Bildung

Mannheimer Neckarstadt: Kinder erkunden Stadtteilgarten mit dem ikubiz Ökomobil

Kinder aus Mannheim entdecken im Stadtteilgarten der Neckarstadt West die Natur mit dem Ökomobil und lernen Pflanzen und Tiere kennen. So war das Abenteuer Natur.

Von 
Sylvia Osthues
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Stolz zeigen die Kinder Jule Zimmermann (unten knieend von links) Anca Krause und Vanessa Gomes (rechts) die von ihnen eingesammelten Pflanzen, die die kleinen Forscher anschließend im Ökomobil unter dem Mikroskop genauer betrachten durften. © Sylvia Osthues

Neckarstadt West. Sieben Mädchen und zehn Jungs von sechs bis acht Jahren aus dem Leseladen des Interkulturellen Bildungszentrums Mannheim gGmbH (ikubiz) haben sich auf den Weg zur Wiese im nahegelegenen Stadtteilgarten gemacht. Dort erwartete sie ein spannender Nachmittag mit dem Ökomobil, einem rollenden Naturschutzlabor des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Das Ökomobil ist auch in diesem Jahr wieder in Baden-Württemberg unterwegs. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche wieder für die Natur zu interessieren und sie für ein ökologisches Verhalten zu motivieren.

Der ikubiz Leseladen hatte im Rahmen seines Projekts ‚Komm raus‘, das sich an Kinder von 6 bis 14 Jahren aus den Mannheimer Stadtteilen Neckarstadt-West und Jungbusch richtet, das ‚rollende Naturschutzlabor‘ bereits zum zweiten Mal in die Neckarstadt-West geholt. Das Projekt sensibilisiert für Ökologie, Nachhaltigkeit sowie ein gesundes Leben und das Labor bot den Kindern damit erneut die Möglichkeit, spielerisch Natur zu entdecken.

„Letztes Jahr haben wir mit den Kindern die Natur rund um den Neumarkt erkundet“, sagte Leseladen-Koordinatorin Anca Krause. Dieses Jahr entdeckte das Leseladen-Team zusammen mit 18 Kindern im Grundschulalter einen Stadtteilgarten in der Nähe des ikubiz Leseladens.

Entdeckungsreise im Stadtteilgarten Mannheim Neckarstadt West

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde durch Jule Zimmermann vom Ökomobil-Team führte die Agrarbiologin die Kinder auch schon gleich an das Thema des Tages – „Pflanzen und Tiere auf einer Wiese“- heran. Was gibt es für Pflanzen auf der Wiese? Welche Tiere leben hier? Das waren die ersten Fragen, die die Kids in erwartungsvoller Vorausschau auf den nachfolgenden kleinen Ausflug beantworten durften.

Daran angeknüpft gab es anschließend auch schon das erste Spiel. Bei „Wer bin ich?“ durften sich die kleinen Naturforscher jeweils ein Tier, das auf Wiesen zu finden ist, ausdenken und den Namen auf dem Rücken des Partners anbringen. Durch geschickte Fragestellungen mussten die Kinder dann erraten, welches Tier sie sind. Diese erste Aufgabe wurde von allen mit Bravour gelöst.

Die von ihnen eingesammelten Pflanzen durften die kleinen Forscher anschließend im Ökomobil unter dem Mikroskop genauer betrachten. © Sylvia Osthues

Auf der Wiese im Stadtteilgarten stand schon die nächste Aufgabe auf dem Programm. Jule Zimmermann forderte die Kinder auf, jeweils zwei unterschiedliche Pflanzen zu sammeln. „Aber nur auf der Wiese und keine Pflanze auf den Hochbeeten pflücken“, sagte sie. „Das ist meine Lieblingsblume“, sagte Elena und zeigte stolz eine kleine Pusteblume.

Vor allem das Mikroskop fasziniert beim Besuch des Ökomobils im Stadtteilgarten Neckarstadt West

Ob Löwenzahn, Gänseblümchen, Klee oder Minze: Obendrauf gab es von der Agrarbiologin kurze Erklärungen zur Herkunft, den Eigenschaften und der Verwendung der einzelnen Pflanzen, die auf der Wiese zu finden sind und welche die Kinder im Anschluss an die Suche mit ins Ökomobil nehmen durften.

Danach galt es, verschiedene Tiere, die sich im hohen Gras auf der Wiese oder im Grün der Hochbeete versteckten, zu suchen und in durchsichtige Plastikgefäße zu sammeln. „Jedes Kind nur ein Tier, aber keine Schnecken und Schmetterlinge, die Gefäße auch nicht schütteln oder rennen, sonst werden die Tiere verletzt“, gab Zimmermann den Kindern mit auf den Weg. Auch diese Aufgabe meisterten die kleinen Forscher mit viel Spaß und fanden unter anderem ein Heupferdchen, mehrere Feuerkäfer, Ameisen und Wanzen.

Die eingesammelten Pflanzen durften die kleinen Forscher anschließend im Ökomobil unter dem Mikroskop genauer betrachten und sie anschließend auf einem Blatt Papier nachzeichnen. Die Pflanzen wurden mit Klebestreifen neben die Zeichnung geklebt. Ganz schön anstrengend, so ein Forscherprojekt. Deshalb gab es nun auch erstmal eine kurze Snackpause, in der sich die Kids mit leckerem Obst und Gemüse sowie Tomaten aus dem Garten von ikubiz-Mitarbeiterin Vanessa Gomes für den letzten Teil des Programms stärkten.

Das Highlight erwartete die Kinder dann am Ende des Programms. Nachdem sie die kleinen Tierchen, die sich auf der Wiese getummelt hatten, in einem gut belüfteten Behältnis „gefangen“ hatten, konnten sie diese unter einem Mikroskop sowie mithilfe einer Videoprojektion auf einem großen Bildschirm ganz genau betrachten. Interessante Informationen von der Expertin des Ökomobils gab es auch dieses Mal mit dazu. Natürlich wurden nach den Forschungen alle Lebewesen wieder in ihrem natürlichen Lebensraum freigelassen.

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Leseladen-Leiterin Anca Krause bedankte sich herzlich bei Jule Zimmermann vom Ökomobil-Team aus Karlsruhe, die mit viel Wissen und Engagement dieses dreistündige Programm durchgeführt hat, und bei allen Kindern, die gemeinsam mit dem Team des ikubiz-Leseladens die Natur in der Neckarstadt-West erforscht haben. „Wir hoffen, ihr hattet eine tolle Zeit!“ Die Kinder waren begeistert.

Rebecca hat vor allem „das gemeinsame Forschen draußen im Stadtteilgarten gefallen“. Zwei „Daumen hoch“ gab es von Demian für den Besuch des Ökomobils im Leseladen: „Am besten war das Tiere sammeln“. Auch Dmytre hat „das Käfer sammeln gut gefallen“. „Aber das mit dem Mikroskop war noch besser“, fand Tuisha. „Da waren die Pflanzen und Tiere ganz groß und man konnte sie gut sehen“, berichtete die kleine Naturforscherin.

Freie Autorin

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