Friedrich-Fröbel-Schule

Hat der Fahrer eines Lieferwagens Viernheimer Schüler bedrängt?

Ein Lieferwagen soll Kinder einer Viernheimer Schule auf dem Nachhauseweg bedrängt haben. Das deckt sich aber nicht mit den Erkenntnissen der Polizei. Die unterschiedlichen Versionen der Geschichte.

Von 
Wolfram Köhler
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Der Fahrer eines Lieferwagens soll zwei Kinder der Friedrich-Fröbel-Schule dazu aufgefordert haben, bei ihm einzusteigen. Der Vorfall besorgt Eltern und Schulleitung. © Corina Busalt

Viernheim. Große Aufregung herrscht zurzeit an der Friedrich-Fröbel-Schule (FFS) in Viernheim. In den sozialen Medien kursieren mehrere Berichte darüber, dass zwei Kinder am Mittwochnachmittag auf dem Nachhauseweg von einem weißen Lieferwagen bedrängt worden seien. Laut einem Elternbrief der Schulleitung, der der Redaktion vorliegt, soll sie ein unbekannter Fahrer zum Einsteigen aufgefordert haben. Die Kinder hätten laut um Hilfe gerufen, ein Passant sei zur Unterstützung hinzugekommen.

Polizei nimmt Hinweise aus Viernheim ernst und äußert Kritik

Die Darstellung deckt sich aber allenfalls in Teilen mit den bisherigen Erkenntnissen der Polizei. Wie Bernd Hochstädter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Südhessen, auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt, sei ein Lieferfahrzeug laut den Ermittlungsergebnissen langsam an den Schülern vorbeigefahren. „Eines der Kinder wurde angeguckt.“

Nach Angaben Hochstädters bekommt die Polizei zahlreiche Meldungen über solche Vorfälle. „Wir verstehen, dass das Besorgnis bei den Eltern auslöst – und wir nehmen das sehr ernst.“ Wenn die Schule anschließend darüber informiere, sei das ihre Entscheidung. Er habe das nicht zu kritisieren, betont der Pressesprecher.

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Der Polizei missfalle allerdings das, was häufig von – teils sogar unbeteiligten – Eltern im Internet verbreitet werde. „Der Wahrheitsgehalt ist oft verwässert.“ Das, was aus den Dingen gemacht werde, sei bisweilen skurril und habe mit dem ursprünglichen Fall oft nichts mehr zu tun. „Wir bitten, davon Abstand zu nehmen“, so der Aufruf des Polizeisprechers.

Die Schulleitung der FFS empfiehlt den Eltern in dem Post, ihre Kinder für solche Situationen zu sensibilisieren und gibt ihnen Verhaltensregeln für den Nachwuchs an die Hand. Auch die Lehrer werden aufgefordert, den Vorfall im Unterricht zu thematisieren – ohne allerdings Panik zu verbreiten, wie die FFS-Leitung hinzufügt. wk

Redaktion

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