Handball-Badenliga

Derby lebt von der Spannung

Friedrichsfeld und Heddesheim trennen sich 24:24. Viernheim darf noch vom Titel träumen

Von 
Marcus Essinger
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Friedrichsfelds Daniel Schweizer (links) versucht sich in dieser Szene gegen den Heddesheimer Philipp Badent durchzusetzen. © Berno Nix

Mannheim. Das Derby der Handball-Badenliga zwischen dem TV Friedrichsfeld und der SG Heddesheim war nichts für schwache Nerven. Nicht unbedingt hochklassig, aber immer umkämpft und mit einer packenden Schlussphase. Entsprechend meinten beide Trainer – Friedrichsfelds Marcus Gutsche und Heddesheims Frank Schmitt – im Gespräch nach dem Spiel unisono: „Wir hätten dreimal den Deckel draufmachen können.“ So aber blieb es schließlich bei einem 24:24 (15:13), das beide Seiten als „gerecht“ ansahen.

Die Friedrichsfelder hatten den besseren Start und führten, obwohl sie sogar einige gute Chancen ausließen, schnell mit 6:1 (10.). Schmitt nahm eine Auszeit, stellte sein Team neu ein und fand offensichtlich die passenden Stellschrauben, denn beim 10:9 (21.) war die Partie wieder offen. „Dass wir danach nahezu komplett ins Sieben gegen Sechs im Angriff gingen und immer wieder den Torhüter rausnahmen, hat uns endlich Chancen ermöglicht“, so Schmitt, der dennoch mit der Trefferquote nicht zufrieden war. „Da hätten wir mehr daraus machen können.“

Dann eine der Schlüsselszenen der Partie: TVF-Routinier Tobias Seel erwischte bei einer Abwehraktionen seinen Gegenspieler im Gesicht und die Unparteiischen gaben ihm dafür die Rote Karte. „Ich denke, dass ist hart, aber nicht völlig falsch“, meinte Friedrichsfelds Sprecher Florian Kuhn zu der Situation und dass Seel in seinem letzten Heimspiel für den TVF vorzeitig raus musste.

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Trotz des personellen Rückschlags blieben die Gastgeber in der sehr gut besuchten und stimmungsvollen Richard-Möll-Halle bis zur Pause noch knapp vorne. Nach dem Seitenwechsel drehte Heddesheim trotz eines wieder einmal extrem dünnen Kaders die Partie, führte 18:17 (39.) und 21:18 (45.). Dank eines sehr gut aufgelegten Benjamin Doll im Tor blieben die Gastgeber aber dran und nach dem 20:22 sorgte ein 4:0-Lauf für das 24:22 (58.). In der hektischen Schlussphase mit Ballverlusten auf beiden Seiten egalisierte die SGH wieder (24:24) und in den letzten 50 Sekunden hatten beide Seiten noch einmal eine Chance für den entscheidenden Treffer, vertändelten allerdings den Ball.

Nach der Partie wurden schließlich die scheidenden Friedrichsfelder Akteure verabschiedet, wobei es bei Seel und Sven Rüffer große Emotionen gab. Rüffer beendet seine lange Handball-Karriere nach der Runde und wird Co-Trainer unter dem neuen Coach Zdeno Gajarsky.

Birkenau – TSV A. Viernheim 29:34

Mit einer starken Leistung und einem 34:29 (19:16)-Sieg beim TSV Birkenau beendeten die Handballer des TSV Amicitia Viernheim vorzeitig die Saison. Am letzten Spieltag nächstes Wochenende ist das Team von Trainer Christian Müller spielfrei. „Dann schauen wir uns in aller Ruhe auf der Couch an, was Heidelsheim macht“, meint Müller mit Blick auf den Meisterschaftskampf. Denn der könnte spannender nicht sein. Heidelsheim kam am Sonntagabend gegen Dossenheim nicht über ein 31:31 hinaus und braucht nun am nächsten Samstag einen Heimsieg gegen Birkenau. Holt Heidelsheim erneut nur ein Remis, dann wäre Viernheim mit gleicher Punktzahl, aber dem besseren direkten Vergleich Meister und würde in die Oberliga aufsteigen.

Viernheim zeigte sich in Birkenau noch einmal von seiner besten Seite, war über die gesamte Spielzeit tonangebend und gewann verdient.

Freier Autor

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