Fußball-Gruppenliga

Eintracht beendet Durststrecke

Mit dem 2:1-Erfolg über Aufstiegsaspirant Groß-Gerau holt Bürstadt den ersten Sieg seit fünf Monaten

Von 
Claudio Palmieri
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Siegtorschütze: Bürstadts Rojhat Akcan (am Ball), hier in der Partie gegen Walldorfs Mika Kosch, gelang der Treffer zum 2:1 gegen den VfR Groß-Gerau. © Berno Nix/Julian Lösch

Ried. Im sechsten Anlauf hat die abstiegsbedrohte Bürstädter Eintracht ihren ersten Pflichtspielsieg unter Trainer Karl-Heinz Göbel gefeiert. Der 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen den Tabellenvierten VfR Groß-Gerau war zugleich der erste Dreier seit Mitte November. Die FSG Riedrode kann nach dem 4:1 (3:1)-Erfolg beim FC 07 Bensheim mit breiter Brust ins Kreispokal-Halbfinale bei den 07ern am Donnerstag gehen.

Ein. Bürstadt – Groß-Gerau 2:1 (1:1)

Nur 40 Zuschauer sahen den Coup des Vorletzten gegen die klar favorisierten Groß-Gerauer. Doch selbst dem schwachen Zulauf konnte Eintracht-Pressewart Christian Beckerle am Sonntag etwas Positives abgewinnen. „Die, die da waren, haben das beste Spiel gesehen, das unsere Mannschaft im Jahr 2023 bisher gezeigt hat. Das gilt nicht nur für das Ergebnis, sondern für das gesamte Auftreten“, hielt Beckerle fest.

Den Sieg bezeichnete Beckerle als „sehr geil“ und als „verdient“, wie er betonte. „Der Einsatz hat gepasst. Wir haben bis zum Schluss leidenschaftlich gespielt, nicht lamentiert und endlich auch mal unsere Chancen genutzt. Hinten haben wir keine nennenswerten individuellen Fehler gemacht“, zählte Bürstadts Pressechef auf. Dabei begann die Begegnung für die Elf von Trainer Karl-Heinz Göbel mit einem Rückschlag. Christoph Haddad verwandelte einen Foulelfmeter zur frühen 1:0-Führung für Groß-Gerau (10.).

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Die Antwort der Eintracht ließ aber keine drei Minuten auf sich warten. Xhino Dushaj holte einen Handelfmeter heraus und verwandelte diesen selbst zum 1:1-Ausgleich (13.). „Danach war es lange ein offener Schlagabtausch“, sagte Beckerle zum Verlauf der Partie in Hälfte eins. Auf beiden Seiten gab es gute Chancen. Bürstadts Torwart Kirill Dorngof entschärfte einen Versuch von VfR-Goalgetter Fabio de Leo, Eintracht-Offensivmann Hüseyin Tutay traf die Latte.

Nach dem Wiederanpfiff ging es lauter und hektischer auf dem Eintracht-Platz zu. Das änderte sich ab der 68. Minute. Da setzte sich Rojhat Akcan auf halblinks durch. Bürstadts Mittelfeldspieler wollte zunächst passen, entschied sich dann jedoch für einen Abschluss – und jagte den Ball zur 2:1-Führung in die Maschen. „Danach hat Groß-Gerau alles nach vorn geworfen, aber nichts Zwingendes entwickelt“, fand Beckerle.

Mit jetzt 21 Punkten riecht die Göbel-Elf, die unter anderem auf Stürmer Armend Ramadani und Abwehrchef Mehmetcan Tutay verzichten musste, wieder Lunte im Abstiegsrennen. „Dieser Sieg gibt Hoffnung, dass noch etwas geht“, sagte Beckerle: „Spielerisch merkt man auf jeden Fall eine Weiterentwicklung.“

Bensheim – FSG Riedrode 1:4 (1:3)

Vor allem in der Höhe kommt Riedrodes Erfolg vor dem schnellen Wiedersehen mit Bensheim im Pokal-Halbfinale am Donnerstag (19.30 Uhr, Weiherhausstadion) überraschend. „Wir haben eine Top-Leistung abgeliefert. Da ist durch die Bank kein Spieler bei uns abgefallen“, lobte FSG-Trainer Duro Bozanovic seine Rumpftruppe. Mit nur 14 einsatzfähigen Akteuren hatten die Blau-Schwarz-Gelben die Auswärtsfahrt angetreten. „Das hat sehr viel Kraft gekostet. Die Jungs haben das aber überragend gespielt“, berichtete Bozanovic, der unter anderem Tomislav Tadijan, Sinisa Pitlovic sowie die Lucchese-Brüder Gianluca und Vincenzo ersetzen musste.

In Minute acht traf René Salzmann zum 1:0 für die FSG. Nur wenig später fing sich Riedrode das 1:1 nach einer „unnötigen Ecke“, wie Bozanovic monierte (11.). Ein Doppelpack von Winterzugang Michael Moh Amar, der bei zwei starken Offensivaktionen im Rückraum zum Abschluss kam (24./36.), sorgte vor 150 Zuschauern für das 3:1 – und für die frühe Vorentscheidung. „Irgendwann nach dem 3:1 war bei Bensheim die Luft raus“, stellte Bozanovic fest. Vor der Pause klärte allerdings Oliver Schrah einen Schuss von Ante Budimir von der Linie. Das schönste Tor fiel in Durchgang zwei. Nach einer Ecke von Timo Klauder verlängerte Salzmann den Ball am kurzen Pfosten mit der Hacke in den Rückraum zu Jan Hoffmann – und der zog zum 4:1-Endstand ab (60.).

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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