Freizeit

Schriesheimer Waldschwimmbad feiert großes Jubiläum

Hätten sich vor mehr als 30 Jahren nicht engagierte Freibad-Freunde zusammengetan - das Schriesheimer Waldschwimmbad gäbe es heute wohl nicht. So aber wurde am Wochenende gefeiert - und viele Gäste feierten mit.

Von 
Gerlinde Gregor
Lesedauer: 
Bei strahlendem Sonnenschein war das Schriesheimer Waldschwimmbad am Sonntag nicht nur wegen des bunten Programms Anziehungspunkt für viele Besucher. © Gerlinde Gregor

Schriesheim. Mit einem Jahr Verspätung, dafür bei allerbestem Freibadwetter, hat die IEWS, die Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Waldschwimmbads in Schriesheim, ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Das ganze Wochenende über fuhren die Gastgeber ein gigantisches Programm auf, das wohl keine Wünsche offenließ.

Das Unterwegs Varieté unterhielt die Schwimmbad-Besucher beim Familientag zum Abschluss des Jubiläumswochenendes. © greg

Bei 30 Grad und Sonne pur kamen viele Badegäste nicht nur zum Feiern bei Livemusik, sondern natürlich auch zum Sprung ins kühle Nass. Eröffnet wurde die Geburtstagsparty am Freitagabend mit dem SAP Sinfonieorchester, am Samstag rockte die Mannheimer Partyband Amokoma, und am Sonntag übernahmen die Britkrauts das musikalische Programm. Höhepunkt des Familientags zum Abschluss war das Unterwegs Varieté. Die Artisten der Familie Pöschko brachten mit ihrem akrobatischen Programm hoch über der Liegewiese nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene zum Staunen. Eine Stunde lang faszinierten die Künstler mit ihren halsbrecherischen Darbietungen die Zuschauer, die oft den Atem anhielten. Geboten wurde alles, was es in einem Zirkus gibt - Jongleure, Seiltänzer und schwungvolle Höchstleistungen in schwindelnder Höhe. Graziös kletterte die Akrobatin scheinbar schwerelos an den beiden Tüchern empor, ließ sich fallen, fing sich wieder auf, um dann in den Tüchern kopfüber zu baumeln.

Mehr zum Thema

"MM"-Anfrage

Wie die Neckar-Bergstraße Kommunen Energie sparen wollen - Statements in kompletter Länge

Veröffentlicht
Von
Torsten Gertkemper-Besse
Mehr erfahren
Schriesheim

Zauberer, Hexen und Elfen

Veröffentlicht
Von
Peter Jaschke
Mehr erfahren

Leider habe das Jubiläum aufgrund der Coronapandemie um ein Jahr verschoben werden müssen, erläuterte der stellvertretende Vorsitzender der IEWS, Thomas Merkel, bei seiner Begrüßung. Bürgermeister Christoph Oeldorf sprach angesichts der vielen Gäste von einer großen Wertschätzung gegenüber dem Verein und den Menschen, die über 30 Jahre das Schwimmbad maßgeblich gestaltet haben. „Wäre die Bereitschaft der Gründungsmitglieder nicht gewesen, dann wären wir heute nicht in einem Schwimmbad, sondern vielleicht inmitten eines Wohnbaugebiets“, sagte er. Er dankte den Machern und hob die Einmaligkeit dieser Kooperation von Stadt und Verein hervor.

Dank Ehrenamtlichen gerettet

Zur Geschichte des Waldschwimmbads und den Anfängen der IEWS vor mehr als 30 Jahren, als ganz Schriesheim für den Erhalt des Schwimmbads gekämpft habe, sprach Alt-Bürgermeister Hansjörg Höfer. „Viele Menschen waren bereit, Verantwortung zu übernehmen, und nur durch das Engagement der Ehrenamtlichen konnte überhaupt dieses Bad gerettet werden“, erinnerte sich Höfer. Er dankte auch den Firmen, die sich ebenfalls engagierten und die das Bad auch finanziell unterstützten.

Über die beiden Corona-Jahre kam die IEWS nach eigenen Angaben relativ gut. „Wir hatten schon Einbußen bei den Einnahmen“, gestand der stellvertretende Vorsitzende Thomas Merkel gleichwohl. Eine Verbesserung habe es in diesem Jahr gegeben. Trotz einer moderaten Preiserhöhung sei der Mitgliederstand auf 6400 angewachsen. „Wir können uns da nicht beklagen“, resümierte er. Zur Preissteigerung erklärte er, dass diese bereits vor Corona vorgesehen gewesen und erst die zweite in der Geschichte des Bads sei. Um den steigenden Energiekosten entgegenzuwirken, setzt das Bad auf Solarthermie, was bis zu 70 Prozent der Stromkosten für die Wärmepumpe einspare. Mit dem mit Edelstahl ausgekleideten und leicht verkleinerten Becken von 3,5 Meter auf 2,20 Wassertiefe könne man weitere Energie einsparen, informierte der technische Leiter, Michael Merkel: „Wir benötigen dadurch 350 000 Liter weniger Wasser im Becken.“ Was aktuell auch hilft, Kosten zu sparen, ist das sonnige und warme Wetter. Dank des neuen Edelstahlbeckens könne man derzeit auf die Wärmepumpe ganz verzichten, informierte er. Alles konnte von der Solarthermie abgedeckt werden, wie er berichtet.

Natürlich gibt es im Bad noch weitere Baustellen, doch derzeit vorrangig müsse erst das große Becken abbezahlt werden, sagte der Zweite Vorsitzende. Erst dann könne man sich weitere Projekte vornehmen. „Wir müssen einiges am Kinderbecken machen, doch so weit planen wir noch nicht.“

Freie Autorin

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen