Vorstellung im Fan-Shop

Wie der neue Trainer Antwerpen bei Fans in der Waldhof Welt ankommt

Selbst bei einem Verein wie dem SV Waldhof gibt es immer mal wieder ein erstes Mal. So wie bei der Premiere am Freitag, als ein neuer Cheftrainer im Fan-Shop vorgestellt wurde.

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Steffen Mack
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Der neue Waldhof-Trainer Marco Antwerpen (links mit Mikrofon) bei seiner öffentlichen Vorstellung am Freitag im Fan-Shop. Der Andrang war recht groß. © Michael Ruffler

Mannheim. Die Waldhof Welt ist eine Welt für sich. Vom Schnuller bis zum Sektglas, vom Hundenapf bis zum Autonummernschild wird hier aus fast allen Lebensbereichen etwas in Blau und Schwarz verkauft. Die Preise passen zwar nicht immer zum Logo „Working Class Football“, das auf vielen Artikeln prangt. Aber am Freitagnachmittag gibt es ein ganz besonderes Angebot, sogar kostenlos: die Vorstellung eines neuen Cheftrainers. Das gab es, jedenfalls in einem SVW-Fanshop, noch nie.

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Schon eine Viertelstunde vor Beginn ist der Laden am Mannheimer Plankeneingang gut gefüllt. Geschätzt sind es schließlich rund 200 Fans. Einige stehen auch auf der Treppe zur Verkaufsfläche im Untergeschoss.

Neuer Waldhof-Trainer: Verwandtschaft von Marco Antwerpen in der Region

Nach dem ersten Eindruck ist Unpünktlichkeit keine Schwäche des neuen Übungsleiters. Marco Antwerpen setzt sich um exakt 15 Uhr mit SVW-Sprecher Yannik Barwig aufs mit Holzpaletten errichtete Podium vor der Spielergalerie. Die gerahmten Fotos sind zur Pressekonferenz von einer Tafel mit Sponsoren-Logos verdeckt. Mit zuletzt vier Neuzugängen sind die Porträts ohnehin nicht mehr ganz aktuell.

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Antwerpen lobt die hohe Qualität der Neuen. Ansonsten hält er sich zu seinen fußballerischen Vorstellungen sehr bedeckt. So bleibt unter anderem offen, ob er die Abwehr mit einer Dreierkette stabilisieren will. Nach persönlichen Bezügen zu Mannheim gefragt, erzählt er, dass die Verwandtschaft seiner Frau in der Region lebe.

Und mit seinen früheren Vereinen - zuletzt Kaiserslautern, Würzburg, Braunschweig und Münster, dem nächsten Gegner am Sonntag um 16.30 Uhr - habe er das Carl-Benz-Stadion stets als sehr stimmungsvoll und leidenschaftlich erlebt. Überhaupt gefalle ihm, wie man an der Vereinsspitze und im Umfeld mit Feuereifer dabei sei.

Waldhof-Fan zu Marco Antwerpen: "Genau der richtige Typ für uns"

Gegenüber Gegnern wird Antwerpen wiederum nachgesagt, es mit der Leidenschaft vielleicht mitunter ein bisschen zu übertreiben. Videos zeigen ihn schon mal im Clinch mit Trainerkollegen oder bei Auswärtsspielen mit Heim-Zuschauern. Davon ist bei seiner Vorstellung gar nichts zu merken. Er wirkt ruhig und sehr freundlich. Doch wäre Antwerpen beileibe nicht der Erste, der diese Eigenschaften verliert, sobald der Ball rollt.

SVW-Fan Karsten Fuchs findet jedenfalls, dass der Neue „genau der richtige Typ für uns“ ist. Mit seiner emotionalen Art könne er in der Mannschaft endlich wieder das dringend nötige Feuer entfachen. Daran fehle es seit dem Abschied von Aufstiegscoach Bernhard Trares. Der ging vor dreieinhalb Jahren.

Uferstraße wieder frei

  • Auf der in Ampelfarben gehaltenen Risiko-Skala stuft die Mannheimer Polizei die Partie gegen Münster am Sonntag (16.30 Uhr) mit Gelb ein.
  • Ungefähr 200 Gäste-Fans werden erwartet. Für ihre Pkw sind die Parkplätze gegenüber vom Luisenpark vorgesehen.
  • Die Straße am Neckarufer, wo Gäste-Busse abgestellt werden, soll diesmal für Radfahrer und Fußgänger frei sein. sma

 

Auch Daniel Higel glaubt, dass es mit Antwerpen bei dem auf einem Abstiegsplatz stehenden Drittlisten wieder aufwärtsgehen könnte. Um Vorgänger Rüdiger Rehm tue es ihm zwar menschlich leid, aber die Spiele seien einfach zu schlecht gewesen.

Unter anderen Fans sind in einer kleinen, selbstverständlich nicht repräsentativen Umfrage in der Waldhof Welt ebenfalls positive Stimmen zu hören. Kritisiert wird nur, dass der neue Trainer nicht schon vor oder in der Winterpause geholt wurde.

Lautern-Historie finden Waldhof-Fans „nicht so cool“

Antwerpens Lautern-Vergangenheit sei zwar „nicht so cool“, findet ein Jugendlicher. Aber seine Clique zeigt sich einig: „Wenn er den Klassenerhalt schafft, ist das verziehen.“ Anders als der neue Mittelstürmer Terrence Boyd, der beim letzten Spiel in Halle trotz zweier Tore von manchem SVW-Anhänger beschimpft wurde (und für Sonntag übrigens fraglich, weil angeschlagen ist), hat Antwerpen den Erzrivalen ja auch nirgendwo eintätowiert. Und sein Abschied aus der Pfalz liegt bereits eineinhalb Jahre zurück.

Zum Abschluss der viertelstündigen Pressekonferenz gehen zumindest schon mal laute „AUUUUF“-Rufe durch den Fan-Shop, wie sie sonst im Stadion zum Anfeuern der Mannschaft angestimmt werden. Die Vorstellung des neuen Cheftrainers hier zu machen, ist dem Vernehmen nach der Wunsch von Christian Beetz. Der Aufsichtsratschef der Spielbetrieb-GmbH und Sohn von Mäzen Bernd Beetz würde das Forum in der Nähe des Wasserturms gern häufiger für öffentliche Aktionen nutzen, heißt es.

Davon und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch von Antwerpen unabhängig verkündet Barwig am Ende, dass die Waldhof Welt künftig unter der Woche um 18.30 Uhr statt um 20 Uhr schließt. Der freudigen Stimmung entsprechend gibt es indes natürlich auch paar aktuelle Rabatt-Angebote, so von 75 auf 55 Euro verbilligte Auswärtstrikots.

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Doch zunächst darf der SVW ja gegen Münster zu Hause ran. Barwig rechnet mit 8500 bis 9000 Zuschauern. Der Anstoßtermin am Sonntag um 16.30 Uhr gilt als nicht optimal, um da neue Rekorde zu brechen. Vielleicht treibt aber die Neugier auf den neuen Trainer noch ein paar zusätzlich ins Stadion. Nach den Eindrücken aus der Waldhof Welt wäre das jedenfalls gut möglich. Das „AUUUUF“ klang für die Stimmung schon mal sehr vielversprechend.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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