Musik

Wie Akkordeonspieler aus der Rhein-Neckar-Region einen Galaauftritt in Innsbruck angehen

Das ReiMa-Akkordeonensemble aus Reilingen und Mannheim hat viel erreicht. Aber jetzt stehen noch größere Erfolge bevor. Warum Freitag, 30. Mai, für das Orchester ein besonderer Tag ist.

Von 
Vivien Freund
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Das ReiMa-Akkordeonorchester. © Simon Beha

Mannheim. Akkordeon mal anders – Das ReiMa-Konzertorchester, bestehend aus 50 Musikern und Musikerinnen der beiden Akkordeonvereine „HAO Reilingen“ und „Akkordeon im Quadrat Mannheim“, ermöglicht unter der Leitung von Johannes Grebencikov, Akkordeonmusik auf Höchstniveau zu spielen und die Menschen mit anspruchsvollen Interpretationen, technischer Raffinesse und musikalischer Freiheit zu begeistern.

Anders als bei anderen Akkordeonorchestern klingt ReiMa sehr sinfonisch und ergänzt sich mit einem vielfältigen musikalischen Repertoire, einer großen, dynamischen Besetzung und einem erweiterten Instrumentarium als gemeinsames Orchester perfekt.

Die gemeinsame Leidenschaft führt ReiMa seit 2013 auch zum World Music Festival in Innsbruck. Da erreichten sie in der Oberstufe den dritten Platz. 2016 wurden sie in der gleichen Kategorie mit dem ersten Platz gekrönt. Die konsequente Weiterentwicklung der Musiker und Musikerinnen und die kontinuierliche Zusammenarbeit beider Vereine führte sie dann 2019 zum größten musikalischen Erfolg beider Orchester. „2019 war aus dem Grund besonders, weil wir zum ersten Mal Kunststufe, das ist die höchste Stufe, gespielt haben und dann auch noch gewonnen haben. Die Halle hat getobt, denn sowas gab es vorher noch nicht, dass man als Neuling in der Kunststufe direkt den ersten Platz macht“, so der Dirigent Johannes Grebencikov.

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„Nach dem Sieg hat das komplette Orchester geweint, das war wahnsinnig emotional“, verriet uns die Mannheimer Akkordeonspielerin Laura Eigbrecht. „Wir haben aber auch schon vor der Siegerehrung Party gemacht, denn wir haben im Saal Tirol gespielt, waren zufrieden mit unserer Leistung und hatten einfach mega Spaß und das war erstmal die Hauptsache“, fügt die Reilinger Akkordeonspielerin Corinna Metzger hinzu.

Beindruckende Entwicklung des Konzertorchsters

Dieser Erfolg verdeutlicht die beeindruckende Entwicklung und die gemeinsame Begeisterung des Konzertorchesters unter Johannes Grebencikov. „Für die Gruppe ist Johannes Optimismus und seine Lebensfreude, die er vermittelt, das, was der Kick von dem Ganzen ist“, sagt der Mannheimer Akkordeonspieler Markus Als. Für Grebencikov sei es auch wichtig, diese Motivation an Schulen zu tragen und somit den Nachwuchs zu fördern. Beide Vereine haben sowohl jüngere als auch ältere Musiker und Musikerinnen, womit der Altersdurchschnitt des Konzertorchesters relativ ausgeglichen ist.

Dass es bei ReiMa nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich passt, zeigen vor allem die Probewochenenden, die einmal im Jahr organisiert werden. „Bei unserem letzten Probewochenende wurde von 9 Uhr morgens bis 21 Uhr abends geprobt, mit Pausen natürlich. Ab 22 Uhr wurde dann zusammen getanzt, gesungen und Tischtennis gespielt bis 3 Uhr morgens. Ja und am Sonntag ging es dann um 9 Uhr wieder weiter mit dem Proben“, erzählt der Dirigent. „Und egal ob Konzerte oder Proben, das Erlebte ist das, was alle miteinander verbindet und das ist schön“, fügt der 49-Jährige hinzu.

Eröffnungsauftritt beim Galakonzert in Innsbruck

Am Freitag, 30. Mai steht für ReiMa der nächste große Auftritt an: Sie dürfen das Galakonzert in Innsbruck eröffnen, da sie dort beim World Music Festival 2019 den ersten Platz der Höchststufe erreicht hatten. „Seit dem Sieg 2019 sind wir unglaublich zusammengewachsen. Wir sehen uns auch immer mehr als ein Orchester, obwohl wir zwei Vereine sind. Wir arbeiten immer besser zusammen und ich glaube, wir haben auch die Probenarbeit dadurch professionalisiert. Vor allem durch die Arbeit mit Johannes sind wir alle an uns gewachsen“, berichtet Markus Als. Auch Dirigent Grebencikov stimmt dem zu: „Durch den Sieg haben wir alle einen Motivationsschub bekommen. Seitdem bewegen wir uns auch in einer höheren Ebene, also wir spielen sehr viele Stücke der Kunststufe, damit wir diese weiter erforschen können. Technisch und musikalisch ist diese zwar sehr anspruchsvoll, aber alle haben nun das Gefühl entwickelt, dass wir das zusammen schaffen können“.

Genau diese Motivation sei nun wichtig für den großen Galaauftritt, denn da erwarte das Publikum ein abwechslungsreiches, vielseitiges und unterhaltendes Programm. Ein absolutes Highlight für viele sei vor allem das Stück „Danzón No. 2“ von Arturo Márquez. Das, was das ReiMa-Orchester beim Galaauftritt zeigen wird, habe das Publikum so noch nie gehört und gesehen. Es könne auch wieder emotional werden. Aber bei einem ist sich Dirigent Johannes Grebencikov ganz sicher: „Wir werden das Publikum auseinanderreißen“.

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