Hauptversammlung

Großes Engagement in Silly

Afrikaverein Focus blickt auf seine 30-jährige Geschichte zurück und bestätigt Vorstandsteam

Von 
Othmar Pietsch
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Die Gründungsmitglieder Matthias Baaß (v.l.), Christian Busalt, Norbert Hofmann, Katharina Engelfried, Bärbel Morsch, Bernhard Finkbeiner und Markus Eichler stoßen auf den runden Geburtstag an. © Othmar Pietsch

Viernheim. Die Anfangsbuchstaben von Focus stehen für Freundschaft, Offenheit, Cooperation, Unterstützung für Satonévri. Als sich vor 30 Jahren mehr als 30 Viernheimer zusammengetan haben, um den Afrikaverein aus der Taufe zu heben, da war dessen spätere Entwicklung nicht absehbar. Längst wurde die Partnerschaft auf die Region Silly in Burkina Faso ausgeweitet, vergrößert hat sich auch das Aufgabengebiet. Nun wurde im Anschluss an die Mitgliederversammlung der runde Geburtstag mit einem Umtrunk und Häppchen sowie zahlreichen Gesprächen gebührend gefeiert.

Bürgermeister würdigt Aktivitäten

Mit dabei waren auch der Ex-Landrat und ehemalige Bürgermeister Norbert Hofmann, Bernhardt Finkbeiner, Bürgermeister Matthias Baaß, Christian Busalt, Katharina Engelfried, Bärbel Morsch und Markus Eichler als Vertreter der evangelischen Kirche Viernheim, die Focus mitbegründet haben. Natürlich wurden dabei viele Erinnerungen wach, in erster Linie von den vielen Besuchen in Burkina Faso und den zahlreichen Treffen mit afrikanischen Delegationen in Viernheim. Bürgermeister Matthias Baaß zeigte sich beeindruckt von den Aktivitäten des Vereins. „Als Mitbegründer sehe ich mit großer Freude, wie sich Focus im Lauf der Jahre entwickelt hat und was aus der Zusammenarbeit mit den afrikanischen Freunden entstanden ist. Obwohl man immer wieder Rückschläge einstecken musste, wurde die Flinte nicht ins Korn geworfen.“ Die Verantwortlichen hätten sich immer wieder den Veränderungen angepasst, sagte der Viernheimer Rathauschef. Er danke auch im Namen der Stadt für das ehrenamtliche Engagement.

Bernhard Finkbeiner, der sich nach vielen Jahren aus der Vorstandsarbeit zurückgezogen hat, erinnerte sich an seinen ersten Besuch. „Wir sind damals nach der Landung stundenlang durchs Land gefahren, auf Straßen, die schlechter waren als die Feldwege hierzulande. Der Empfang war dann allerdings überwältigend, obwohl wir in der Nacht angekommen sind. Die Leute standen schon weit vor dem Ortseingang Spalier, klatschten und sangen begeisternd. Mittlerweile ist es meine zweite Heimat geworden, und ich fühle mich dort immer wieder wohl.“

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Bei der Mitgliederversammlung wurde eine umfangreiche Tagesordnung abgearbeitet. Den größten Raum nahmen dabei die Rechenschaftsberichte des Vorstands ein. Demnach beträgt der Mitgliederstand aktuell 129. Unterstützung gibt es durch 550 Schulpaten, 1143 Schulpatenschaften, 126 Ausbildungspaten und 215 Ausbildungspatenschaften. „Das hört sich viel an, reicht aber bei weitem nicht aus, um alle Aufgaben vor Ort bewältigen zu können“, hofft Focus-Vorstandsmitglied Sabine Ruth auf weitere Hilfen.

Überfälle von Terroristen

Die Situation in und um Silly wird immer noch durch Überfälle von Terroristen destabilisiert. „Die kommen schwerbewaffnet mit ihren Motorrädern angefahren, treiben die Bürger zusammen und verkünden ihre Parolen. Und so schnell wie sie gekommen sind, sind sie wieder weg. Man muss froh sein, wenn es dabei keine Toten gibt“, so die Schilderungen aus Burkina Faso. Dazu kommen die zahlreichen Flüchtlinge aus dem Norden des Landes. Im Schnitt muss jeder Haushalt in Silly zehn Geflüchtete aufnehmen, was angesichts des herrschenden Nahrungsmangels außergewöhnliche Maßnahmen nötig macht. Allerdings bremst die politische Situation viele Bemühungen aus.

Die Neuwahlen gingen recht zügig vonstatten, weil die 32 stimmberechtigten Mitglieder auf eine geheime Abstimmung verzichteten und sich per Handzeichen erklärten. Dabei wurden Manfred Weidner, Gerrit Lohmann, Susanne Grüb Klotz, Judith Lipp, Klaus Hofmann, Manfred Bugert, Wolfgang Pachner, Wolfgang Rodig, Sabine Ruth, Susanne Garbo, Uta Ummenhofer und Alfred Schmidt ohne Gegenstimmen wiedergewählt.

Neu hinzugekommen ist Monika Eppel. Stefanie Marhoffer und Bernhard Finkbeiner hatten auf eigenen Wunsch auf eine erneute Kandidatur verzichtet und wurden mit lobenden Worten, vielen Geschenken und lang anhaltendem Applaus aus der Führungsebene des Vereins Focus verabschiedet.

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