Geh- und Radweg

Schluss mit Trampelpfad: Der Gehweg an der Kreisstraße in Mannheim-Blumenau kommt

Seit Jahren wurde er gefordert, jetzt beginnt endlich der Bau. Jetzt wird ein Geh- und Radweg neben der Kreisstraße zur Eugen-Neter-Schule gebaut - und er bekommt einen besonderen Tunnel

Von 
Eva Baumgartner und Thorsten Langscheid
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Der Trampelpfad ist Geschichte: Am Montag beginnen die Bauarbeiten für den neuen Geh- und Radweg zur Eugen-Neter-Schule © Eva Baumgartner

Mannheim. Seit Jahren wurde er gefordert, jetzt beginnt - endlich - der Bau: Der Geh- und Radweg entlang der Kreisstraße 9754 zur Eugen-Neter-Schule kommt. Und soll bis zum Jahresende fertig werden. Dies kündigte Kevin Ittemann vom Rathaus-Dezernat der Ersten Bürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) an. Das insgesamt rund zwei Millionen Euro teure Bauvorhaben muss vor allem den Naturschutz berücksichtigen.

Tunnel für Kröten geplant

Deswegen verläuft der neue Rad- und Gehweg auf der Südseite des Viernheimer Weges: „Auf der Nordseite befindet sich ein Biotop, denn es gibt hier eine enorme Amphibienwanderung, weshalb einige Tunnel errichtet werden“, hatte der Projektleiter Björn Mistele vom städtischen Eigenbetrieb Stadtraumservice im Bezirksbeirat des Stadtteils kurz vor der Sommerpause angekündigt.

Der 2,50 Meter breite und im ersten Abschnitt 700 Meter lange Rad- und Gehweg wird zudem seitlich mit einem Geländer versehen. Die Einmündungen zu den Wald- und Wirtschaftswegen bleiben erhalten, so dass Fußgänger und Fahrzeuge die Wege weiterhin nutzen können.

Gemäß des 21-Punkte-Handlungsprogramms für Radverkehr der Stadt Mannheim, sei es das Ziel, als fahrradfreundliche Stadt zu wachsen und Lücken im Radnetz zu schließen, wie Rathaussprecher Ittemann erläuterte.

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Mit dem wichtigen ersten Abschnitt entlang der Kreisstraße werde ein gemeinsamer Geh- und Radweg vom Ortsausgang Blumenau bis zur Eugen-Neter-Schule errichtet. Ittemann: „Los geht’s ab dem 21. August. Die Arbeiten dauern dann voraussichtlich bis Ende des Jahres“. Der Weg verbessere nicht nur die Schulwegsituation, sondern sorgt gleichzeitig für mehr Sicherheit für alle Mobilitätsarten - Fußgänger, Radfahrer und Autos.

Planer arbeiten mit Naturschutz zusammen

Im Zuge des Neubaus werden aber auch die schützenswerten Amphibien berücksichtigt. Ittemann: „In guter Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Nabu und der Unteren Naturschutzbehörde konnten geeignete Überquerungsstellen für die Amphibienwanderstrecken gefunden werden.“ Mithilfe eines Amphibienleitsystem entlang des Geh- und Radweges würden die teilweise streng geschützten Kröten-Arten künftig zu sechs Straßentunneln geführt und können den Viernheimer Weg sich unter der Fahrbahn hindurch queren.

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Auch die die Beleuchtung des zukünftigen Weges erfolge laut Kevin Ittemann nach intensiver Abstimmung mit dem Fachbereich Klima, Natur, Umwelt der Stadtverwaltung als Pilotprojekt in Form von „mitlaufender Beleuchtung“ über eine vernetzte Sensorschaltung mit Bewegungsmeldern. Der Lichteinfall in den Wald werde mit dieser Art von insektenfreundlicher Beleuchtung minimiert. „So kann einerseits die Verkehrssicherheit gewährleistet werden, andererseits fällt der Einfluss des Radwegs auf die Umgebung möglichst gering aus“, so Ittemann.

Fünf Monate wird gebaut

Die insgesamt auf knapp fünf Monate Ausführungszeit geplante Baumaßnahme wird in drei Teilabschnitten, beginnend am Ortsausgang Blumenau, realisiert. Somit werde der erste Abschnitt noch in den Sommerferien begonnen. Ab Oktober starte dann der Bau der zweiten Hälfte des Weges zur Eugen-Neter-Schule. Ab Dezember folge schließlich noch das Amphibiensystem auf Teilen der gegenüberliegenden Straßenseite. Während der kompletten Bauzeit erfolge entlang der Teilabschnitte eine halbseitige Verkehrsführung für Autos mit Ampelregelung.

Zum Ausgleich der Eingriffe in die Natur würden verschiedene Waldwege entsiegelt. „Außerdem forsten wir 3600 Quadratmeter Wald am Ballauf-Wilhelmswörth bei Kirschgartshausen auf“, hatte Projektleiter Mistele im Bezirksbeirat angekündigt. Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) hatte - damals noch vor seiner Wahl - dem Bezirksbeirat deutlich gemacht, dass das Areal ein „sensibler Bereich“ sei, vor allem, weil die Stadt wegen des Baus in Waldflächen eingreifen müsse, bei denen strenge Umwelt- und Artenschutzvorschriften zu beachten seien und die zudem nicht der Stadt, sondern dem Land Baden-Württemberg gehören.

Redaktion Eva Baumgartner gehört zur Lokalredaktion Mannheim.

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