Genuss

Weinwanderung lockt am 6. Oktober Tausende nach Schriesheim

Am Sonntag, 6. Oktober, steigt in den Weinbergen oberhalb von Schriesheim die traditionelle Weinwanderung der Winzer und Wirte. Zwölf Stationen laden in malerischer Landschaft zum Verweilen und Genießen ein

Von 
Konstantin Groß
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Kombination aus Genuss und Natur: Die Weinwanderung an der Badischen Bergstraße ist stets ein Erlebnis für die gesamte Familie. © Marcus Schwetasch

Hubert Hochhaus ist sichtlich begeistert. Seit langem ist der 72-Jährige im Vorstand des Verkehrsvereins Schriesheim engagiert, der seit 26 Jahren die Weinwanderung entlang der Bergstraße organisiert. Doch so gut wie diesmal liefen die Vorbereitungen noch selten: „Es klappt einfach alles“, schwärmt er.

Die Weinwanderung in Schriesheim - sie ist ein Event für die gesamte Badische Bergstraße, und das in diesem Jahr bereits zum 26. Mal. Einst gegründet von dem unermüdlichen Karl-Heinz Schulz, zieht sie alljährlich um die 8000 Besucher in die hiesigen Weinberge. Schon diese Zahl zeigt, dass die Gäste nicht nur aus Schriesheim stammen, sondern auch aus dem übrigen Kreis und vor allem aus der Stadt Mannheim.

Schriesheimer Weinwanderung 2024

  • Datum: Am Sonntag, 6. Oktober, 10 bis 18 Uhr.
  • Wegstrecke: ca 8 km. Vom Neuen Rathaus am Festplatz zu-nächst in die Rebhänge Richtung Leutershausen, dann in die Altstadt vorbei am Zehntkeller zur Strahlenburg und zu den weiteren Stationen in den Weinbergen.
  • Station 1: Verkehrsverein
  • Station 2: Weingut Bielig
  • Station 3: Weingut Jäck
  • Station 4: Forschners Schützenhaus
  • Station 5: ES Forschner
  • Station 6: Weingut Merkel
  • Station 7: Weingut Rosenhof und Gastronomie Perseria
  • Station 8: Winzergenossenschaft Schriesheim
  • Station 9: Chamäleon Konrad
  • Station 10: Weingut Kirchner
  • Station 11: Weingut Teutsch und Gastronomie Aubergin
  • Station 12 Weingut Wehweck
  • Toiletten: Am Festplatz und entlang der Wegstrecke

Und sogar aus dem Fernen Osten, wie Verkehrsvereins-Chef Joachim Müller berichtet. Einmal nämlich war eine Gruppe Japaner zu Besuch in Heidelberg und suchte ein Ausflugsziel in der Umgebung. Kurz entschlossen kamen sie zur Weinwanderung nach Schriese. So bevölkerten 50 Japaner begeistert die hiesigen Weinberge. „So dürfen wir ohne Übertreibung sagen, dass unsere Weinwanderung sogar Besucher aus Japan hat“, schmunzelt Müller.

Vorbereitung läuft in diesem Jahr so gut wie selten

Von der optimalen Vorbereitung des Events in diesem Jahr zeugt auch das Treffen des Verkehrsvereins, der Winzer und Wirte, bei dem die Presse über Ablauf und Programm der Veranstaltung informiert wird. Traditionell findet dies abwechselnd bei einem der Teilnehmer statt, diesmal bei Winzer Max Jäck auf seinem Hof. Und da waren fast alle Beteiligten vertreten - auch dies nicht selbstverständlich: „Wir hatten auch schon mal Pressepräsentationen mit drei Anwesenden“ , schmunzelt Jäck.

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Dabei war dieser erfolgreiche Zwischenstand der Traditionsveranstaltung durchaus unsicher. „Gott sei Dank kann die Weinwanderung stattfinden“, lautet denn auch gleich zu Beginn Müllers Stoßseufzer. Denn bis in die letzten Wochen hinein schwebt über der Veranstaltung ein Damoklesschwert namens ASP: Afrikanische Schweinepest.

