Käfertal. Gute Stimmung am Karlstern bis zum Ende. Kaum zu glauben, aber wahr: Bei den Freunden des Karlsterns herrschte rund um die Max-Jaeger-Hütte schon ab 11 Uhr Hochbetrieb. Von überall strömten die Besucher herbei, um am Vatertagsfest im Wald teilzuhaben. „Wir wurden regelrecht überrannt“, lachte Wolfgang Katzmarek, der Vorsitzende der Freunde. Aber das seien sie an diesem Tag gewohnt, fügte er hinzu. Dazu hätte sie genügend Helfer, die zugunsten des Vereins Speisen und Getränke anboten.
Ein klein wenig Geld sollte daher schon in die Kasse wandern, schließlich hätten sie einen Bus beschaffen müssen, um vor allem den Müll aus dem Wald zu bringen. Katzmarek sagte aber auch, dass gerade das Müllabladen im Wald stark zugenommen habe. Die Menge habe sich nahezu verdoppelt seit der Corona-Pandemie.
Aber das sollte an dem Tag in den Hintergrund treten, schließlich wollten sie feiern. Schon am Morgen floss auch der berühmte Gerstensaft in ordentlichen Mengen. Schon kurz nach der Eröffnung gab es keinen Sitzplatz mehr. Sobald ein Besucher aufstand, setzte sich sofort ein anderer auf den frei gewordenen Platz. „Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen schon am Morgen hier gemütlich feiern“, so Katzmarek, der das Fest auch offiziell eröffnete.
Großer Andrang am Karlstern im Käfertaler Wald
Vor allem die günstige Lage am Karlstern ziehe die Besucher an. Die hätten es nicht weit, um nach Käfertal in den Stempelpark zu laufen oder auf die Schönau, wo die Siedler feierten. Zur Einstimmung auf den Festtag spielte das Blasorchester „Blau-Weiß“-Waldhof. Mit „Kansas City“, dem Zillertaler Hochzeitsmarsch oder verschiedenen Medleys zeigten die Musiker, dass sie über ein breit gefächertes Repertoire verfügen, das sie sehr zur Freude des Publikums anstimmten.
Am Nachmittag übernahm die Kultband „Hoaggelfisch“ das musikalische Kommando. Wenn auch Bassist „Olli“ Oliver Knapp bei diesem Auftritt fehlte, merkte das kaum jemand, so routiniert präsentierten die Musiker ihr Repertoire, das von Costa Cordalis über Santana bis hin zu Creedance Clearwater Revival und den Rolling Stones reichte. Die Musiker begeisterten ganz einfach. Selbst als ein kleiner Regen die Stimmung störte, brachte das niemanden aus der Fassung. Stattdessen wurden ganz schnell Plastiksäcke über die Boxen gestülpt und es wurde unbekümmert weiter gespielt. Bis dahin waren übrigens die Bratwürste, immerhin 800 Portionen bereits ausverkauft. Die Stimmung ließ sich dadurch niemand verderben.
Gemütliches Familienfest im Stempelpark
Gemütlich, ja fast schon familiär, ging es im Stempelpark zu. Um die Bühne herum waren Stände aufgebaut, an denen Speisen und Getränke ausgegeben wurden. Beispielsweise eine Pilzpfanne und Flammkuchen gab es beim Kulturhaus Käfertal, Bratwurst und Steaks bereitete der Harmonika-Club Rheingold zu, süße Waffeln backte der SPD Ortsverein Käfertal und Getränke gab es von der Interessengemeinschaft. Überall an den Tischen saßen Besucher und tauschten gemeinsam Erinnerungen aus. Die Kleinen spielten rund um die Erwachsenen. „Wir sind mit dem Besuch sehr zufrieden. Die Besucher sind doch sehr gemischt. Da sitzen Alt und Jung zusammen und feiern. Das ist einfach nur schön“, meinte die Vorsitzende der IG Käfertaler Vereine, Ute Mocker.
Größer dürfte das Fest gar nicht werden, fügte sie hinzu, weil sie dann nicht genügend Personal hätten, um ein solches Fest zu stemmen. Schließlich müsse am Ende auch wieder abgebaut werden. Beim Aufbauen seien sie ganz schön nass geworden, erklärte der für die Haustechnik zuständige Dennis Sommer. „Aber heute ist das Wetter so richtig zum Feiern, nicht zu warm und nicht zu kalt“, sagte sein Helfer Thomas Heck. Noch ein kurzer Soundcheck und schon legten die beiden Mannheimer Gitarristen Marc und Max los. Mit eigenen und gecoverten Liedern zogen sie das Publikum gleich in ihren Bann.
Bei Liedern von Lynyrd Skynyrd und U2 sowie bei Eigenkompositionen gaben die zwei Gitarristen Max Mury und Marc Bennhausen ordentlich Vollgas. Im Kulturhausgarten brachte das launige Zweigespann rockige Songs zu Gehör wie „Free Fallin‘“ von Tom Petty, „Word Up“ von Gun und „Rise“ von Gabrielle. Der Beifall nach jedem Lied ließ nicht lange auf sich warten, selbst wenn die zwei zwischendurch in Mundart sangen.
Besucher Günther Konzelmann stand da zum Beispiel am Waffelstand. „Für uns ist das Fest optimal gelegen. Wir wohnen gerade um die Ecke. Daher kommen wir gerne hierher,“ so der Senior. Zudem müsse man die Vereine unterstützen, ergänzte er, streute etwas Puderzucker über die Waffel und verschwand in Richtung Sitzbank.
„Das machen wir schon aus Tradition“, sagte die Stadträtin und Vorsitzende der SPD Käfertal, Melanie Seidenglanz. Seit Jahren würden sie bei den verschiedensten Festen etwas anbieten. Mittlerweile habe sich herausgestellt, dass Waffeln bei der Kundschaft am besten ankämen. Inzwischen war die deftige Pilzpfanne ausverkauft. Johannes und Matthias aus Mannheim standen an einem als Tisch aufgebauten Weinfass und begeisterten sich an einer Weinschorle. „Die ist ganz nach Pfälzer Art eingeschenkt“, freuten sich die beiden. „Eigentlich kommen wir nicht aus Käfertal. Aber an einem solchen Tag schauen wir gerne hier vorbei und freuen uns über die gute Stimmung.“
Gefeiert wurde übrigens auch an zahlreichen anderen Orten, zum Beispiel bei den Pilwe in Neckarau, den Goggelrobbern auf dem Waldhof oder den Anglern in Sandhofen.
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