Mannheim. Die flächendeckende Kürzung von Ganztags-Kita-Öffnungszeiten um eine Stunde ist seit gut eineinhalb Monaten in Kraft. Nach wie vor gibt es aber nur ein ergänzendes Randzeiten-Angebot, bei dem im städtischen Eltern-Kind-Zentrum Ida Dehmel im Rott maximal 15 Kinder für eine Stunde am Nachmittag zusätzlich betreut werden können. Das teilte Bürgermeister Dirk Grunert jetzt dem Jugendhilfeausschuss mit.
Um weitere Angebote für die rund 300 Eltern einzurichten, die Bedarf angemeldet haben, braucht es vor allem ehrenamtliche Mitarbeitende – also keine pädagogischen Fachkräfte –, die bereit sind, gegen eine Aufwandsentschädigung Kinder eine Stunde lang an fünf Tagen pro Woche zu betreuen. Nachdem die Stadt mit Flyern, Plakaten und auf Social Media eine Kampagne gestartet habe, so Grunert, hätten sich „über 40 neue Interessentinnen und Interessenten“ gemeldet.
Diese seien jedoch „verteilt über das ganze Stadtgebiet“ und teilweise zeitlich recht eingeschränkt. „Da heißt es zum Beispiel, ich kann immer nur dienstags und dann nur in Seckenheim, und ich kann am Mittwoch und Freitag auf der Schönau“, gab Grunert einzelne Aussagen wieder: „Das müssen wir natürlich gut zusammenbinden, um weitere Angebote einzurichten“, stellte er klar, aber: „Wir sind optimistisch, dass in diesem Jahr noch weitere hinzukommen.“
Auch Eltern hatten Interesse geäußert, in Eigeninitiative Angebote auf die Beine zu stellen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür seien geklärt. Und es habe für sie am 15. Oktober eine erste Online-Informationsveranstaltung gegeben, eine weitere sei für 29. Oktober geplant. „Wer Interesse hat, sich einzubringen, kann sich weiterhin melden“, so Grunert – unter der Mailadresse 58.erga@mannheim.de.
Verwaltung kalkuliert mit Kosten von 300 000 Euro pro Jahr
Natürlich müssten die Randzeiten-Angebote finanziert werden, verwies der Bürgermeister auf eine Verwaltungsvorlage. Um den Ehrenamtlichen eine Aufwandsentschädigung von 7,50 (Krippe) beziehungsweise 6,50 Euro (Kita) pro Stunde zahlen zu können, geht die Stadt vorerst von einem Finanzbedarf in Höhe von 50 000 Euro für dieses und 300 000 Euro für nächstes Jahr aus. Diese 300 000 Euro, schätzt Grunert, würden „für zwölf bis 15“ Randzeitenangebote reichen.
Falls der Bedarf wider Erwarten höher sein sollte, werde man erneut auf den Ausschuss zukommen. Der stimmte der Bereitstellung der Mittel zu, das letzte Wort hat am 24. Oktober der Gemeinderat.
Sollte es neben dem Eltern-Kind-Zentrum Ida Dehmel weitere Angebote geben, werde man zunächst dort starten, wo acht oder mehr Eltern Bedarf angemeldet hätten, so Grunert. Nächster Schritt seien die Kitas, in denen es fünf bis acht Interessenten gibt.“ Sollten es in einem Stadtteil mehrere Kitas mit sehr wenigen Interessenten geben, werde man versuchen, „an einer Stelle ein Angebot zu machen und dann die anzusprechen, die bereit sind, den Raum zu wechseln“.
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