Mannheim. Die Handball-Badenliga der Männer ist auf der Zielgeraden. Doch locker austrudeln lassen wollen die Teams die Runde nicht. „Der letzte Eindruck ist immer wichtig“, meint Christian Müller, Trainer des TSV Amicitia Viernheim, stellvertretend für seine Kollegen in Friedrichsfeld und Heddesheim, die zudem am Samstagabend (17.30 Uhr) im direkten Duell in der Seckenheimer Richard-Möll-Halle aufeinandertreffen. „Das ist für uns ein ganz besonderes Derby“, erklärt TVF-Sprecher Florian Kuhn, „alleine durch die personellen Verflechtungen.“
So hat SGH-Trainer Frank Schmitt ebenso eine Friedrichsfelder Vergangenheit wie sein Co, Marco Dubois. Spieler Raimonds Trifanovs, der letzte Runde noch das Trikot des TVF trug, wird indes nicht für Heddesheim auflaufen können: Er zog sich im Auswärtsspiel bei Heidelsheim/Helmsheim einen Achillessehnenriss zu und fällt auf unbestimmte Zeit aus. „Damit reduzieren sich unsere Rückraumspieler wieder auf drei. Das ist alles andere als ideal“, so Schmitt, der aber überzeugt ist: „Gegen Friedrichsfeld werden die Jungs noch einmal alles geben. Es ist auch wieder spannend zu sehen, wie das Team das ungewohnte harzfreie Spiel annehmen wird“, so der SGH-Trainer. „Im Training sah das recht grausam aus“, meint er angesichts einer „extremen Streuung“ der Würfe. Schmitt selbst freut sich auf das Wiedersehen mit seinem früheren Verein. „Ich hatte in Friedrichsfeld eine tolle Zeit und habe dort viele Freunde.“
Abschied von Gutsche
Auch der TV Friedrichsfeld ist nicht frei von personellen Problemen. Trainer Marcus Gutsche, der nach dem Derby und zugleich letztem Heimspiel ebenso wie einige Spieler verabschiedet wird, muss auf Marco Hindenberger verzichten, der sich eine Knieverletzung zuzog, wodurch für ihn die Saison beendet ist.
Für den TVF geht es im Aufeinandertreffen der beiden in der Hinrunde so stark aufspielenden und später ebenso stark abbauenden Teams darum, mit Heddesheim nach Punkten gleichzuziehen. „Und dann wollen wir uns natürlich auch anständig von unseren Fans verabschieden und noch einmal alles in die Waagschale werfen“, so Florian Kuhn.
Bereits sein letztes Saisonspiel absolviert indes der TSV Amicitia Viernheim und kann sich mit einem Sieg im Hessen-Derby am Samstagabend (20 Uhr) beim TSV Birkenau zum sportlichen Meister küren. Tatsächlich wäre Viernheim mit einem Sieg im Odenwald der Titel nicht mehr zu nehmen, wenn nicht ein Abzug von zwei Punkten wegen des Nichterfüllens Schiedsrichtersolls auf dem Team lasten würde. „Das schieben wir aber erstmal zur Seite. Wir fahren nach Birkenau und das Ziel ist bei allem Respekt vor den wirklich gut besetzten Gastgebern ein Sieg“, nimmt Christian Müller seine Spieler in die Pflicht. „Ich bin überzeugt, dass keiner diese Partie als Samstagabendausflug ansieht. Dazu ist es uns viel zu wichtig, zum einen mit einem positiven Gefühl aus der Runde zu gehen und zudem können wir auch den Druck auf Heidelsheim/Helmsheim hochhalten.“
Entspannt auf der Couch
Der derzeitige Tabellenzweite hat noch zwei Partien zu absolvieren und wenn er beide gewinnt, zieht er an Viernheim vorbei, feiert Meisterschaft und Aufstieg. Aber Selbstläufer sind auch die Spiele der Heidelsheimer nicht: „Es gibt angenehmeres, als am Sonntagabend ohne Harz in Dossenheim zu spielen“, meint Christian Müller angesichts des Restprogramms des Konkurrenten, der dann eine Woche später noch den TSV Birkenau erwartet. „Letztlich haben wir es nicht mehr selbst in der Hand, aber wir wollen eine gute Runde auf alle Fälle mit einem Erfolg beenden. Dann schauen wir uns die letzten Entscheidungen ganz entspannt von der Couch aus an.“
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