Veranstaltung

Schriesheimer Weihnachtsmarkt eröffnet: Familiäre Atmosphäre ohne Kommerz

Erstmals findet in diesem Winter der Schriesheimer Weihnachtsmarkt unter neuer Regie statt. Am Freitag wurde er eröffnet. Was die Besucher noch am kommenden Wochenende erwartet

Von 
Gerlinde Gregor
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Zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes in Schriesheim 2023 gab es eine Gesangseinlage der Römerstrolche. © Marcus Schwetasch

Schriesheim. Mit 14 festlichen Buden und einer familiären Atmosphäre hat das Schriesheimer Weihnachtsdorf an seinem ersten Wochenende zahlreiche Besucherinnen und Besucher angezogen. Erstmals fand die Veranstaltung nicht mehr unter der Regie des Gründers Volker Paul statt. Er hatte die Organisation aus Altersgründen abgegeben. Relativ kurzfristig eingesprungen waren die Freien Wähler mit Unterstützung des Verkehrsvereins. Angesichts der kurzen Vorlaufzeit war die Freude bei der Eröffnung umso größer, dass ein ansprechendes Programm entstanden ist. Noch am kommenden Wochenende können Interessierte im Angebot der Stände auf dem Festplatz stöbern oder das vielfältige Bühnenprogramm genießen.

Weihnachtsdorf in Schriesheim: Ausgefallene Geschenkideen, edle Brände und viele Leckereien

Eine besinnliche Stimmung fernab von Kommerz zeichnet das Schriesheimer Weihnachtsdorf nach Angaben von Besuchern und Betreibern aus. Es gibt ausgefallene Geschenkideen, edle Brände, Handgemachtes und viele Leckereien.

Eine Fundgrube für „Puppenmamis“ bieten Ute Arndt und ihre Tochter. Bei ihnen gibt es eine Riesenauswahl an selbstentworfenen und -genähten Puppenkleidern. „Das ist ein Corona-Projekt“, sagt die Ausstellerin lachend. Mit dem Nähen habe man sich die Ausgangssperren verkürzt.

Was man so alles mit einer Häkelnadel zaubern kann, das zeigen die beiden Altenbacherinnen Miriam und Gabriele Junghans. Über das Jahr hinweg entstanden niedliche Püppchen oder Behältnisse für die Kaffeetasse. „Mit dem Erlös wollen wir uns eine Spülmaschine anschaffen“, sagt Junghans.

Am Stand von Ute Arndt (Mitte) auf dem Schriesheimer Weihnachtsmarkt gibt es selbstgenähte Puppenkleidung. © Gerlinde Gregor

Die Heidelbergerin Gertrud Wagner zählt sich zu den Stammbesuchern im Schriesheimer Weihnachtsdorf. Für sie ist es um ein Vielfaches gemütlicher als der „überlaufene“ Heidelberger Weihnachtsmarkt. In diesem Jahr ist sie mit ihrem Enkel Marvin da, der sich am Stand der ehemaligen TV-Aktiven mit einer heißen Schokolade aufwärmt. Neben Kinderpunsch und heißer Schokolade bieten Christina und Verena Firnschild auch selbstgebackene Plätzchen an. Was sie mit dem Erlös machen werden, das wissen sie auch schon: „Wir werden einen Teil davon spenden“. Am Stand der Fußballer, die sich die Hütte mit den Baseballern teilen, geht es zünftig zu. Hier werden Würstchen, heißer Aperol und Weihnachtsbier gereicht.

Der Gründer des Schriesheimer Weihnachtsmarktes ist zufrieden

Den Auftakt zum weihnachtlichen Treiben machen am Freitagabend bei der Eröffnung die Römerstrolche, die auf der Bühne Weihnachtslieder singen. Gemeinsam mit den neuen Veranstaltern begrüßt an diesem Abend Bürgermeister Christoph Oeldorf die Gäste und bedankt sich herzlich für die Darbietung der Kinder.

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Marc Hartmann von den Freien Wählern würdigt in seiner Ansprache Volker Paul für sein langjähriges Engagement. Dieser hatte den Schriesheimer Weihnachtsmarkt einst ins Leben gerufen und anschließend 15 Jahre lang organisiert. Paul ist am Freitag ebenfalls anwesend und freut sich, dass sein Projekt weitergeführt wird. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass es mir gelungen ist, die Freien Wähler zu gewinnen“, sagt er. Die Gestaltung des Marktes sei ganz in seinem Sinne.

Wie geht es weiter mit dem Schriesheimer Weihnachtsmarkt?

Wie es in den kommenden Jahren weitergeht, das ist noch nicht ganz klar. Eine große Aufgabe werde es laut Marc Hartmann und dem Verkehrsvereins-Vorsitzenden Joachim Müller, den immens steigenden Kosten zu begegnen. „Wir müssen wirtschaftlich arbeiten“, sagt Hartmann mit Blick auf hohe Stromkosten und die Thematik mit den GEMA-Gebühren, die in diesem Jahr dafür sorgt, dass bei zahlreichen kleinen Weihnachtsmärkten in der Region keine Weihnachtsmusik abgespielt wird.

Das ansprechende Programm in diesem Jahr bei so kurzer Vorlaufzeit stimmt jedoch optimistisch. Und auch die Besucher sind mehr als zufrieden. Regelrecht begeistert von den bunten Ständen und der Vielfalt ist die dreijährige Simay, die nach ihrem Auftritt mit den Römerstrolchen mit ihren Eltern den Markt besucht. Sie zeigt auf die geschmückten Tannenbäume und erklärt stolz, dass sie diese mit ihren Freundinnen aus dem Kindergarten geschmückt habe. Das Weihnachtsdorf öffnet wieder am kommenden Freitag um 17 Uhr und findet seinen besinnlichen Abschluss am Sonntag, 21 Uhr.

Freie Autorin

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