Schriesheim Schulsanierung Schriesheim: Zu wenig Anerkennung für Initiatoren

Der erste Bauabschnitt der Schulsanierung in Schriesheim ist beendet. Die Verantwortlichen hätten dies zum Anlass nehmen können, an die Initiatoren des 20-Millionen-Euro-Projektes zu erinnern, findet Redakteur Konstantin Groß

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Konstantin Groß
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Es gab Zeiten in Schriesheim, da lud die Stadt zu Festen ein, wenn ein kleines Stück Straße frisch gepflastert war. Diese Zeiten sind vorbei. Leider verfällt man nun jedoch in das gegenteilige Extrem: Der erste und wichtigste Bauabschnitt der größten kommunalen Investition in der Region ist abgeschlossen. Und man würdigt dies lediglich en passant. Zu wenig der Ehre.

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Diese Kritik richtet sich keineswegs an das Kurpfalz-Gymnasium. Seine Lehrer und Schüler haben mit dem erneuten Umzug und den anstehenden Abiturprüfungen andere und auch gewichtigere Sorgen. Doch an der Kommunalpolitik wäre es gewesen, die jetzige Gelegenheit zu nutzen, um die Erfolgsgeschichte Schulsanierung herauszustellen.

Dies umso mehr, wenn man die Vorgeschichte bedenkt. Es hing an einem seidenen Faden, sprich: an einer einzigen Stimme im Rat, ob dieses Projekt verwirklicht wird. Diese kam von Grünen-Stadträtin Barbara Schenk-Zitsch, die sich der Ablehnungsfront ihrer Fraktion verweigerte. Während die anfangs ebenfalls skeptischen Freien Wähler clever die Kurve noch kriegten, verharrten die Grünen lange im Schmollwinkel. Bei vielen Folgeabstimmungen mussten die Befürworter wieder ihre Mehrheit bringen. Gegen heftigsten Widerstand gerade seiner eigenen Fraktion hat Oeldorf-Vorgänger Hansjörg Höfer das Projekt durchgesetzt. Das war politische Führung eines Bürgermeisters im besten Sinne.

Und man darf an die Schreckensszenarien erinnern, die von den Gegnern gemalt wurden: Die Stadt werde auf Jahrzehnte finanziell handlungsunfähig, so dass dies ein unkalkulierbares Risiko sei. Am Ende wurde alles durch die Realität widerlegt. Das Projekt hat selbst Krisen überstanden, die damals außerhalb jeder Vorstellungskraft lagen: eine Pandemie und einen Krieg mit all ihren Folgen. Dennoch wurde die Schulsanierung eine Erfolgsgeschichte. Sie hätte man jetzt benennen dürfen, ja müssen. Und jene, denen sie zu verdanken war.

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