dass wir nicht alles probiert hätten, aber Hanau war einfach bärenstark.“ Daher gelte es nun, den Mund abzuputzen und den Blick gleich wieder nach vorn zu richten. Und da wartet am nächsten Sonntag das Heimspiel gegen die HSG Kahl/Kleinostheim. „Das ist der nächste dicke Brocken, aber wir sind wieder zu Hause und das wird ein ganz anderes Spiel“, ist Ochs überzeugt.
Kapitän Alexander Anthes knickt um – längerer Ausfall droht
Wichtig wäre für die Groß-Rohrheimer, dass dann wieder Alexander Anthes mitwirken kann. Der Kapitän und wichtiger Baustein im Mittelblock der Deckung schied Mitte der zweiten Hälfte aus, nachdem er unglücklich umgeknickt war. „Das wurde gleich dick. Es sah nicht gut aus“, meinte der Co-Trainer, aber eine genaue Diagnose steht noch aus. Doch sollte Anthes längerfristig ausfallen, dann wäre die Niederlage aus Hanau doppelt bitter.
Hanau gab von der ersten Minute an Vollgas. Aus einer defensiven, aber enorm beweglichen 6:0-Deckung heraus klappte bei der Drittliga-Reserve das Umschaltspiel. So stand es nach vier Minuten bereits 5:0, und als Ochs in der 19. Minute beim 13:7 eine Auszeit nahm, war schon klar, in welche Richtung sich die Partie entwickeln würde. Hanau ging weiter hohes Tempo, schraubte den Vorsprung auf 17:7 (25.) und 20:9 zur Pause. Immer wieder rieb sich der TVG im Angriff gegen die starke Deckung der Gastgeber auf und kassierte direkt über die erste und zweite Welle Gegentreffer. „Wenn es uns gelungen ist, Hanau in den Positionsangriff zu zwingen, sah das ordentlich aus, aber das war leider viel zu selten der Fall“, so Ochs.
Auch im zweiten Durchgang ließ der Favorit nicht locker. Die Groß-Rohrheimer konnten sich noch bei ihrem Keeper Luca Fox bedanken, der in den letzten 20 Minuten eingewechselt wurde und einige starke Paraden zeigte, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel. „Er hat das wirklich gut gemacht, aber es änderte nichts mehr“, musste der Co-Trainer mit ansehen, wie sein Team ein ums andere Mal überrannt wurde und der Rückstand bis zum 26:45-Endstand anwuchs.
TVG-Tore: Banghard (6/2), Glanzner (5), Kautzmann, Anthes (je 4), Fries (2), Sebastian Haas, Heß, Reis, Baumann, Friedrich (je 1). me
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