Viernheim. Die Organisatoren der Viernheimer Sommerbühne haben offensichtlich einen ganz guten Draht nach oben, denn beim Gastspiel der Peter-Maffay-Fakeband hielt Petrus seine Schleusen weitgehend geschlossen. Nur zu Beginn und am Ende des Konzerts tröpfelte es etwas. „Ihr seid Wahnsinn“, lobte Sänger Thomas Beikert die Fans, die recht zahlreich auf den Rovigo-Platz gekommen waren. Die gut 500 Besucher brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen und ließen sich immer wieder zum Mitsingen hinreißen.
Peter-Maffay-Fakeband genießt man am besten im Stehen
Da hätte der echte Peter Maffay seine helle Freude gehabt. Dass die Sitzplätze fast komplett vergeben waren, konnte die echten Musikfans nicht schrecken, denn die Peter-Maffay-Fakeband genießt man ohnehin am besten im Stehen. Denn nur so kann man das Geschehen auf der Bühne ganz genau verfolgen, sich der Musik mit dem ganzen Körper hingeben und sogar ein Tänzchen wagen.
Längst haben Mike Hofmann und Thomas Beikert als die Maffay-Stimmen gemeinsam mit ihrer Band bis weit über die Stadtgrenzen hinaus Kultstatus erreicht. Die Fakeband ist der lebende Beweis, dass aus einer Schnapsidee ein über Jahre funktionierendes Projekt werden kann. Im Lauf der Zeit gab es auch keine Verschleißerscheinungen, was der jüngste Auftritt auf der Sommerbühne belegte.
Die beiden Frontmänner Thomas Beikert und Michael Hofmann hatten das Publikum fest im Griff. Gesangliche Unterstützung leistete diesmal Joélle Reiboldt, das jüngste Mitglied der Fakebandfamilie. Für den passenden Klang sorgten Michael Ackermann an der Gitarre, Thomas Helbig am Keyboard, Frank Gerlinger am Bass, Phillip Mertel hinter dem Schlagzeug und Patrick Seib an den Percussions.
Extra-Applaus fürs Saxofon
Bei vielen Liedern von Peter Maffay darf natürlich ein Saxofon nicht fehlen. Monika Jauch holte sich mit ihrem umjubelten Saxofonsolo bei der Hymne „Du“ verdienten Sonderapplaus ab.
Die Maffay-Hits kennen mittlerweile nicht nur die eingefleischten Viernheimer Anhänger aus dem Eff-eff, bei Stücken wie „Josie, Josie“, „So bist du“, „Tiefer“, „Eiszeit“ oder „Leben, so wie ich es mag“ können fast alle im Publikum mitsingen. Ganz zu schweigen von den Klassikern „Über sieben Brücken“ oder „Und es war Sommer“, bei denen man das Mikrofon ins Publikum hätte geben können.
Auch wenn der Text bei „Wenn der Himmel weint“ nichts mit dem Wetter zu tun hat, gepasst hat er trotzdem. Die Stimmung war vom ersten Ton an gut und steigerte sich bis hin zu den Zugabe-Rufen am Schluss. Mittlerweile werden ja nicht mehr die Feuerzeuge angezündet, man nutzte bei Dunkelheit die Taschenlampe des Smartphones. Mit „Samstagabend, in unsrer Straße“ verabschiedete sich die Fakeband traditionell mit einem rockigen Stück. „Ich bin begeistert, bei dem Wetter hatte ich nicht mit so einem Andrang gerechnet. Und dann noch so eine tolle Atmosphäre, Chapeau!“, lobte Thomas Beikert die Besucher.
Auch Sommerbühnenchef Kai Kemper zeigte sich überrascht über das riesige Interesse. „Die Fakeband zieht halt immer, auch bei so einem Wetter“.
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