Sozialprojekt

Bezirksbeirat Neckarstadt-West: ALTER stellt neues Konzept vor

Der Trägerverein des ALTER in Mannheim hat einiges vor auf dem Gelände, dessen Pachtfläche verkleinert wurde. Der Bezirksbeirat reagierte positiv auf die Planungen, äußerte aber auch Bedenken

Von 
Sylvia Osthues
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Das neue Konzept vom ALTER geht auf. Am Samstagabend war es beim Rave Open Air gut besucht. © Sylvia Osthues

Mannheim. Bei der von Bürgermeister Dirk Grunert (Grüne) geleiteten Bezirksbeiratssitzung Neckarstadt-West stellten Julia Alicka und Kristin Höflein, Vorständinnen vom Trägerverein POW, das neue Bespielungskonzept fürs ALTER vor. Das bauliche Konzept habe wegen der Verkleinerung der Pachtfläche mehrfach angeglichen werden müssen.

Die Bezirksbeiräte begrüßten das von POW vorgelegte Konzept. „Die Nutzung der Unterführung bedarf wohl einer Abstimmung,“ meinte Kai-Uwe Herrenkind (SPD). Er wollte auch wissen, wie die Sperrstunde durchgesetzt werden soll. Sophia Dittes (Grüne) fragte: „Kommt die Tandemstreife wieder, die dafür sorgen soll, dass die Fläche nicht zu einem Drogenumschlagplatz wird und friedlich bleibt.“

Videoüberwachung am ALTER? 

Die von Julia Alicka vorgeschlagene Videoüberwachung lehnten Roland Schuster (Die Linke) und Felix Schmedt (Grüne) ab. Schmedt wollte außerdem wissen: „Wie sieht die Kommunikation mit dem Institut für Deutsche Sprache (IDS) aus?“ Alicka erwiderte: „Der letzte Kontakt war 2023, die Kommunikation funktioniert.“ Sie hätten auch stets Kontakt mit Ordnungsamt und Polizei. Stadtrat Markus Sprengler (SPD) befürchtete, dass es wegen der Indoor-Bühne kein Open Air mehr gibt. Außerdem wollte er wissen, wie es mit der Finanzierung des Konzepts sowie der Sozialarbeit nach Ablauf der Förderung durch die SWR Stiftung Herzenssache aussehe.

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Alicka sagte dazu: „Die Indoor-Bühne gibt es wegen der Anwohnerbeschwerden.“ Das Publikum befinde sich draußen. Die Förderung der Sozialarbeit endet 2026. Die Vorständinnen hätten auch noch keine Mittel von der Stadt erhalten, so dass sie noch nicht planen könnten. Stadtrat Reinhold Götz erklärte: „Die Unterstützungsmittel in Höhe von 55 000 Euro durch die Stadt waren gesperrt, weil erst ein Konzept vorliegen musste.“ Wenn die Summe jetzt nicht fließe, müssten sie als Gemeinderat handeln.

Die POW-Vertreterinnen erläuterten zudem, dass kein Zaun um das öffentliche Gelände gezogen werde. Ein Lichtkonzept soll dunkle Ecken vermeiden. Vorgesehen sei zudem eine Sperrstunde sowie Schilder mit Platzregeln. Geplant sei auch ein Neubau für Verleih und Lager mit Radstelle.

Bühne im Innenraum zum Schutz der Anwohner

Der Esspunkt am Mittag von Freezone bleibe. Der Getränkekiosk mit Außentheke und das Getränkelager befinde sich im Oase-Gebäude. Dank Fördermitteln von Aktion Mensch gebe es zur Barrierefreiheit Holzstege um das Gebäude und Begrünung. Die Platzmitte soll barrierefrei werden durch Kieswaben.

Die Bühne befinde sich künftig im Innenraum der Oase. „Dies ermöglicht eine wetterunabhängige Bespielung und durch schalldichten Ausbau sollen die Bewohner der Hochhäuser geschont werden“, erklärten die Vorständinnen. Dazu komme eine neue Anlage, gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

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Im Sommergarten unter Bäumen geplant sind eine lange Tafel und ein Spielplatz für Kinder. Zum Bewegungsangebot gehören ein kleines Basketballfeld und Tischtennis. Die SWR Stiftung Herzenssache ermögliche sozialarbeiterische Betreuung durch zwei Halbtagskräfte. Geplant seien auch die Organisation verschiedener Wettbewerbe, vier Workshops für Kinder und Jugendliche pro Jahr sowie die sozialarbeiterische Betreuung durch Freezone.

Rutsche vom ALTER zur Neckarwiese? Zukunftsmusik!

Ziel ist eine Vernetzung mit Akteuren im Quartier, unter anderem Drogenverein, Obdachlosenhilfe, Ausweg RheinNeckar, Asylcafé, Freezone, Migrationsberatung Caritas, Awo. Die Weitervermittlung erfolge durch die Sozialarbeiter. Vorgesehen seien auch Inklusionsangebote. Zur inhaltlichen Bespielung erklärten Alicka und Höflein: „Neben einem Musikprogramm ist nur ein Live-Konzert pro Woche geplant und sonst vor allem Talkformate.“ Neu ist die „Frauenarmee“ zur Sicherung und Stärkung von Frauen. Bei größeren Veranstaltungen gebe es ein Sicherheitsteam vor Ort.

Wegen des wesentlich kleineren Geländes geplant seien eine Nutzung der Baustelle, beispielsweise durch eine Ausstellung am Bauzaun, Nutzungsmöglichkeiten im Bereich der Neckarwiese mit Straße und Treppenaufgang sowie eine künstlerische Neugestaltung der Unterführung. Eine Rutsche von der ALTER-Plattform zur Neckarwiese hingegen sei „Zukunftsmusik“. Nach Rücksprache mit dem Institut für Deutsche Sprache (IDS) gelte das auch bis zum Ende der Umgestaltung der mittleren Platzfläche für eine Nutzung der IDS-Baustelle.

Freie Autorin

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