Bildung

Neue Klassensäle für 170 Schüler in Viernheim

Mit dem symbolischen Spatenstich feiert die Friedrich-Fröbel-Schule in Viernheim den Baubeginn für ein Unterrichtsgebäude aus Holz.

Von 
Wolfram Köhler
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Zupackend präsentieren sich Landrat Christian Engelhardt (5.v.r.), Planer, Verwaltungsmitarbeiter und Schüler beim Spatenstich für das neue Unterrichtsgebäude auf dem südlichen Areal der Friedrich-Fröbel-Schule. © Bernhard Kreutzer

Viernheim. Das Lied „A Place In The Sun“, ein Platz an der Sonne, präsentieren am Dienstagmorgen Helmut Neumann und Adam Zientek in der Aula der Friedrich-Fröbel-Schule (FFS). Das Gitarrenstück von Jack Johnson bezaubert unübersehbar das Publikum der kleinen Feierstunde, und es bietet die nahezu perfekte Überleitung zum anschließenden Spatenstich auf dem südlichen Gelände der Grund- und Mittelstufenschule.

Bei herrlichem Frühlingswetter greifen dort Landrat Christian Engelhardt, Planer und Schüler zum Werkzeug, um den Bau eines neuen Unterrichtsgebäudes mit sieben Klassensälen und Betreuungsflächen symbolisch anzustoßen. Der zweistöckige Komplex soll im Herbst fertiggestellt sein und Platz für bis zu 170 Schüler bieten. Die Kosten belaufen sich nach Angaben des Kreises Bergstraße auf 6,5 Millionen Euro.

Rektor Markus Taube weist auf steigende Schülerzahlen hin

Schulleiter Markus Taube begrüßt zu dem besonderen Ereignis die Delegation aus der Heppenheimer Kreisverwaltung, dazu Architekten sowie Vertreter der Stadt und der Viernheimer Schulen. Er weist darauf hin, dass die Schülerzahl der FFS binnen weniger Jahre von 600 auf 1000 angestiegen sei und noch weiter zunehme. „Der Bedarf an Räumen wächst“, formuliert der Rektor die unmittelbare Konsequenz aus den jüngsten Entwicklungen. Taube würdigt die gute Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtung und Schulträger bei der Vorbereitung des Projekts. Es verbinde klassische Strukturen mit modernen pädagogischen Ansätzen. Die Schule stehe im Laufe der Zeit immer wieder vor Herausforderungen, betont Taube. Die nun anstehende Baustelle sei eine davon.

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Die Fröbelschule biete viele Leistungen unter ihren Dächern, sagt Landrat Engelhardt. Beispielhaft nennt er die Mitgliedschaft im Netzwerk der Unesco, das sich für internationale Verständigung einsetzt. „Nun kommt noch ein Dach dazu.“ Ziel des Kreises sei es, den Schülern beste Voraussetzungen für den Lernalltag zu schaffen. „Das ist das, was uns antreibt.“ Der Chef der Kreisverwaltung fügt hinzu: „Schule ist ein Standortfaktor. Und sie ist Zukunft für ganz viele Individuen.“

Erweiterung der FFS

Der geplante Neubau auf dem südlichen Gelände der Friedrich-Fröbel-Schule bietet Platz für sieben Klassensäle und einen Betreuungsraum. Bis zu 170 Kinder und Jugendliche können dort unterrichtet werden.

Im Herbst soll das zweistöckige Gebäude für den Unterricht zur Verfügung stehen. Die Baukosten betragen rund 6,5 Millionen Euro.

Aktuell besuchen knapp 1000 Schüler die Grund- und Mittelstufenschule in der Viernheimer Weststadt. Die FFS rechnet damit, dass die Zahl bis zum Schuljahr 2028/2029 um weitere 250 Schüler wächst. wk

Die wachsenden Schülerzahlen stellen den Schulträger aber auch vor große Aufgaben, wie Engelhardt erläutert. Grund dafür sei etwa die Migration – aber auch die Tatsache, dass die Kinder der sogenannten Babyboomer-Generation selbst Eltern werden. Ihr Nachwuchs bevölkere jetzt die Schulen. Die Folgen des „Pillenknicks“ würden erst später zu dann rückläufigen Tendenzen führen, skizziert der Landrat die Bevölkerungsprognosen.

Momentan aber gehöre Viernheim „zu den Regionen, die ganz besonders stark wachsen“. Deshalb plant der Kreis laut Engelhardt auch die „Komplettverlagerung der Alexander-von-Humboldt-Schule“ von der Oststadt an den Bannholzgraben. Zudem ist auf dem Gelände zwischen den Bahngleisen der OEG und der Walter-Gropius-Allee eine neue Grundschule vorgesehen. Der Bau des Bildungszentrums Ost mit zwei zusätzlichen Sporthallen soll in voraussichtlich zehn Jahren abgeschlossen sein und mehr als 100 Millionen Euro kosten (wir berichteten).

Landrat und Architekt würdigen den nachhaltigen Baustoff

Nach Angaben des Landrats entsteht der Neubau an der Fröbelschule in Holzmodulbauweise. „Wir brauchen den Raum schnell“, erklärt er die Entscheidung. Die Teile würden in der Fabrik vorgefertigt und an Ort und Stelle zusammengefügt, was den Prozess erheblich beschleunige. Dies habe auch den Vorteil, dass der Schulbetrieb während der Bauphase „ohne Beeinträchtigung“ weiterlaufen könne. Holz sei ein „nachhaltiger Werkstoff“, betont Engelhardt. Und es schaffe ein gutes Raumklima: „Es ist gemütlich.“

Mit Gesang begrüßen FFS-Schüler die Gäste der Feierstunde auf dem Pausenhof. © Bernhard Kreutzer

Auch Architekt Mario Künzig vom Darmstädter Planungsbüro Werkum würdigt die positive CO₂-Bilanz des Baustoffs. Insgesamt würden 450 Kubikmeter Holz verbaut. Das Material werde an der Außenfassade, aber auch durch die Wände und die Akustikdecke im Gebäudeinneren deutlich sichtbar sein. Generell zeichnet sich das künftige Schulgebäude nach Angaben des Planers durch „große Fenster und helle Räume“ aus. Im Grundriss seien neue Unterrichtsformen und Betreuungsmöglichkeiten berücksichtigt worden. Das Gebäude ist zudem so konstruiert, dass es bei Bedarf um ein weiteres Geschoss ergänzt werden kann. Das Dach wird gemäß Planung begrünt und erhält eine Photovoltaik-Anlage.

Künzig spricht von einem „sehr sportlichen Zeitplan“. Gerade einmal ein Jahr seien für Planung und Bauarbeiten vorgesehen gewesen. Ursprünglich sollte der Neubau zum Beginn des Schuljahres 2025/2026 zur Verfügung stehen. Doch dieser Termin kann wohl doch nicht ganz gehalten werden.

Redaktion

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