Schriesheim - Hacker fordern kein Lösegeld

Cyber-Angriff gegen Rathaus-Server in Schriesheim: Hacker-Nachricht auf Englisch

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Konstantin Groß
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Nicht auf Russisch, sondern auf Englisch meldeten sich die Hacker. © dpa

Schriesheim. Nach fast einer Woche des digitalen Blackouts ist die Stadtverwaltung in Schriesheim wieder telefonisch und per E-Mail erreichbar. Dies teilte die Sprecherin des Rathauses, Larissa Wagner, jetzt mit.

Am Dienstag vergangener Woche hatte die Stadt auf ihrer Internetseite über Probleme mit ihrem zentralen Server berichtet. Konkret bedeutete dies: Es funktionierte kein Telefon (zumindest nicht über Festnetz), keine E-Mails, kein Internet, überhaupt keine Abrufbarkeit von Daten vom Server der Stadt. Die Verwaltung war auf konventionellen Wegen nicht erreichbar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten über ihre Handys kommunizieren.

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Experten einer Fachfirma machten sich an die Arbeit und entdeckten: Alle Daten waren nun - um es laienhaft auszudrücken - verschlüsselt. Unklar bleibt der Urheber: „Wodurch die Verschlüsselung ausgelöst wurde, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt“, teilte die Stadtsprecherin mit. Möglich ist, dass dies durch das versehentliche Öffnen eines kontaminierten E-Mail-Anhanges, eines Links im Internet oder eines USB-Sticks geschah.

Allerdings war nach zwei Tagen klar, dass es sich um einen Cyber-Angriff handelte. „Es wird über eine Plattform mit einem standardisierten, im Englischen verfassten Text dazu aufgefordert, Kontakt mit dem Angreifer aufzunahmen“, berichtete Wagner. Aber: „Eine explizite Lösegeldforderung gibt es nicht.“

Auch Gerüchte über einen möglichen Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg konnte die Sprecherin der Stadt nicht bestätigen: „Die Existenz von E-Mails in russischer respektive kyrillischer Schrift im Zusammenhang mit dem Cyber-Angriff ist nicht bekannt.“

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