Städteturnier

Wie die Sportschützen in Mannheim-Feudenheim beim Vergleichsschießen abschneiden

Bei Mannheims ältestem Verein, der Schützengesellschaft 1744 im Stadtteil Feudenheim, hat vieles Tradition - so auch das Städteturnier. Wie die Mannheimer im Vergleich mit Salzburg, Zürich und Stuttgart abschnitten

Von 
Bernhard Haas
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Beim Großkaliberwettbewerb auf dem Schießstand ist äußerste Disziplin und Konzentration angesagt. © Bernhard Haas

Mannheim. Trotz harter Wettkampfbedingungen und voller Konzentration beim Vergleichsschießen herrschte auf der Anlage der Schützengesellschaft (SG) Mannheim 1744 unter den Teilnehmern eine lockere, manchmal sogar ausgelassene Stimmung beim zweitägigen Turnier der Städte Salzburg, Zürich, Stuttgart und Mannheim im Schießsport auf der Anlage des ältesten Vereins der Quadratestadt in Feudenheim.

„Man kennt sich halt und unterhält sich auch privat“, sagte beispielsweise Teilnehmer Markus Rüeger aus Zürich. Seit rund 60 Jahren treffen sich die Sportschützen aus den vier Städten zum Vergleichsschießen in ganz unterschiedlichen Disziplinen. „Früher waren auch die Städte Swansea und Straßburg noch beteiligt“, weiß Manfred Spöri, der mit 87 Jahren, immer noch exzellent schießt. Spöri war nicht nur der älteste, er stammt auch aus Mannheim, wie er erzählt.

Sicherheit wird groß geschrieben

„Ich bin 1936 auf dem Pfingstberg geboren. Mein Vater ist dann aber 1939 ausgewandert und in die Nähe von Zürich gezogen, wo ich heute noch zu Hause bin.“ In diesem Jahr schießt er auf die 25 Meter entfernte Scheibe mit einer Großkaliberpistole. Die Waffe hatte er sich von einem anderen Sportler ausgeliehen. „Mein europäischer Feuerwaffenpass ist abgelaufen und für diesen einen Wettkampf wollte ich ihn nicht verlängern. Also musste ich mir alles leihen.“ Aber das war gar nicht so schwer. Unter den Schützen geht es eben familiär zu, meinte der Senior.

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Thomas Klink, der stellvertretende Vorsitzende der SG 1744, erklärte den Wettkampf. Es wurde in insgesamt neun unterschiedlichen Wettkampfarten angetreten. Da wurde zum Beispiel mit der Luftpistole freihändig und aufgelegt geschossen, mit dem Kleinkalibergewehr auf 50 Meter oder 100 Meter, mit der Kleinkaliberpistole auf 25 Meter und zum Schluss eben mit der Großkaliberpistole.

Für die Sicherheit auf dem Stand war Oberschießleiter Helmut Wunder zuständig. Er achtete penibel darauf, dass alle Schützen die vorgeschriebenen Kommandos befolgen und die Sicherheitsvorschriften genauestens einhalten. „Bei der geringsten Unregelmäßigkeit erfolgt sofort eine Disqualifikation. Ermahnungen oder Gelbe Karten gibt es nicht“, weiß der Oberschießleiter. Nicht nur aus diesem Grund herrscht während des Schießens äußerste Konzentration.

Spaß steht nicht hinten an

Aber sobald die Serien beendet sind, unterhalten sich die Schützen wieder über ganz andere Dinge als ihren Sport, erzählt Warnfried Zipfel, der als Helfer das Schießen begleitet. Er erzählt, dass sieben Familienmitglieder zum Teil schon seit vielen Jahren bei der SG 1744 den Sport ausüben. „Trotz der harten Wettkampfbedingungen steht der Spaß nicht hinten an.“ Nach dem Wettkampf tauschen sich die Schützen freundschaftlich aus, berichtet er.

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Nicht zuletzt aus diesem Grund hätten sich die Teilnehmer am ersten Abend zu einem italienischen Essen getroffen. Der Wettkampf selbst wurde mit dem Schießen der vier Präsidenten auf eine Ehrenscheibe und einem Ehrenabend im Eichbaum-Brauhaus freundschaftlich beschlossen.

Für diesen Wettbewerb hatten sich die Schützen etwas Besonderes ausgedacht. Sie mussten mit einem sogenannten Unterhebelrepetierer antreten, die viele aus den alten Westernfilmen kennen. Klink erzählte aber auch, dass bei der SG 1744 große Investitionen anstehen: „Nur so können wir die ständig wachsenden Sicherheitsauflagen erfüllen und eine moderne Anlage den rund 550 Mitgliedern zur Verfügung stellen.“ Mit dem Abendessen wurde das zum 60. Mal ausgetragene Vier-Städte-Turnier in ausgesprochen freundschaftlicher Atmosphäre beendet.

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