Trend-Getränk

Schriesheimer Jungwinzer bringen eigenen "Bergstreet Gin" heraus

Die erste Charge im Dezember war ein voller Erfolg: Die 120 Flaschen des Gins mit lokalen Aromen sind trotz des höheren Preises fast ausverkauft. Die Winzer planen nun, wie es mit dem Projekt weitergeht

Von 
Martin Tangl
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Manuel Bretschi, Geschäftsführer der Schriesheimer Winzergenossenschaft, präsentiert den „Bergstreet Gin“. © Martin Tangl

Schriesheim. Er schmeckt so, wie er duftet: fruchtig, mit einem Hauch von Kräutern und Wacholder, mild auf der Zunge und im Gaumen. Die „Bergstreet Guys“, die jungen Schriesheimer Winzer, haben einen Gin von der Bergstraße kreiert. Bei ihrem Winzer-Kollegen und Edelbrand-Experten Andreas Bauer in Heidelberg haben sie die erste Charge angesetzt und destilliert - und das trendige Getränk auch gleich „Bergstreet Gin“ genannt. Verkauft wird das neue Produkt für 38 Euro in einer stilvollen Halbliter-Flasche ausschließlich im Laden der Schriesheimer Winzergenossenschaft (WG).

Streng limitierter Gin ist fast ausverkauft

„Der Gin von der Bergstraße ist bisher gut bei unseren Kunden angekommen“, berichtet WG-Geschäftsführer Manuel Bretschi im Gespräch mit dieser Redaktion. Von den 120 Flaschen sind mittlerweile knapp 100 verkauft. „Die Basis der Winzergenossenschaft ist und bleibt natürlich unser Wein“, betont Bretschi - aber für neue Ideen sei die engagierte Truppe der „Bergstreet Guys“ aufgeschlossen: „Das gibt neuen Schwung, erzeugt frischen Wind!“

So entstand bei Christina Schmitt, Nadja Lamprecht, Philipp Jäck und Moritz Koch mit Schwester Sophie, der ehemaligen Weinkönigin, der Plan, die Spirituose im Zusammenspiel von neutralem Alkohol, Wacholder und verschiedenen Zutaten („Botanicals“) herzustellen. „Eine große Spielwiese, ein Herzensprojekt“, lobt Bretschi die Initiative seiner Jungwinzer.

Gin soll an die Bergstraße erinnern

Seit Mitte des 17. Jahrhunderts gilt der Wacholderschnaps als medizinisches Heilmittel. Der Vorteil: Bis auf die Wacholderbasis nennt das Alkoholgesetz, anders als bei Bier und Wein, kaum Vorgaben. „Deswegen gibt es beim Gin extreme Unterschiede“, erklärt Bretschi. Für seine Truppe sei wichtig gewesen, dass Qualität und Herkunft stimmen, der „Fingerabdruck“ Bergstraße deutlich werde und „die Botanicals mit Aromen, Kräutern und Gewürzen die Region widerspiegeln“.

Zusammen mit Andreas Bauer - er und Manuel Bretschi kennen sich aus gemeinsamen Studien-Zeiten an der Wein-Hochschule Geisenheim - wurde viel probiert und Gin verkostet. „Wir hatten Spaß am Thema“, erinnert sich der WG-Geschäftsführer.

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Bald geht die Produktion weiter

Am Ende wird der Sud mit Rosenblüten, Gewürztraminer-Trauben, Quitten, Rosmarin aus den Schriesheimer Weinbergen sowie Äpfeln und Birnen mit besonders gutem Grundalkohol auf Getreidebasis angesetzt. „Fruchtig, kräuterig“ soll er schmecken, der „Bergstreet Gin“, extrem mild mit einem besonderen Aroma. „Deswegen liegen wir preislich entsprechend hoch“, verteidigt Geschäftsführer Manuel Bretschi die 38 Euro.

Auch das besondere, blumige Etikett sowie der Flakon-ähnliche Flasche aus Italien fließen in die Kalkulation mit ein. „Neben der Qualität ist eben auch das Erscheinungsbild und die Ästhetik unseres Gins wichtig“, weiß der Geschäftsführer der Winzergenossenschaft. Für den Januar ist schon eine zweite Charge des „Bergstreet Gins“ geplant.

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