Mannheim. Das Thema Klimaschutz hat in der Hauptdiskussion bei der „MM“-Wahlarena nur einen Randaspekt eingenommen. Erst bei einer Publikumsfrage gingen die Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien genauer darauf ein. „Was möchten Sie dagegen tun, damit die Klimafolgeschäden nicht so schlimm werden müssen, wie sie werden würden, wenn die Politik so weitermacht?“, hatte ein Geografielehrer gefragt.
Kurz, aber dafür deutlich fiel die Antwort von Nina Wellenreuther (Grüne) aus. „Ich habe ein Wort, und zwar: alles. Wir müssen alles dafür tun“, sagte sie. Näher ging Wellenreuther aber nicht darauf ein, nachdem sie von Moderator Florian Karlein zuvor gebeten worden war, die Frage möglichst „kurz und kompakt“ zu beantworten. Auch die Antwort von Heinrich Koch (AfD) , der als nächster der Fünfer-Runde an der Reihe war, fiel knapp aus. Er spricht sich für eine Stärkung des Katastrophenschutzes, der Feuerwehr und der Rettungskräfte aus, um die Klimafolgeschäden zu minimieren. Wie das gelingen soll, ließ Koch jedoch offen.
Sekmen für Klimaanpassungsgesetz – Stockmeier gegen Verbote
Melik Sekmen (CDU) verwies auf ein Bundesklimaanpassungsgesetz, wofür sich ihre Partei ausspreche und das sie im Programm habe. Dieses soll Kommunen bei ihrer Anpassungsstrategie helfen. Als Beispiel dafür nannte sie etwa den Hitzeaktionsplan der Stadt Mannheim, der eine Maßnahme sei, wie man dem Klimawandel und der Erhitzung in den Städten etwas entgegensetzen könne. „Wir setzen uns dafür ein, dass Städte, die besonders davon betroffen sind, auch die Unterstützung bekommen, um das Programm einfach auch besser zu machen“, schloss Sekmen ab.
„Es ist schon manches Wichtiges gesagt worden“, betonte Konrad Stockmeier (FDP) , der sich daher nur ergänzend in die Runde einreihen wollte: „Ich füge als liberaler Klimaschutzpolitiker hinzu: In Deutschland ist es nach wie vor so, dass es Technologien gibt, die hier verboten sind, mit denen man Klimawandel eindämmen und bekämpfen kann.“ Diese Verbote sollten in seinen Augen vom Tisch. „Es ist ein Baustein, Klimawandel auch bei uns wirksam zu bekämpfen“, meinte Stockmeier.
In der Tat dürfen wir nicht nachlassen beim Klimaschutz.
Nicht wie gewünscht kurz und knapp, dafür aber am meisten ins Detail ging Isabel Cademartori (SPD) . „In der Tat dürfen wir nicht nachlassen beim Klimaschutz“, leitete Cademartori ihre Antwort ein. Sie arbeite beim Thema Verkehrswende „sehr intensiv daran, die Bahn auszubauen“ und setze sich für den Erhalt des Deutschlandtickets ein. Cademartori blickte wie Sekmen nach Mannheim und sprach dabei das Thema Hochwasserschutz am Rheindamm an: „Wenn man zum Beispiel Dämme ertüchtigt, dass man das so macht, dass man nicht einen Kahlschlag vollzieht und Tausende von Bäumen abfällt, wenn das nicht unbedingt notwendig ist.“
Vor allem war es Cademartori aber wichtig zu betonen, dass man „die globale Dimension des Ganzen nicht vergessen“ dürfe. Dabei sieht sie auch Deutschland in der Verantwortung und wehrt sich gegen das Prinzip „Germany First“, wie sie es nannte. Das „Engagement Deutschlands in der Welt ist unbedingt notwendig, wenn wir beim Klimaschutz irgendwie die Hoffnung haben wollen, Fortschritte zu erreichen“. Es gehe darum, gemeinsam mit der Welt den Klimawandel zu bekämpfen, Entwicklungshilfe sei dabei von „elementarer Bedeutung“, sagte Cademartori.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-wie-die-mannheimer-direktkandidaten-auf-das-thema-klimaschutz-blicken-_arid,2286309.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html