Viernheim. Eigentlich sollte auf der Viernheimer Sommerbühne am Sonntagabend um 21 Uhr Schluss sein, doch die Musikfreunde konnten diesmal einfach nicht genug bekommen und forderten immer wieder lautstark „Zugabe“. Deshalb musste die Mannheimer Partyband Fizz Gizz Jazz schließlich Überstunden machen. Sie hatte aber auch ihre helle Freude an der Mehrarbeit. Anders als bei den deutschen Fußballdamen im Wembley-Stadion hat sich die Verlängerung gelohnt, denn bei der Open-Air-Disco auf dem Rovigo-Platz gab es am Ende nur Gewinner.
Dass Sänger Martin Pfeffer und Sängerin Mareike Makosch beim Radio arbeiten, war schnell zu erkennen, denn neben musikalischen Klassikern wurde auf der Bühne auch viel „gefrotzelt“ und das Publikum mit einbezogen. „Wer muss denn morgen früh aufstehen?“, wollte Martin Pfeffer wissen, prompt gingen einige Hände hoch. Auch bei der Frage, wer denn an diesem schweißtreibenden Abend noch unter die Dusche geht, meldeten sich ein paar Besucher.
Die Stimmung war von Beginn an bestens, was auch am umfangreichen Repertoire von Fizz Gizz Jazz lag. Die Musiker verstanden es einfach ganz hervorragend, dem Geschmack der Zuhörer zu folgen, das Programm wurde nicht einfach nur abgespult. Dass sich die Tanzfläche mit fortschreitender Zeit mehr und mehr füllte, war deshalb keine Überraschung. Die Rhythmen gingen eben schnell in die Glieder über.
An diesem gelungenen Abend hatten Bassist Marcello Martucci und Pianist Tobias Hofmann ebenfalls großen Anteil, konnten sie sich doch mit einigen Soloeinlagen ebenfalls verdienten Applaus abholen. Die Auswahl der Musikstücke passte perfekt zur Sommerbühne, der Rovigo-Platz wurde so schnell zu einer Open-Air-Disco. Dabei zeigte sich, dass die Viernheimer alles andere als träge sind, man feierte ausgelassen eine große Party.
Fizz Gizz Jazz schöpften ihr großes Repertoire voll aus und nahmen die Besucher mit in vergangene Jahrzehnte. „Can’t Get No Sleep“ von Faithless, „Freed From Desire“ von der italienischen Sängerin Gala und von Frida Gold neu belebt fanden ebenso großen Anklang wie „Seven Nation Army“ von The White Stripes, „Let Me Entertain You“ von Robbie Williams oder der AC/DC-Hit „Highway To Hell“, diesmal allerdings von einer Frau gesungen. Im Endspurt gab es dann Disco-Klassiker am Fließband zu hören. Mit „Feliz Navidad“ in der Kurzversion gab es auch einen Vorgeschmack auf Weihnachten und Neujahr, die beide ja nicht mehr allzu weit entfernt sind. . .
„Vielen Dank, Viernheim, es hat riesigen Spaß gemacht, hier auf der Sommerbühne zu spielen. Vielleicht dürfen wir ja im nächsten Jahr wiederkommen“, verabschiedete sich Martin Pfeffer im Namen der Band. Vielleicht dauert es aber auch nicht so lange bis zum nächsten Gastspiel in der Brundtlandstadt. Die lokalen Musikfreunde würden sich jedenfalls freuen.
Am kommenden Donnerstag, 4. August, 20 Uhr, zieht beim Auftritt von Ada la Guantanamera y su grupo karibisches Flair auf der Sommerbühne ein. Die Vollblutmusiker um Sängerin Ada – allesamt aus Kuba oder Lateinamerika – begeisterten durch ihre Spielfreude und mitreißende Art beim Gastspiel bei der Kutschengilde auch schon in Viernheim. Temperamentvoll und authentisch fordern sie das Publikum mit ihrer Interpretation von Salsa, Son wie bei der legendären Band Buena Vista Social-Club, Bachata, Merengue, Timba und Latin-Pop zum Mitmachen auf. So verbreitet sich bestimmt innerhalb kürzester Zeit eine karibische Atmosphäre, ganz ohne Palmen, Strand und Meer.
An den passenden Temperaturen wird die musikalische Reise jedenfalls auch nicht scheitern – laut Wettervorhersage soll das Thermometer bis auf 38 Grad steigen.
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