Mannheim. Die Badetage in dieser Saison im Freibad Sandhofen sind gezählt. Am Sonntag ist zum letzten Mal geöffnet, am Montag dürfen dann beim traditionellen Hundeschwimmen die Vierbeiner ins Becken, danach ist Herbst- und Winterpause. Der Bezirksbeirat des Stadtteils schaut allerdings schon auf den nächsten Sommer. In der Sitzung am kommenden Mittwoch, 17. September (19 Uhr, Gemeindehaus der St.-Bartholomäus-Kirche), geht es um die zukünftige Entwicklung des Schwimmbades. Die Kommunalpolitiker hatten der Stadtverwaltung dazu eine Reihe von Fragen gestellt – auch weil das Freibad Anfang Juli wegen Personalmangels überraschend für fünf Tage geschlossen war, was bei vielen im Stadtteil für Ärger sorgte. Jetzt liegen die Antworten vor.
Die gute Nachricht: Grundsätzlich sind keine Änderungen an den Öffnungszeiten geplant, wie es in dem Schreiben heißt. Schwimmer sollen also auch künftig täglich von 9 bis 20 Uhr in die Becken können – lediglich am Montag geht’s erst um 13 Uhr los. Die schlechte Nachricht: Für Investitionen ins Bad, etwa für eine neue Rutsche oder einen Sprungturm, fehlt das Geld, wie die Stadtverwaltung betont.
Speziell nach solchen Verbesserungen der Attraktivität hatte der Bezirksbeirat gefragt. Denn der jüngste „Kindergipfel“, ein Beteiligungsformat für Kinder und Jugendliche, habe ergeben, dass diese sich sehr stark mit dem Bad identifizierten, sich allerdings einen besseren Zustand wünschten. Genannt worden seien zum Beispiel Sprung- und Spielmöglichkeiten, aber auch mehr Sauberkeit. Die Stadtverwaltung dagegen betont, dass das Freibad beim Beteiligungsformat als „gut“ bewertet worden sei.
In diesem Zusammenhang wollte der Bezirksbeirat auch wissen, warum in der Vergangenheit Anträge für das Freibad beim Bundes-Förderprogramm „Sport, Jugend und Kultur“ abgelehnt worden seien. Das Rathaus bestätigt, dass 2022 und 2023 Anträge nicht bewilligt worden seien. Es gebe dafür aber keine Begründungen seitens des Bundes. Die Verwaltung hofft nach eigenen Angaben auf Chancen beim von der neuen Bundesregierung auf den Weg gebrachten Sondervermögen für Infrastruktur. Doch dafür gebe es aktuell noch keine Bewerbungsmöglichkeiten.
Auch zur Schließung des Bades im Juli forderte der Bezirksbeirat genaue Begründungen. Gab es damals konkret im Freibad Sandhofen Personalmangel? Oder mussten Mitarbeiter von dort abgezogen werden, weil sie anderswo gebraucht wurden? Nach welchen Kriterien werden Bäder in solchen Situationen geschlossen?
Damals, so die Stadtverwaltung, seien drei Mitarbeitende des Freibads wegen Krankheit ausgefallen. Gleichzeitig habe es auch in anderen Bädern Ausfälle gegeben. In solchen Situationen würden zunächst „interne Vertretungsmöglichkeiten zwischen den Bädern“ geprüft. Sei das nicht möglich, versuche man, Personal durch externe Dienstleister zu bekommen. „Geschlossen werden unsere Bäder nur, wenn ein sicherer Badebetrieb nicht mehr gewährleistet werden kann.“ Das ist im Juli offenbar der Fall gewesen. Bei der Frage, nach welchen Kriterien geschlossen werde, wiederholt die Verwaltung ihre Ausführungen vom Juli: Wetterlage, Besuchszahlen und geografische Lage. Im Norden gebe es ja neben dem Freibad Sandhofen auch noch das Carl-Benz-Bad.
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