Kino - Filmfestival der Generationen macht mit zwei Beiträgen Station im ehemaligen Central-Kino / Diskussionsrunden im Anschluss an die Vorführungen

Großes Interesse an Filmen zum Älterwerden

Von 
Othmar Pietsch
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Seniorenberater Eberhard Schmitt-Helfferich (hinten) begrüßte die Besucher beim Filmfestival der Generationen in Viernheim. © Othmar Pietsch

Viernheim. Das Filmfestival der Generationen machte auch in diesem Jahr wieder in Viernheim Station. Im ehemaligen Central-Kino in der Schulstraße, das jetzt von der Goetheschule als Mehrzweckraum genutzt wird, wurden zwei Filme über das Älterwerden gezeigt. Die zahlreichen Besucher bekamen einen cineastischen Blick auf Leih-Großelternschaft und auf das Trauern und Lieben im Alter.

Das Senioren-Büro hat gemeinsam mit dem Demenznetz und dem Arbeitskreis Altenhilfe als Kooperationspartnern wieder zwei passende Filme ausgesucht, die bei den Zuschauern auf großes Interesse stießen und guten Anklang fanden. Im Anschluss an die Filme bestand die Möglichkeit, sich zu den Themen auszutauschen.

„Gerade mit dem Medium Film kommt man schnell ins Gespräch, weil Filme eben berühren, weil sie uns zum Lachen bringen, aber auch zu Tränen rühren“, so Eberhard Schmitt-Helfferich und Beate Preuss vom Senioren-Büro.

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Die deutsche Komödie „Enkel für Anfänger“ stammt aus dem Jahr 2019 und dreht sich um Leih-Großelternschaften. Eine unterhaltsame Generationen-Clash-Komödie über Helikopter-Eltern, Öko-Fixierung und sich selbst verwirklichende Senioren. Karin (gespielt von Maren Kroymann) missfällt an ihrem Rentnerdasein die Selbstgenügsamkeit ihres Ehemanns. So macht sie sich auf die Suche nach neuen Aufgaben und Zielen.

Als ihre flippige Schwägerin Philippa (Barbara Sukowa) von ihrer Tätigkeit als Paten-Oma schwärmt, sieht Karin darin die Chance, etwas Sinnvolles beginnen zu können. Um ihren griesgrämigen, verwitweten Freund Gerhard (Heiner Lauterbach) auf andere Gedanken zu bringen, überredet sie ihn, mitzumachen.

Die Leih-Großelternschaft dieser drei sehr unterschiedlichen Charaktere bringt bei ihnen nicht nur Diskussionen über den richtigen Erziehungsstil auf, sondern stellt auch eigene Alters-, Eltern- und Kinderbilder in Frage.

Im Film „Hinter den Wolken“ geht es um Trauern oder Lieben und die Frage, ob man beides gleichzeitig kann. Nach einem halben Jahrhundert treffen sich die Lebenslinien zweier verwitweter Menschen wieder: Ausgerechnet an der Beerdigung von Emmas Ehemann taucht ihre Jugendliebe Gerard auf. Schnell kommen sich die beiden näher und entdecken ihre alten Gefühle füreinander. So gesellt sich neben die Trauer zunehmend die Lust auf das Neue und Romantische. Das irritiert nicht nur Emma, auch Tochter Jacky und Enkelin Evelien reagieren mit Unverständnis.

Liebe lässt sich nicht planen

Dadurch gerät auch der gefühlvolle Gerard ins Wanken, denn er will Emma nicht ein zweites Mal verlieren. Am Ende müssen alle drei Generationen erkennen, dass sich die Liebe nicht planen lässt. Was haben die beiden älteren Frischverliebten schon zu verlieren, außer Zeit? Ein warmherziger Film und eine humorvolle Hommage an die Liebe in jedem Alter.

Freier Autor

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