Priorisierung - Mitarbeiter wurden bei Abweisung beleidigt

Impfzentren berichten von Beleidigungen und Bedrohungen

Von 
Michael Schwarz
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Stuttgart. In den baden-württembergischen Corona-Impfzentren wurde die Priorisierung am 7. Juni aufgehoben. Aus der Antwort auf eine Anfrage der SPD an das Sozialministerium geht hervor, dass es in den Monaten zuvor bei den Impfungen mit Priorisierungen vor Ort auch Probleme gab. „Fast alle Impfzentren berichten davon, dass vor Ort kaum nachprüfbar ist, ob die Bescheinigung als nahe Kontaktperson einer Schwangeren oder von Pflegebedürftigen richtig beziehungsweise auf die möglichen zwei Kontaktpersonen beschränkt ist“, schreibt Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne) in der Antwort auf die Anfrage. Hier würden die Impfzentren eine hohe Dunkelziffer vermuten.

So konnte etwa jede schwangere Frau zwei Personen nennen, die dann prioritär geimpft worden sind. Von ein bis zwei Fällen pro Woche bis hin zu bis zu 500 innerhalb von fünf Monaten - laut Lucha meldeten die Impfzentren unterschiedlich viele Fälle, in denen Personen die damals noch notwendige Impfberechtigung nicht nachweisen konnten. Allerdings weist Lucha darauf hin, dass eine Unterscheidung zwischen „unwissentlich falsch gemachten Angaben“ und „bewusster Täuschung im Einzelfall“ schwierig sei.

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Fast alle Südwest-Impfzentren berichten laut Lucha „von Beleidigungen und teilweise auch von Bedrohungen“. Diese stünden fast immer im Zusammenhang mit bei Impfungen abgewiesenen Bürgern. Körperliche Angriffe seien selten, meist gehe es um Diebstähle von Stempeln oder auch Impfpässen. Angezeigt wurden offenbar nur wenige Taten: Laut einem Sprecher des Innenministeriums gab es seit dem Beginn der Impfungen Ende Dezember 2020 im Land „lediglich acht polizeilich relevante Sachverhalte“.

Korrespondent

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