Riedrode. Spätestens jetzt ist der Begriff „Fehlstart“ wohl angebracht: Die FSG Riedrode steht auch nach ihrem dritten Punktspiel in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt ohne Punkt da. Die schwache Leistung der Blau-Schwarz-Gelben bei der 0:6 (0:3)-Heimniederlage gegen Aufsteiger SG Wald-Michelbach ist ein Nackenschlag, der vor allem Riedrodes Trainer ratlos zurücklässt.
„Das Ergebnis zeigt, mit welcher Leidenschaft wir gerade Fußball spielen“, sprach FSG-Coach Duro Bozanovic hinterher von einer „vogelwilden“ Vorstellung seiner Elf: „Viele Spieler erreichen im Spiel gerade nicht das Gruppenliga-Niveau. Einige waren gar nicht auf dem Platz.“ Eine Erklärung hatte Bozanovic spontan nicht parat: „Unter der Woche hatten wir ja super trainiert. Vielleicht fehlt auf einigen Positionen der Druck.“
Vor allem „das Umschaltspiel in der Rückwärtsbewegung“ musste Riedrodes Trainer seinem Team ankreiden: „Das war katastrophal. Unser Torwart und die Innenverteidiger sind im Moment die ärmsten Schweine.“ Trotzdem sah Bozanovic auch genug Möglichkeiten, um der Partie eine andere Richtung zu verpassen – zum Beispiel in der zweiten Minute. „Da müssen wir in Führung gehen. René Salzmann läuft nach einem Fehlpass des Gegners frei auf den Torwart zu, schießt aber vorbei“, holte der FSG-Übungsleiter aus.
Beim Stand von 0:3 ließ Riedrode gleich mehrere Chancen ungenutzt. Vor der Pause schossen Ilias Hamzi und Gianluca Lucchese SGW-Keeper Sven Helfrich an. Kurz nach dem Seitenwechsel agierten Salzmann, Lucchese und Nils Schwaier zu unentschlossen vor dem gegnerischen Kasten. „Leider hat immer etwas gefehlt oder es hat irgendwer gepennt“, merkte Bozanovic an.
Davor und danach bot die FSG den 120 Zuschauern auf dem Waldsportplatz Fußball zum Davonlaufen. In der 18. Minute verlor Innenverteidiger Klaudi Buraki den Ball bei einem Dribbling in Richtung Mittelfeld. Die Gäste konterten, André Roth schloss zum 0:1 ab. „Da haben wir hinten total offen gestanden“, bemängelte Bozanovic die „zu großen Abstände“. Zwei Minuten später erhöhte Roth aus abseitsverdächtiger Position auf 0:2 (20.). Roth stellte auch den 0:3-Halbzeitstand her (38.).
„Da fehlt mir ein Zeichen“
Nach der Pause verpassten David Schmidt (59.), Vierfachtorschütze Roth (63.) und Gero Lammer (86.) dem Resultat die angemessene Höhe. „Die Wald-Michelbacher haben gespielt, was sie spielen konnten. Der Gegner hatte immer Zeit, Entscheidungen zu treffen und wir haben uns rauslocken lassen. Das war alles viel zu einfach“, fasste Bozanovic zusammen. Auch jegliche Härte ließen die Riedroder vermissen. „Wir liegen zur Pause 0:3 hinten und sehen nicht eine Gelbe Karte. Da fehlt mir mal ein Zeichen. Stattdessen schimpfen wir lieber mit dem Mitspieler“, kritisierte Bozanovic.
Für das Match bei Aufstiegsfavorit Langstadt/Babenhausen am kommenden Sonntag kündigte der FSG-Trainer „Konsequenzen“ an. „Am Wochenende werden die spielen, die bereit sind, durch das Feuer zu gehen – und nicht die, die das Trikot nur spazieren tragen“, stellte Bozanovic klar: „Wir haben in drei Spielen 15 Tore kassiert und müssen uns auf die Stabilität konzentrieren. Auf einigen Positionen hatten wir heute null Verantwortung, mit und ohne Ball. Das war blutleer.“
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