Die B 44 ist in einem schlechten Zustand, sie hat Schlaglöcher, und an manchen Stellen bilden sich so genannte „Sprungschanzen“, wenn der Asphalt aus den Fugen ausbricht. Bisher wurden die Schäden nur provisorisch behoben, so dass die B 44 nun aussieht wie ein Flickenteppich.
Damit soll Schluss sein – die viel befahrene Bundesstraße wird an drei Schwerpunkten saniert. Auf der Sitzung des Bezirksbeirats Schönau wurden die Pläne von Simon Melich vom Stadtraumservice vorgestellt.
Der erste Abschnitt, der mittlere, ist mit 800 Metern der längste. Er beginnt an der Graudenzer Linie und endet an der Lilienthalstraße. Hier findet man sogar echte Relikte. „Die Fahrbahn besteht zum Teil noch aus Betonplatten aus dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Melich. Ein Plan liegt bereits vor. Die alten Betonplatten werden entfernt, die Fahrbahn wird „grundhaft, über die komplette Breite“ saniert. Voraussichtlicher Beginn ist das Spätjahr 2023. Während der Bauzeit läuft der Verkehr „gegenläufig einspurig“ weiter, was in Stoßzeiten zu Staus führen wird. Die geschätzten Kosten des Abschnitts betragen 1,5 Millionen Euro, die Bauzeit ist mit vier bis sechs Wochen angesetzt, im schlimmsten Fall werden es laut Melich zehn Wochen. Für die rund 80 Jahre alten Platten könnte sich vielleicht das Marchivum interessieren, meinte Sitzungsleiter Thomas Hornung.
Der zweite Abschnitt befindet sich in Höhe von Essity, der dritte nördlich, Höhe Viernheimer Weg. Bei beiden Stellen gibt es Schlaglöcher, die immer wieder provisorisch verschlossen werden. Bei Abschnitt drei kommt es wegen der Schlaglöcher sogar zu Auffahr-Unfällen. Bei beiden Abschnitten liegt noch kein konkreter Plan vor, mit dem Baubeginn rechnet man mit 2025.
Im Bezirksbeirat kam von Roland Gusdorf (Freie Wähler) die Frage, warum Abschnitt eins und zwei nicht auf einmal saniert werden können. Dies sei nicht machbar, da es pro Bauabschnitt eine Ausschreibung gebe.
Ein weiteres Thema der Sitzung war die Vorstellung des Projekts „Schönau erleben“, einer Kooperation verschiedener Bildungseinrichtungen und freier Träger. Die Idee dahinter ist das Zusammenleben in Vielfalt; Bewohnerinnen und Bewohner der Schönau, die sich ansonsten vielleicht nie begegnet wären, sollen durch kulturelle Veranstaltungen zusammenfinden. Das Projekt ist speziell für den Stadtteil Schönau erarbeitet worden und wird koordiniert vom Quartierbüro des Caritas-Verbandes.
Bisher gab es bereits einige Aktionen, die gut ankamen, wie zum Beispiel der Tag des Zusammenlebens im Jugendhaus oder das Boccia-Turnier der Kerschensteiner Schule und des Hauses Miteinander. Besonders originell ist „Schönau spricht“, das Nachbarschafts-Speeddating, bei dem man im Sieben-Minuten-Rhythmus mit anderen Leuten spricht.
Die Sitzung begann mit einem Besuch des Jugendhauses Schönau. Carmen Bauer vom Leitungs-Team kam mit zwei Jugendlichen, Emre und Adja, ausgestattet mit Kochschürzen und drei Platten Fingerfood. „Wir möchten uns bedanken für die 1000 Euro vom Bezirksbeirat, von denen wir eine neue Ausstattung für die Küche gekauft haben.“ Das Jugendhaus hat eine eigne Catering-Gruppe und sogar einen Chefkoch: Emre. In den Genuss des Essens kamen dann der Bezirksbeirat und die Zuhörer.
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