Mannheim. Jetzt geht es in Mannheim am Aubuckel richtig los. Bisher haben die Gleiserneuerungen, die von der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) Anfang der Woche begonnen wurden, noch kaum Auswirkungen. Nur Richtung Feudenheim ist ab der Abzweigung zur B38a eine Autospur gesperrt. Doch ab Sonntagabend wird es – ausgerechnet unmittelbar zum Schuljahresbeginn am Montag – zu erheblichen Einschränkungen kommen. So werden bis 13. Oktober, an dem die Arbeiten beendet sein sollen, die Straßenbahnlinien 2 und 7 im westlichen Abschnitt durch Ersatzbusse ersetzt. Hier dazu die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wo soll für die Linien 2 und 7 Schienenersatzverkehr laufen?
Ab Montag auf den üblichen Strecken zwischen Endhaltestellen und Neckarplatt, am 14. September und am 12. Oktober jeweils ab 19 Uhr bis Klinikum (an beiden Tagen werden provisorische Weichen ein- und ausgebaut). Der Takt soll gleich bleiben.
Ändert sich für diese Bahnen im weiteren Streckenverlauf ebenfalls etwas?
Sogar sehr viel, die Routen werden verändert und stark verkürzt. Ab Sonntagabend bis zum Abschluss der Arbeiten fährt die Linie 2 von der Neckarstadt-West über Paradeplatz, Hauptbahnhof und Wasserturm im Kreis wieder zurück. Fahrgäste aus Feudenheim müssen also zwischen Innenstadt und Neckarplatt die Linie 7 nehmen.
Die Straßenbahnlinie 7 fährt vom Nationaltheater über Gewerkschaftshaus, Marktplatz, Paradeplatz (Steig D), Strohmarkt und Rosengarten zurück zum Neckarplatt.
Sind auch die über den Aubuckel fahrenden Buslinien betroffen?
Kaum. Laut RNV gibt es auf die Linien 50, 58 und 64 keine größeren Auswirkungen, nur einzelne Haltestellen werden vorübergehend um einige Meter verlegt.
Gibt es für Autofahrer größere Einschränkungen?
Ja. Neben der Reduzierung der Fahrspuren, die in dem vor allem zu Stoßzeiten stark frequentierten Bereich leicht zu Staus führen kann, wird die Zufahrt zur B38a Richtung Flugplatz von Freitag, 26. September, bis einschließlich Montag, 29. September, komplett gesperrt. Eine Umleitung soll ausgeschildert werden.
Müssen Radfahrer und Fußgänger ebenfalls mit Sperrungen rechnen?
Das sei „leider nicht vermeidbar“, so RNV-Sprecher Mathias Broll auf Anfrage. Zeitweise müssten sie die Straßenseite wechseln. So sei der Radweg entlang der Feudenheimer Au ab diesem Sonntag bis einschließlich 13. Oktober gesperrt.
Warum wurden die Arbeiten nicht in den Ferien erledigt?
Die RNV hätte das gerne gemacht, erläuterte im Feudenheimer Bezirksbeirat Ende Juni Projektleiterin Eveline Herrmann. Doch in den Schulferien hätten die beauftragten Baufirmen dafür zu wenig Personal.
Aber wieso beginnen Sperrungen und Schienenersatzverkehr ausgerechnet direkt zu Schuljahresbeginn, nicht ein paar Tage früher oder später?
„Wir wissen, dass der Zeitpunkt nicht ideal ist“, so Unternehmenssprecher Broll. Doch hätten die vorbereitenden Arbeiten, die eine Woche dauerten, wegen der Personalengpässe der Firmen erst am 8. September 2025 starten können. „Hiervon leitet sich der weitere Bauverlauf ab. Ein späterer Beginn hätte unnötige Einschränkungen für den Individualverkehr zur Folge gehabt.“
Wurden die Schulen frühzeitig informiert, um das noch vor den Ferien an Eltern und Kinder weitergeben zu können?
Nur die in Feudenheim und auf der Vogelstang. Im Feudenheimer Bezirksbeirat wurde die RNV offensichtlich vergeblich darauf hingewiesen, dass aus beiden Stadtteilen auch viele zum Ludwig-Frank-Gymnasium und auf weiter entfernte Schulen wie die IGMH fahren.
Wie waren im Feudenheimer Bezirksbeirat denn die Meinungen zu den Gleisbauarbeiten?
Einhellig besorgt. So wurde angesichts der häufigen Ausfälle und Verspätungen der Linie 2 stark angezweifelt, dass die Ersatzbusse pünktlich verkehren werden. Auch wurde wegen der schlechten Erfahrungen mit sich verzögernden Bauprojekten – zuletzt auf der Hauptstraße – ein dickes Fragezeichen hinter den geplanten Abschluss am 13. Oktober gesetzt. Doch dazu scherzte Herrmann: Auch wenn manche Bahnen vielleicht nicht so pünktlich seien, „unsere Baustellen sind zu 99 Prozent pünktlich fertig. Wir sind nicht die Stadt!“ Und sollte es doch nicht hinhauen, hätte davon zumindest der Feudenheimer Kerweverein einen gewissen Nutzen. Laut der Projektleiterin könnten dann für das Fest am 18. und 19. Oktober einfach die Sperrgitter der RNV genutzt werden, somit wären keine eigenen zu bestellen und zu bezahlen.
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