Schriesheim. Nach dem Cyber-Angriff auf die Stadtverwaltung Schriesheim, bei dem am vergangenen Samstag gestohlene Daten im Darknet veröffentlicht wurden, dauert deren Sichtung und Analyse weiterhin an. Das teilte das Rathaus mit und bittet die Bürgerinnen und Bürger um besondere Wachsamkeit mit Blick auf mögliche Betrugsversuche.
Die bisherigen Untersuchungen ergaben demnach, dass in den veröffentlichten Daten teils Auflistungen und Schriftstücke einsehbar sind, die personenbezogene Daten beinhalten. „Derzeit finden intensive Abstimmungen hinsichtlich des weiteren Vorgehens mit der Polizei und dem Büro des Landesdatenschutzbeauftragten statt“, schreibt die Stadt. Das Büro des Landesdatenschutzbeauftragten habe empfohlen, eine Kategorisierung der Daten vorzunehmen, anhand derer dann Priorität und Handlungsempfehlung abgeleitet werden. Die Stadtverwaltung setze diese Empfehlung aktuell um.
Bankkonten sorgfälltig beobachten
Ausgehend von dieser Kategorisierung würden dann nach und nach die betroffenen Personen informiert. „Bei Daten von Personen, die eindeutig zugeordnet werden können und eine hohe Priorität aufweisen, werden wir voraussichtlich zu Beginn der kommenden Woche (KW 20) mit der Kontaktaufnahme starten“, informiert die Verwaltung und bittet um Verständnis, dass der Prozess eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen werde. Bei der Aufklärungsarbeit handele es sich um eine sehr zeitintensive Tätigkeit, „welche mit den verfügbaren personellen Ressourcen der Stadtverwaltung bewältigt werden muss“.
Derzeit könne „nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass über die veröffentlichten Daten hinaus weitere Daten gestohlen wurden“. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Verwaltung allen Bürgerinnen und Bürgern, ihre Bankkonten sorgfältig zu beobachten, insbesondere in Bezug auf nicht nachvollziehbare Geldabflüsse. „Sollten Sie Auffälligkeiten feststellen, wenden Sie sich bitte zunächst an Ihr Kreditinstitut. Darüber hinaus melden Sie den Vorfall gegebenenfalls bitte bei dem Polizeiposten Schriesheim oder dem Polizeirevier Weinheim.“
Die Polizei sollte ebenfalls einschalten, wer per E-Mail, Telefon oder Post kontaktiert werde und den Absender/Anrufer nicht eindeutig zuordnen könne. Darüber hinaus wurde die Stadt darauf hingewiesen, dass derzeit E-Mails mit unklaren Inhalten im Umlauf seien, welche scheinbar von der Stadtverwaltung Schriesheim gesendet wurden. „Diese Nachrichten stammen jedoch nicht von einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung“, warnt das Rathaus und empfiehlt im Zweifel eine telefonische Rücksprache.
Derzeit sei damit zu rechnen, dass die Stadt im Fokus von Trittbrettfahrern stehe. „Daher ist zu befürchten, dass bereits bekannte Betrugsmaschen wie Phishing-Mails oder betrügerische Anrufe in nächster Zeit in Schriesheim vermehrt auftreten könnten.“
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