Erleichterung daher bei den Organisatoren, als sie vom Veterenäramt in Mannheim grünes Licht für ihre Aktion erhalten. Unter zwei Auflagen: Teilnehmer und Besucher dürfen sich ausschließlich auf befestigten Wegen befinden. Und Hunde müssen angeleint bleiben.

Froh ist Müller auch, dass er eine beachtliche Zahl von Teilnehmern vorweisen kann, nämlich zwölf. Darunter sind Altbewährte wie die Winzergenossenschaft und die privaten Weingüter Schriesheims, aber auch neue mit so exotischen Namen wie Weingut Chamäleon, das seinen Platz zwischen dem Stand der Winzergenossenschaft und jenem des Weingutes Kirchner hat, das selbst ja ein noch eher junges ist.

Und was verbirgt sich hinter dem Chamäleon? „Wir sind ein Garagenweingut“, schmunzelt Nora Konrad. Zumindest haben sie in einer solchen Garage losgelegt: „Mittlerweile jedoch haben wir einen Weinkeller gepachtet.“ 0,7 Hektar werden von ihnen bewirtschaftet, und zwar in Handarbeit, und daraus naturbelassene Weine produziert. An ihrem Stand bei der Weinwanderung präsentieren sie drei davon.

Eine besondere Attraktion der Weinwanderung sind die gehekelten Weinglasträger, die man sich um den Hals hängen kann, wenn man von Stand zu Stand flaniert. Barbara Schenk-Zitsch, Vorstandsmitglied des Verkehrsvereins, hat 40 Exemplare in wunderbaren Farben selbst gehekelt und zur Pressepräsentation mitgebracht. 20 weitere wird es noch geben. Dennoch sollte man sich am Tag der Weinwanderung sputen, um sich ein Exemplar zu sichern. Denn ist es ist zu erwarten, dass sie angesichts von um die 8000 Besuchern rasch vergriffen sein werden. Erhältlich sind sie am Stand des Verkehrsvereins am Neuen Rathaus.

Freude über gelungene Vorbereitung: Verkehrsvereins-Chef Joachim Müller (1. Reihe sitzend links) mit Vorstandskollegen, Winzern und Wirten. © Konstantin Groß

Wie jedes Jahr, so gibt es auch diesmal Gewinnspiele - eines für Erwachsene, eines für Kinder. Teilnehmen kann, wer sich seine Anwesenheit an jedem der zwölf Stände abstempeln lässt. Als Gewinn warten auf die Erwachsenen Weinpräsente jeweils in einer Sechsergarnitur, gestiftet von den beteiligten Winzern und Wirten, für Kinder Spiele.

Nicht zu vergessen - gerade bei einer Veranstaltung, bei der Einiges getrunken wird: die Stillen Örtchen. Auch dafür haben die Veranstalter gesorgt. Neben dem festen WC am Festplatz gibt es mobilie entlang der acht Kilometer langen Strecke.

Organisiert wird das Ganze übrigens ehrenamtlich vom Verkehrsverein unter Vorsitz von Joachim Müller: „Er steckt da viel Herzblut rein“, lobt Hochhaus. Doch Müller gibt das Lob, bescheiden wie er ist, umgehend weiter: „Dieser Erfolg ist Gemeinschaftswerk.“ Dies übrigens ohne große Förderung aus der Stadtkasse. Denn alle Unkosten werden auf die Teilnehmer umgelegt.

In Sachen Marketing gibt es in diesem Jahr eine Neuerung: Plakate, Flyer und Gewinnspiel-Teilnahmekarten wurden erstmals von der Agentur Kiwi gestaltet. „Ein ordentliches Erscheinungsbild ist uns eben wichtig“, betont Müller. Auf den Plakaten und Flyern gibt es für weitere Infos einen QR-Code - „gedruckt, und nicht aufgeklebt, wie es aus Sicherheitsgründen sein muss.“

Neu ist auch, dass es erstmals bei der Weinwanderung einen eigenen Button des Verkehrsvereins gibt - so wie bisher beim Straßenfest. „Dort sind wir darauf angesprochen, dies auch bei der Weinwanderung zu machen“, berichtet Müller. Für zwei Euro sind die Buttons am Stand des Verkehrsvereins zu haben.

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