Bezirksbeirat

Abbruch der Brücke über Mannheimer OEG-Gleise frühestens 2027

Beim Ausbau der östlichen Riedbahn muss die DB-Brücke am Paul-Martin-Ufer abgerissen werden. Für Fußgänger und Radfahrer entsteht ein separater Neubau, über den der Bezirksbeirat Mannheim-Neuostheim diskutierte

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Rund 400 Radfahrer und Fußgänger nutzten am Sonntagmorgen binnen einer Stunde die Brücke am Paul-Martin-Ufer. © Thomas Tröster

Mannheim. „Beim Ersatz der Rad- und Fußgängerbrücke über die OEG-Gleise in Neuostheim geht es insbesondere darum, wie der Rad- und Fußgängerverkehr nach dem Abriss umgeleitet werden kann, nahe den Gleisen“, erklärte Bürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne), die die Bezirksbeiratssitzung Neuostheim/Neuhermsheim leitete. Zur Ausgangssituation der Rad- und Fußgängerbrücke über den Neckarkanal am Paul-Martin-Ufer, parallel zur DB-Brücke über die östliche Riedbahn, berichtete Niels Macheel vom Eigenbetrieb EB Stadtraumservice: „Der Fuß- und Radweg über die OEG-Gleise hängt an der Brücke der Deutschen Bahn (DB).“

Klagen eingereicht

DB-Brücke inklusive Fuß- und Radweg würden deshalb beim Ausbau der östlichen Riedbahn abgebrochen. Die DB-Brücke werde bei diesem Vorhaben durch einen Ersatzneubau ersetzt. Danach werde eine separate Fuß- und Radwegebrücke gebaut. Der Abbruch durch die DB erfolge voraussichtlich in 2027. „Doch es gibt Klagen, deshalb gehe ich eher von 2028/2029 aus“, so Macheel. Alternative Umleitungen während der Bauzeit führten über die Unterführung (UF) Hans-Reschke-Ufer (Umweg circa 600 Meter)und die Haltestelle Holbeinstraße (Umweg circa 700 Meter).

Siegerentwurf vorhanden

Zum Ergebnis des Planungswettbewerbs erklärte Macheel: „Für die separate Fuß- und Radwegebrücke gibt es einen Siegerentwurf.“ Der Außenradius des neuen Rad- und Fußweges betrage höchstens sechs Prozent, im Innenradius etwas steiler. Auf die Frage von Bezirksbeirätin Margot Liebscher (SPD), wie Fußgänger und Radfahrer künftig auf den Neckardamm kommen und warum die Rad- und Fußgängerbrücke nicht ein Stückchen weg von der Eisenbahnbrücke gebaut werden kann, erwiderte Macheel: „Aufgrund der besonderen Lage, weil sich auf der linke Seite Fernwärmeleitungen der MVV befinden.“ Wenn sie hier bauten, habe die DB keinen Platz mehr.

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Liebscher und Grünen-Bezirksbeirätin Birgit Davis kritisierten, dass sie den Siegerentwurf nicht kennen. Davis bat um Zusendung auch der anderen Entwürfe. Außerdem wollte sie wissen, ob es Daten einer Verkehrszählung zum derzeitigen Rad- und Fußweg gibt, ob in Richtung Luisenpark oder Carl-Landenburg-Straße in Richtung Süden - wichtig wegen einer Rampe. „Ab 2024 ist die DB-Brücke wegen dem Riedbahnausbau voll gesperrt. Wenn die Rad-und Fußgängerbrücke erst sehr viel später erneuert wird, wird es dann noch mal den gleichen Zirkus geben und ist das geklärt mit Bahn?“ fragte Davis.

Bezirksbeirat Johan ter Maat (Grüne) forderte: „Die Streckenführung beim neuen Rad- und Fußbrücke muss geändert werden, damit man das Gefälle in den Griff bekommt und eine 80-Grad-Kehre vermeidet.“ Besser wäre eine Helix wie beim Franklin-Steg. Bezirksbeirat Arnold (CDU) ist besorgt wegen der „Verkehrssicherheit für Mütter mit Kinderwagen, E-Bikes und Lastenfahrräder in so einem engem Bereich“.

Barrierefreier Ausbau?

Gerd Hüttmann vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) fragte nach dem geplanten barrierefreien Ausbau der Unterführung Hans-Reschke-Ufer. Macheel erwiderte dazu: „Das ist sehr kostspielig, da dazu der Neckardamm durchbrochen werden müsste“. Außerdem seien bei Hochwasser Sperrzeiten zu befürchten. Die jetzige Unterführung sei in einem sehr schlechten Zustand und die Nutzung zu gering. Eine barrierefreie Rampe, um mittels Helix, wie beim Franklin-Steg, auf den Neckardamm zu kommen, würde zudem zwei Millionen Euro kosten.

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Die nächsten Schritte, so schloss Macheel seinen Bericht im Bezirksbeirat Neuostheim, seien nun „die Klärung des Standes des Planfeststellungsverfahrens im DB-Jahresgespräch sowie die anschließende Klärung der Ausführungstermine des Ersatzneubaus der DB am Paul-Martin-Ufer“.

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